Eternal - In den Armen des Vampirs
sehen. Ich habe dich wegen Maggie angerufen.«
»Jesus, Maria und Josef, sag jetzt nicht, dass sie die Stadt schon wieder verlassen hat.«
»Nein. Na ja, ich glaube es jedenfalls nicht. Ich bin gerade zum Hotel unterwegs, aber ich wollte dich vorwarnen. Sie hat dir einen falschen Namen genannt. Sie heißt Macy, nicht Maggie.«
Fia antwortete nicht gleich. Er hörte eine Autohupe. Verkehrslärm. Stimmen. Sie war offenbar wieder auf dem Weg ins Büro.
»Hast du gehört? Sie hat uns angelogen.«
»Ich finde das nicht so schlimm«, sagte sie.
»Nein?«
»Nein, vielleicht ist es sogar ganz hilfreich. Sie steht wohl wirklich in irgendeiner Beziehung zu diesem Dreckskerl.«
»Meinst du?« Bonnie Hill fuhr mit ihrem neuen Auto vorbei und winkte. Er hob die Hand zum Gruß.
»Klar. Das wird langsam zu kompliziert für einen kranken Bluff. Sie weiß etwas und will es uns sagen.«
»Glaubst du, dass sie etwas damit zu tun hat?«, fragte er.
»Was glaubst du?«
Arlan zögerte. Er hätte gern gesagt, dass sie natürlich unbeteiligt war. Die süße, kleine Maggie.
Macy,
korrigierte er sich.
Aber sie hatte ihn angelogen. Und sie stalkte ihn praktisch.
»Ich bin jetzt am Hotel. Wenn sie da ist, sage ich ihr, dass sie dich anrufen soll. Ich werde herausbekommen, was sie vorhat. Wenn sie noch ein paar Tage hierbleibt, versuche ich, sie dazu zu bewegen, dass sie in die Pension deiner Mutter zieht.«
»Wunderbar. Guter Plan. Hey, woher weißt du eigentlich das mit ihrem Namen?«
»Mrs.Cahall, guten Morgen. Wie geht’s denn so?«, sagte Arlan mit lauter Stimme.
»Arlan?«, ließ sich Fia vom anderen Ende der Leitung hören. »Woher weißt du –«
»Ich muss jetzt Schluss machen. Ich melde mich später wieder.« Arlan legte auf und ließ das Handy in eine Tasche seiner Cargoshorts gleiten. »Ich habe gesagt: Wie geht’s Ihnen?«, wiederholte er noch lauter.
»Ich bin am Leben. Das ist ja auch schon was.« Die betagte Dame rieb sich den knochigen Ellbogen. »Aber mein Tennisarm meldet sich gerade wieder. Wird wohl bald regnen.« Sie trug einen kurzen weißen Faltenrock, Sneakers und ein ärmelloses blaues Poloshirt, auf dem über einer ihrer Hängebrüste ein Tennisschläger eingestickt war. Soweit Arlan wusste, hatte sie mindestens die letzten 70 Jahre kein Tennis mehr gespielt, las aber jedes Jahr wieder
Der große Gatsby.
Gin-Rommee war ihr Spiel. Und Gin war, o Wunder, auch ihr Drink. Sie trank jeden, den Arlan kannte, beim Gin-Rommee unter den Tisch.
»Könnten Sie mir bitte die Zimmernummer von Maggie Smith sagen?«
»Wer hat immer Kummer?«
»Nein. Nein, die
Zimmernummer
«, sagte er geduldig. »Maggie Smith wohnt doch bei Ihnen. Ich muss wissen, wo ihr Zimmer ist.«
»Du weißt doch, dass wir keine Zimmernummern ausplaudern.« Mrs.Cahall nahm einen Schluck aus ihrer Kaffeetasse, wobei ihr Lippenstift einen pinkfarbenen Abdruck auf dem Tassenrand hinterließ. »Gehst du zu Rob Hills Totenwache morgen Nacht? Mary Kay macht Blaubeerauflauf.« Sie schmatzte. »Ich liebe Blaubeerauflauf, und du?«
»Mrs.Cahall, ich würde nicht fragen, wenn es nicht wichtig wäre. Eigentlich hat mich Fia darum gebeten, in ihrem Namen Kontakt mit Miss Smith aufzunehmen. Ich glaube, es geht um eine FBI -Geschichte.« Er sah ihr quer über die Theke vielsagend in die Augen.
»Mein Sohn, warum hast du auch nicht lauter gesprochen?« Sie schrie ihn praktisch an. »Zimmer 22 .«
Er wandte sich ab. »Danke. Wir sehen uns morgen Abend. Sorgen Sie doch bitte dafür, dass Mary Kay mir etwas von ihrem Auflauf aufhebt.«
»Du kannst hinaufgehen, wenn du willst. Sie hat Nummer 22 , aber sie ist nicht da«, rief ihm die alte Dame nach.
»Sie ist gar nicht hier?« Er drehte sich wieder zu ihr um.
»Nein, es ist doch viel zu früh für Bier.« Sie runzelte die Stirn, während sie sich erneut den Ellbogen rieb. Dabei sah sie ihn an, als sei er nicht ganz bei Trost. »Der Pub ist ja auch noch gar nicht offen. Sie ist zum Frühstücken rüber ins Diner gegangen. Ich habe ihr erzählt, dass Mary Ann einen gemein guten Buttermilchpfannkuchen macht. Ich mag ihren Erdbeersirup ja selber.«
»Meinen Sie, sie kommt bald wieder?«
Die Frau warf ihm erneut einen befremdeten Blick zu. »Nein, sie lallt nicht schon wieder. Sie lallt eigentlich nie. Jedenfalls nicht bei mir.« Sie zog sich empört an der Rezeption hoch. »Aber nicht, dass Alkoholgenuss ein Verbrechen wäre.«
»
Wissen Sie, wie lange sie bleiben will?«
Er hatte die Richtung
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