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Eternal - Die Vampire von Clare Point

Eternal - Die Vampire von Clare Point

Titel: Eternal - Die Vampire von Clare Point Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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ihrer Mutter. Sie dachte, dass es besser wäre, zu duschen, sich anzuziehen und sehr früh den Tag zu beginnen, aber als sie erst einmal das Seesternzimmer erreicht hatte, war sie so müde, dass sie beschloss, sich hinzulegen. Nur fünf Minuten. Dann würde sie aufstehen. Sie war mit Glen zum Frühstück verabredet. Sie hatte zu arbeiten. Sie hatte ein Leben, in das sie zurückkehren musste. Ein
echtes
Leben.
     
    Fia musste eingeschlafen sein. Sie verzichtete aufs Frühstück und sprang unter die Dusche. Ein Blick auf ihren Hals im Spiegel sagte ihr, dass das Tanktop, das sie unter dem Blazer hatte tragen wollen, heute keine so gute Idee war. Sie lieh sich den Rollkragenpullover eines ihrer kleinen Brüder aus der Wäsche. Kastanienbraun. Sie hasste Kastanienbraun. Sie traf Glen auf der Veranda vor dem Haus in der Hollywoodschaukel an und ließ sich neben ihn fallen. »Morgen.«
    Er sah sie an. Dann noch einmal. »Alles okay?«
    Es klang, als sei er besorgt.
    Sie nahm die Sonnenbrille von ihrem feuchten Haar und trank aus der weißen Tasse in ihrer Hand. An Tagen wie diesen wünschte sie, sie trinke Kaffee. Sie hätte den Extrakick Koffein gut gebrauchen können. »Prima.«
    »Sie sehen aber gar nicht prima aus. Sie sehen … verkatert aus. Ich dachte, Sie trinken nicht.«
    Sie hätte gelächelt, wenn sich ihr Kopf nicht so angefühlt hätte, als würde jemand gerade mit einer Druckluftpistole Nägel hineintreiben. Sie hatte gesagt, dass sie keinen Alkohol trank, wenn man einmal von einem guten Starkbier aus dem Hill absah. Blutorgien hatte sie niemals erwähnt.
    »Das tue ich auch nicht. Es war einfach eine harte Nacht.« Sie zerrte an dem zu engen Kragen des lächerlichen Rollkragenpullovers und lehnte den Kopf an die Schaukelverstrebung. »Sagen wir: alte Gespenster.«
    Er betrachtete sie einen Augenblick und ließ dann den Blick über den gepflegten Rasen schweifen. Der Fischteich plätscherte. Der morgendliche Verkehr kroch vorüber. In Clare Point war nie jemand in Eile. Es sah nicht danach aus, als hätten sie Angst, alt zu werden und zu sterben, bevor sie alles erledigt hatten. Sie hatten alle Zeit der Welt … vielleicht sogar mehr.
    »Sie waren gestern Abend unterwegs«, sagte er ruhig.
    Sie öffnete die Augen. Schmerz sägte sich durch ihren Schädel.
    »Ich konnte auch nicht schlafen. Ich habe gehört, wie Sie gegangen sind. Viertel vor zwei. Ziemlich spät für ein Städtchen wie das hier.«
    Fia wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte, und so sagte sie nichts. Sie trank ihren Tee und machte sich im Geiste eine Notiz, dass sie nachts vorsichtiger zu Werke gehen musste, wenn sie in seiner Nähe war.
    Natürlich würde das keine Rolle mehr spielen. Er fuhr heute nach Baltimore zurück, sie nach Philadelphia. Die Fälle würden gelöst werden. Lebenslinien, die sich gekreuzt hatten, würden sich nie wieder treffen. Das war der FBI -Job. Das Leben.
    Glen schwieg neben ihr. Sie beobachtete ihn durch die dunklen Gläser ihrer Sonnenbrille. »Ich schätze, diese Wände sind dünner, als wir beide dachten.« Sie zögerte. Die Male an ihrem Hals brannten, und sie zerrte noch einmal an dem Rollkragen, wobei sie sich fragte, ob sie wirklich weh taten oder ob das nur die Gewissensbisse waren. Sie hätte niemals mit Fin auf diese Party gehen dürfen. Sie war Mitglied des Hohen Rates, um Himmels willen. Sie hätte die Party beenden und alle nach Hause schicken müssen.
    »Ich habe Sie mit Ihrer Verlobten sprechen gehört«, sagte sie. Sie bemühte sich, beiläufig zu klingen. »Ist die Sache mit der Tischwäsche immer noch nicht ausdiskutiert?«
    Er beobachtete eine Meise, die auf dem Rand einer Vogeltränke aus Stein in einem Blumenbeet herumstakste. »Alte Gespenster?«
    »Bitte?«, fragte sie. Ihr Kopf arbeitete etwas schwerfällig heute Morgen.
    »Sie haben gesagt, dass alte Gespenster Sie nicht haben schlafen lassen. Sie meinen einen Ex-Freund?«
    Sie schlug die Beine übereinander und betrachtete nun ihrerseits die Meise. »Etwas in dieser Richtung.«
    »Der Kerl, der letzte Nacht auf der Veranda auf Sie gewartet hat?«
    »Ja«, hörte sie sich sagen. Dann, bevor sie es verhindern konnte: »Nein … nicht wirklich. Es ist … kompliziert, Glen.«
    »Dann erklären Sie’s mir.«
    Wieder Schweigen.
    »Haben Sie ihn geliebt?«
    »Wen – Arlan? Nein. Seinen Freund. Seinen besten Freund.« Fia wusste nicht, warum sie das sagte. Es war, als könnte sie nicht mehr aufhören, jetzt, da sie einmal damit

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