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Eternal - In den Armen des Vampirs

Eternal - In den Armen des Vampirs

Titel: Eternal - In den Armen des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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dass die Welt komplexer, vielschichtiger war, als es den Anschein hatte. Sie hatte ihn so akzeptiert, wie er war. Was er war. Sie hatte ihn angefleht, ihr Blut zu trinken, sie hatte ihn sogar angefleht, sie zu einem Vampir zu machen, damit sie mit Arlan für immer zusammen, für immer verbunden wäre. Dann hatte man ihren Bruder des Mordes an kranken und verletzten Soldaten der Konföderierten überführt. Er war von Lazarett zu Lazarett geritten und hatte seine eigenen Kameraden umgebracht. »Engel der Barmherzigkeit« hatte er sich genannt. Aber dann hatte er angefangen, auch Soldaten zu erwürgen, die auf dem Wege der Besserung waren, und zu viel Gefallen an seinem »Werk« gefunden.
    Arlans Fehler war gewesen, dass er seine Beziehung zu Lizzy falsch eingeschätzt hatte. Naiv, trotz Fias Warnung, hatte er geglaubt, dass er und Lizzy Seelenverwandte waren. Er hatte Lizzy erzählt, was die Kahills taten. Er hatte ihr von den Verbrechen ihres Bruders erzählt und dass er vom Hohen Rat der Kahills zum Tode verurteilt worden war. Lizzy war durchgedreht. In dem Versuch, ihren Bruder zu retten, hatte sie zwei Unschuldige getötet. Am Ende war das Todesurteil an ihrem Bruder wie vorgesehen vollstreckt worden. Arlan sah Lizzy niemals wieder, aber er hörte, dass sie sich umgebracht hatte – in den Augen eines Vampirs die höchste, die feigste Sünde.
    Als er genug Blut getrunken hatte, zog Arlan die Reißzähne wieder ein und legte die Wange für einen kurzen Moment auf Macys Brust. Sie hatte sich so weit beruhigt, dass es aussah, als würde sie friedlich schlafen. Er spürte, wie ihre Brust sich hob und senkte, und atmete ihren angenehmen, weiblichen Duft ein. »Es tut mir leid«, flüsterte er, noch den Geschmack ihres köstlichen Bluts im Mund. »Es tut mir so leid, Macy. Ich mache es wieder gut, das schwöre ich.«
    Dann nahm er sie auf die Arme und stand auf. Er drückte sie an sich in dem heftigen Verlangen, sie zu beschützen, nicht nur vor den Rousseaus, sondern vor der ganzen Welt. Vor dem Monster, das irgendwo da draußen hinter ihr her war.
    »Brauchst du Hilfe?« Regan streckte die Hand aus und ließ dabei die beiden Bissmarken an Macys Hals nicht aus den Augen, aus denen Blut sickerte.
    »Finger weg«, drohte Arlan. »Du hast uns schon genug Scherereien gemacht.« Mit Macy auf den Armen setzte er sich in Bewegung. Er musste sie ins Hotel bringen, ins Bett. In einer Stunde würde sie aufwachen, und dann waren hoffentlich sämtliche Erinnerungen an den Friedhof und die Ereignisse ausgelöscht, die sich dort zugetragen hatten.
    »Ich? Ich bin nicht für den Ärger verantwortlich«, verteidigte sich Regan, der Arlan folgte. »Das waren diese Mistkerle.« Er wies mit dem Daumen hinter sich auf die vier Rousseaus, die noch immer zwischen den Grüften bewusstlos auf der Erde lagen.
    »Wirklich? Und wie kam es dazu, dass sie dich in einem Mausoleum in New Orleans eingesperrt haben, während du doch eigentlich mit deinem Bruder in einem Flugzeug nach Hause sitzen solltest?«
    »Das ist eine lange Geschichte, Kumpel.« Regan klopfte Arlan auf die Schulter. »Eine sehr lange Geschichte.«
    Arlan entzog sich Regans Berührung und warf ihm einen warnenden Blick zu. Er hatte noch immer eine gehörige Portion Wut im Bauch, die sich nur allzu leicht gegen Regan richten konnte.
    »Jungs«, schaltete sich Fia ein. Sie beeilte sich, die beiden einzuholen, und drängte sich zwischen sie. »Hört auf damit. Unsere Cajun-Freunde werden nicht mehr sehr lange schlafen. Wir sollten machen, dass wir hier wegkommen.«
    Arlan bemerkte, dass sie humpelte, sagte aber nichts. Sie würden sowieso alle morgen grün und blau sein.
    »Dein Freund hat mit dem Stänkern angefangen.« Regan steckte die Hände in die Hosentaschen. »Bei Luzifers Eiern, jetzt könnte ich eine Kippe vertragen.«
    Arlan ging unbeirrt weiter. »Ich bringe sie ins Hotel zurück. Du siehst zu, ob du uns einen Heimflug in den nächsten Stunden besorgen kannst. Wir sollten nicht länger als unbedingt nötig in New Orleans bleiben. Ich könnte mir vorstellen, dass die Rousseaus nach uns suchen werden.«
    »Die werden ganz schön sauer sein, wenn sie merken, dass ich weg bin, was?«, lachte Regan.
    »Halt ihn mir bloß vom Leib«, sagte Arlan ruhig zu Fia. »Er hat noch nicht mal den Versuch gemacht, uns die ganze Sache zu erklären.«
    Sie blieben am Friedhofstor stehen. Fia sah nach, ob die Luft rein war, lauschte und winkte die beiden dann heran, als sie sicher war,

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