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Eternal - In den Armen des Vampirs

Eternal - In den Armen des Vampirs

Titel: Eternal - In den Armen des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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wollte nach Hause, um noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen, bevor er wieder aufstehen musste, um den Touristen gegenüberzutreten und so zu tun, als sei er ein Mensch. Arlan begleitete Fia zu ihrem Wagen. Ganz offensichtlich gab es auch Ausnahmen von der Regel, auf die Peigi so sehr gepocht hatte: dass niemand mit dem Auto zu einer Ratsversammlung fahren durfte.
    »Geht’s dir gut?«, fragte Fia leise, als er ihr die Tür öffnete.
    »Sicher. Warum auch nicht?« Sie standen sich von Angesicht zu Angesicht gegenüber, nur die Wagentür zwischen sich.
    »Du wirst dich daran gewöhnen.« Sie stützte sich auf der Tür ab und lehnte sich ihm entgegen. »Du wirst lernen, die Informationen einzuordnen. Du wirst ein Bauchgefühl für diese Leute bekommen. Du wirst wissen, wann es richtig ist.«
    Arlan war so erleichtert gewesen, dass heute Nacht keine Abstimmung erfolgt war. Zum Glück waren nur Informationen ausgetauscht worden und Ermittlungsanweisungen an einzelne Teams ergangen. Alles, was er hatte tun müssen, war, an der Tafel zu stehen und zuzuhören, in einem Kapuzenumhang, den die Mitglieder seiner Familie schon seit über 200  Jahren trugen. Fia hatte den Totengräber-Killer-Fall auf den Tisch gebracht und ihn zur offiziellen Clansache gemacht. Ob das FBI sie nun auf den Fall ansetzte oder nicht – aus Sicht das Clans war es bereits ihr Fall, und er hatte oberste Priorität.
    Einen Augenblick lang standen Fia und Arlan so in der Dunkelheit. Der Mond begann bereits wieder zu sinken. Die Grillen zirpten. Ein Frosch quakte in einem nahen Abflussgraben. Es waren tröstliche Geräusche für ihn – Geräusche, die immer gleich blieben, gleichgültig, in welchem Jahrhundert oder auf welchem Kontinent er lebte.
    »Du siehst müde aus.« Sie streckte die Hand aus und streichelte sein Kinn mit den Bartstoppeln.
    Er schloss die Augen und genoss ihre Berührung. Er verzehrte sich schon so lange nach Fia, dass er den Schmerz manchmal vergaß, und dann, plötzlich, war er wieder da, so tief in seiner Brust, dass es ihm fast die Sprache verschlug. Er brauchte sie so, nicht nur in seinem Bett, sondern in seinen Armen. In seinem Herzen.
    Aber sie gehörte einem anderen Mann. Ihre Entscheidung. Ihr Leben.
    »Es war ein langer Tag«, gab er zu. »Ich habe die Sprünge in Robs Grabstein ausgebessert und eine Lichtanlage in Mary Hills neuem Fernsehzimmer installiert.«
    Sie giggelte. »Ganz schön aufregend, dein Leben.«
    Er öffnete die Augen. »Finde ich auch.« Er sah hinunter auf die weiße Begrenzungslinie des Parkplatzes. »Hast du mit Macy gesprochen?«
    Fia strich sich eine Locke ihres roten Haars aus dem Gesicht. Sie ließ es wieder wachsen. Die langen Locken machten sie jünger und weniger streng.
    »Sie sagt, dass sie ein paar Tage hierbleiben wird. Irgendein Auftrag für eine Zeitschrift. Ich werde mich mal mit ihrem Job befassen und sehen, ob ich nicht etwas Schmutziges über sie ausgraben kann. Wir treffen uns am Freitag.«
    »Kommst du zu Robs Beerdigung?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich muss mich auch mal um meinen Freund kümmern.«
    »Aha«, machte er. »Damit er nicht misstrauisch wird. Sonst müsstest du ihm das Blut aus dem Körper saugen, die Zauberformel sprechen und ihn in einen Zombie verwandeln.«
    »Das ist nicht witzig.« Sie gab ihm einen Klaps aufs Ohr.
    »Aua.« Er wich zurück und rieb sich das brennende Ohr.
    »Nacht«, sagte Fia, stieg in den Wagen und zog die Tür zu.
    »Nacht.«
    Er ging in Menschengestalt nach Hause, mit den Händen in den Hosentaschen und der Sonnenbrille auf der Nase. Er ließ sich viel Zeit. Er mochte es, wie die dunklen Gläser das silberne Mondlicht veränderten. Vielleicht war es nur die Polarisierung der Linsen. Vielleicht war es aber auch der Zauber der Nacht. Ob es ihm gefiel oder nicht, er war nun Mitglied des Hohen Rats, und die Verantwortung, die diese Position mit sich brachte, lastete wieder auf seinen Schultern. Er hatte ganz vergessen, wie schwer diese Bürde wog.
    Arlan war nicht weiter überrascht, als er Macy auf seiner Verandatreppe antraf. Vielleicht hätte er es sein sollen, aber er war es nicht. Er freute sich, sie zu sehen. Schweigend ging er an ihr vorbei, die Stufen hinauf, und drehte den Türknauf.
    »Du sperrst nie ab«, sagte sie, mehr ein Geist der Nacht als ein Mensch. »Ich auch nicht«, fügte sie seufzend hinzu.
    In seinem Schlafzimmer zogen sie sich langsam gegenseitig aus, als hätten sie das schon tausendmal getan. Sie standen sich

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