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Eternal - In den Armen des Vampirs

Eternal - In den Armen des Vampirs

Titel: Eternal - In den Armen des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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wiedergutzumachen, das ihr Clan an ihnen begangen hatte. An anderen Tagen war es nicht mehr als ein kranker Scherz, den Er sich erlaubte. Ein Fluch.
    Sie steckte das Handy in die Tasche und schlug den Pfad ein, der durch den Obstgarten führte. Die Agenten Richter und Evans aus der Dienststelle in Baltimore hatten gesagt, dass die Leichen gleich hinter dem Geräteschuppen lagen, jenseits der kleinen Anhöhe. Sie waren unter einem Baum begraben worden. Fia konnte schon seine Äste und Blätter sehen. Es war ein großer Ahorn. Hunderte von Jahren alt. Sie mochte alte Bäume. Sie gaben ihr das Gefühl, selbst nicht ganz so alt zu sein.
    Fia traf Arlan auf dem Pfad neben dem Geräteschuppen wieder. Er ging einfach nur so herum, die Hände in den Hosentaschen, als gehörte er dorthin. Sie blieb vor ihm stehen. »Warst du dort?«, fragte sie.
    Er nickte.
    Ihr fiel auf, dass er ein wenig blass um die Nasenspitze war. Und noch immer so unschlagbar gutaussehend wie immer. Ihm wurde ständig angeboten, als Model zu arbeiten. Mit seinem Gesicht könnte er von allen Reklametafeln zwischen dem Times Square und Tokio herab Tonnen von schwarzen Herrenslips verkaufen.
    »Du bist einfach hingegangen, um dir eine tote Familie anzuschauen, die lebendig begraben wurde, und niemand hat dich aufgehalten?«
    »Niemand hat zwei jämmerliche Katzen aufgehalten, die nach den Überresten ihrer Besitzer sehen wollten.«
    Sie wusste, dass Arlan die Gestalt jedes Tiers annehmen konnte. Sie war einmal dabei gewesen, als er sich im Garten ihrer Mutter in einen riesigen Eisbären verwandelt hatte. Aber normalerweise hielt er sich an geeignetere Tiere. Einheimische Tiere. Es ging darum, sich anzupassen. Aber auch wenn er das Morphen in Katzen, Kühe oder Hunde beherrschte – es war ihm noch nie gelungen, sich in zwei Exemplare gleichzeitig zu verwandeln. Und wenn es nur zwei mickrige Dreikilokatzen waren. »Ihr wart zu zweit?«
    »Ich habe einen kleinen Freund gefunden. Er ist da hinten.« Arlan deutete in die Richtung. »Auf der anderen Seite des Schuppens. Der Hauskater. Er hat nichts gesehen. Er war gerade unterwegs, auf Kaninchenjagd, als es passiert ist. Er kam erst zurück, als sie schon tot waren.«
    Sie wagte einen Scherz: »Hat er den Notruf abgesetzt?«
    Es war ein erbärmlicher Versuch. Weder er noch sie lächelte.
    »Hey, meine Informantin hat sich gemeldet«, sagte sie und tätschelte Arlans Arm. Er trug noch immer seine Sonnenbrille. Langsam kam wieder Farbe in seine sonnengegerbten Wangen. Wer hätte gedacht, dass ein Vampir so braun werden konnte? »Sie sagt, dass sie hier ist, obwohl ich sie nicht entdecken konnte. Na ja, jedenfalls glaube ich das. Es sind so viele Leute hier. Es ist verrückt.« Sie zeigte auf die Meute in der Auffahrt.
    »Was wollte sie denn?«
    »Ob du’s glaubst oder nicht: Sie will mich treffen.«
    Sie sah seinem Gesicht an, dass er von ihren Fähigkeiten als Agentin beeindruckt war.
    »Aber nicht hier. Erst später. Und ausgerechnet an einem verlassenen Strand.«
    »Meinst du, dass es ungefährlich für dich ist?«
    Nun war es an Fia, eine Grimasse zu schneiden. »Für mich?
Sie
sollte im Dunkeln wohl eher vor
mir
Angst haben.«
    »Ja, ich weiß.« Er lächelte. Ihre Blicke trafen sich, und sein Lächeln erlosch wieder. Seine Gedanken schweiften ab. Zurück. »Ich habe sie gesehen, Fia. Es ist ziemlich scheußlich.«
    »Davon gehe ich aus. Ich habe die letzte Familie gesehen.« Sie setzte die Sonnenbrille wieder auf. Dabei war es nun wirklich schon zu dunkel dafür. Sie brauchten sie beide nicht mehr. Aber sie versteckten sich lieber dahinter. Sich und die Gefühle, von denen sie wussten, dass sie hier fehl am Platz waren. Fehl am Platz, wenn sie ihren Job machen wollten.
    »Was hältst du davon?«, fragte sie, um die Enge in ihrem Herzen loszuwerden, in dem es ihr ebenso um Arlan weh tat wie um diese Familie da hinten und all jene, die sie so sehen mussten. Arlan war immer eine »sanftmütige Seele« gewesen, wie es die Hellseherin des Clans daheim ausdrückte. »Was sagt dein Bauch?«
    »Wieder so ein Irrer.« Er schüttelte den Kopf.
    Sie verzog das Gesicht. »Ich weiß.«
    »Wie kommen sie in die Grube? Wie lange braucht er, um die Grube zu buddeln?« Er geriet in Fahrt. Redete schneller. »Wie schafft er das rein körperlich, Fee? Wie hält er eine ganze Familie in Schach? Wie spaziert er hierher und wieder weg, ohne von jemand anderem als der Hauskatze gesehen zu werden?«
    »Bei allen Autopsien wurde

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