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Eternal - In den Armen des Vampirs

Eternal - In den Armen des Vampirs

Titel: Eternal - In den Armen des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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diese Unruhe packt, schlafe ich mit Männern, die ich nicht kenne. Oder … ich arbeite.« Sie griff wieder nach dem Popcorn. »Und Sie?«
    Fia hatte tatsächlich ebenfalls Schlafstörungen. Seit ein paar Leben schon. Aber woher wusste Macy das? Und was die Frage anging, was sie gegen ihre innere Rastlosigkeit unternahm … Sie dachte an ihren peinlichen Anruf bei Arlan mitten in der Nacht. An den Kerl, den sie aufgerissen und an die Abflussrinne gefesselt hatte. Kein schönes Bild. Nichts, auf das sie stolz sein konnte. Und sicher nichts, das sie jemand anderem mitteilen wollte.
    »Ich stelle hier die Fragen.« Die Fragen, die sie Macy wirklich stellen wollte, betrafen ihre Männer. Sie überlegte, ob sie vielleicht wie ihre eigenen waren – leicht zu vergessen und praktisch austauschbar. Aber das wäre vollkommen unprofessionell. »Ich versuche, Informationen zu diesem Fall zusammenzutragen.«
    »Okay, Special Agent Kahill.« Macy fuchtelte mit ihrem Popcorn herum. »Aber Sie müssen mir trotzdem etwas erklären. Ist eigentlich in Ihrer Stadt jeder mit jedem verwandt? Dort leben eine ganze Menge Kahills«, sagte sie. »Und wenn ich so darüber nachdenke, klingen alle Nachnamen, die mir untergekommen sind, auch irgendwie gleich: Kahill mit K, Cahill mit C, Cahall, Hill …«
    »Ich dachte, wir sind uns einig, dass ich diejenige bin, die hier die Fragen stellt.« Fia wühlte in ihrer Schachtel. Normalerweise hielt sie sich zugute, dass sie die Kontrolle über ihre Befragungen hatte. Aber etwas sagte ihr, dass das bei dieser hier nicht der Fall war. »Zurück zu diesem Mann, der mit Ihnen chattet. Sie glauben, er ist der Killer?«
    »Ich weiß es.« Macy rieb die Hände aneinander, um die klebrigen Popcornbrösel loszuwerden.
    »Woher wissen Sie das?«
    »Er sagt es, aber auch wenn er es nicht sagen würde, wüsste ich es.«
    Ihre Worte waren rätselhaft, aber sie klangen ganz sachlich aus ihrem Mund. Tief drinnen wusste Fia, dass Macy die Wahrheit sagte. Sie wusste, dass sie ihre Verbindung zu dem Killer war.
    »Und Sie sind sicher, dass es ein Mann ist?«
    »Er ist in der Lage, ganze Familien in Schach zu halten. Er gräbt Löcher, die so tief sind, dass er die Leute bis zum Kinn begraben kann.« Sie fasste Fia ins Auge. »Es gibt nicht viele Frauen, die das können, außer vielleicht Frauen von Ihrer Statur. Außerdem sind die meisten Serienmörder keine Frauen.«
    Fia ignorierte die persönliche Bemerkung. Mit ihren 1  Meter 80 Körpergröße musste sie der zierlichen Macy sehr groß erscheinen. »Woher wissen Sie, dass die meisten Serienmörder Männer sind?«
    »Männlich, weiß, Mittelschicht. Dreißig bis fünzig Jahre alt. Ich sehe die einschlägigen Sendungen. Irgendwo läuft immer ein Special über Serienkiller. Die sind wohl ziemlich in.«
    Fia lächelte. Sie hatte nicht gewusst, dass sie diese junge Frau mochte; es war nicht ihr Job, sie zu mögen. Es konnte sogar hinderlich sein. Aber sie verstand, warum Macy Arlan so gefiel. Mal abgesehen von dem, was offensichtlich war – nämlich dass sie Trägerin eines zweiten X-Chromosoms war.
    »Sie sind sich also sicher, dass er es ist. Aber woher kennt er Sie?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Was ist Ihre Verbindung zu ihm?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Er hat Sie einfach willkürlich ausgesucht und Ihnen geschrieben? Vor einem Jahr, als Sie mich angerufen haben? Oder zwei?«
    »So was in der Richtung.«
    Fia blickte ihr direkt ins Gesicht. Sie trug eine Sonnenbrille, Macy nicht. Fia konnte die dunkelbraunen Flecken in ihren grünen Augen sehen. Sie registrierte auch, dass ihre Pupillen ein winziges bisschen weiter wurden. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich Ihnen das glauben soll.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob mir das was ausmacht.«
    Fia holte tief Luft und ließ den Blick über jene Sanddüne schweifen, die vor einigen Jahren nach einem heftigen Sturm aufgeschüttet worden war. Sie sollte Mutter Natur in ihre Schranken weisen und teure Strandgrundstücke vor den Elementen schützen. Dennoch wurde der Streifen Sand zwischen der Promenade und dem Ozean jedes Jahr schmäler. Vor einem Jahrhundert war er noch knapp 100  Meter breiter gewesen. Leider wusste sie, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis die Promenade, die Bank, auf der sie saßen, und Dollys Popcornstand unter den unbarmherzig heranrollenden Wellen verschwinden würden.
    »Macy, Sie rufen mich jetzt seit einem Jahr an. Anscheinend möchten Sie mir helfen, dieses Monstrum zu schnappen.

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