Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eternal - In den Armen des Vampirs

Eternal - In den Armen des Vampirs

Titel: Eternal - In den Armen des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
Vom Netzwerk:
nicht – Ma, hör doch bitte auf zu weinen.« Fia fuhr sich offenbar ratlos mit der Hand durch das seidige Haar. »Ma …«
    »Willst du, dass ich heimfahre?«, bot Arlan an. »Ich rede mit ihr. Ich kann mir einen Wagen leihen und in weniger als drei Stunden da sein.«
    »Ma … Ma, wie wär’s, wenn Arlan stattdessen käme? Du erzählst ihm, was Regan gesagt hat, und –« Sie schwieg eine Sekunde, dann sah sie Arlan an. »Sie will, dass ich komme«, sagte sie niedergeschlagen, die Hand vor dem Mikrofon. »Ich kann mich jetzt nicht damit befassen. Nicht jetzt, nicht bei diesem Fall. Ich muss heim, aber –«
    »Warum kann nicht ich mich mit deiner Maggie treffen?«
    »Sie wird niemals damit einverstanden sein.« Fia nahm die Hand vom Mikrofon. »Ma, noch eine Minute. Ich versuche gerade, hier etwas zu klären.« Sie ließ das Handy sinken.
    Arlan hörte Mary Kay Kahill hysterisch schluchzen. »Dann sagen wir ihr eben nicht, dass ich komme. Ich gehe zum Treffpunkt, morphe mich, checke die Lage und entscheide, ob ich mich mit ihr treffe oder nicht. Wenn ich die Sache für unsicher halte, melde ich mich bei dir. Du rufst sie an und sagst, dass etwas dazwischengekommen ist.« Er zuckte mit den Achseln.
    »Ich weiß nicht«, meinte Fia skeptisch. »Sie … sie hat offenbar Angst. Man muss sie wie ein rohes Ei behandeln.«
    »Rohe Eier sind meine Spezialität.« Er hob die Hände, ließ seine Finger flattern und lächelte sie eindeutig zweideutig an.
    Fia sprach wieder ins Handy. »Ma, ich möchte, dass du in die Küche gehst und ein paar Muffins machst. Ma … ja, Blaubeeren wären wunderbar. Und dann Preiselbeer-Nuss. Wenn du das zweite Blech fertig hast, bin ich zu Hause.«
    Arlan öffnete ihr die Tür, und Fia stieg ein, das Handy noch immer am Ohr. »Wir finden ihn, Ma. Ich hole ihn selbst da raus, wenn ich muss.« Wieder Pause. »Ma, du weißt doch, wie er ist. Er übertreibt immer. Ich bin mir sicher, er ist einfach nur betrunken. Ich bin mir sicher, er ruft morgen an und sagt, dass es ihm gutgeht und dass er unterwegs nach Hause ist.«
    Arlan stieg auf der Beifahrerseite ein. Seine Eltern waren tot, und er vermisste sie immer noch, nach all den Jahrhunderten. Manchmal dachte er, Fia realisierte gar nicht, wie viel Glück sie mit ihren Eltern hatte – auch wenn ihr Vater ein gefühlsarmer, egoistischer Alkoholiker und ihre Mutter eine Verrückte war.
    »Ich lege jetzt auf, Ma«, meinte Fia, während sie den Schlüssel ins Zündschloss steckte und den Motor aufheulen ließ. »Ich bin in ein paar Stunden da. Blaubeer und Preiselbeer.« Dann legte sie auf.
    »Du bist eine brave Tochter«, sagte Arlan.
    Sie riss das Steuer herum und lenkte den BMW mit quietschenden Reifen auf die Straße. Zurück blieben etwas Gummi auf dem Teer und fünf Leichen, die man gerade zum Abtransport in verschiedene Krankenwägen lud.
     
    Auf dem Schotterparkplatz des State Park verließ Macy ihr Auto, ohne es abzusperren oder die Fenster zu schließen. Sie malte sich aus, wie sich hier tagsüber die Minivans und Geländewagen von Familien tummelten, die im Urlaub waren oder nur den Tag in der Sonne verbringen wollten. Anders als weiter nördlich in Ocean City oder Rehoboth Beach gab es auf der Virginia-Halbinsel keine Gewerbekonzessionen, keine Buden und Läden an den Stränden. Hier gab es statt Hotels, Restaurants und Geschäftsstraßen kilometerlang nur Sand und Ozean. Es war der perfekte Ort, um zu picknicken, surfen oder einfach nur ein Buch zu lesen.
    Aber so spät am Abend, wenn der Park offiziell geschlossen war, gab es hier keine Minivans und Familien. Der Parkplatz war leer, wenn man einmal von zwei roten Toilettenhäuschen und ein paar überquellenden Abfalleimern absah.
    Macy ergriff ein Kapuzenshirt, das auf dem Boden ihres Wagens lag, streifte es über und zog die Kapuze über den Kopf. Dann schlenderte sie die künstlich angelegten Dünen hinauf und über ihren Kamm. Sie hatte diesen Strand eines Tages auf der Fahrt nach Süden entdeckt, nachdem sie einen Auftrag abgeschlossen hatte. Nicht weit vom Strand lag ein Waldstück; irgendwie hatten sich über die Jahrmillionen hinweg Pflanzen und Bäume an den sandigen Boden assimiliert und dort, nur ein paar hundert Meter vom Salzwasser entfernt, zu überleben gelernt. Sie bewunderte die Bäume mit ihren stachligen Nadeln und die niedrig wachsenden Büsche mit den schütteren Ästen. Es war ihnen gelungen, sich widrigen Umständen anzupassen.
    Auf ganz ähnliche Weise

Weitere Kostenlose Bücher