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Eternal Riders: Ares (German Edition)

Eternal Riders: Ares (German Edition)

Titel: Eternal Riders: Ares (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Finger über den Agimortus zu streicheln, der schon wieder etwas blasser geworden war. Es war ihnen beiden aufgefallen, und wenn sie sich auch nicht anders fühlte, erzählte der Spiegel eine andere Geschichte.
    Ihre Augen waren von waschbärartigen Ringen umgeben, ihre Wangen waren hohl, die Haut bleich. Man konnte sogar ihre Rippen sehen, als wäre sie am Verhungern.
    »In ein paar Minuten wird es weg sein«, murmelte Ares.
    »Ich kann’s kaum erwarten. Ich weiß, dass es nur ein paar Tage waren, aber mir kommt es vor, als hätte ich ein ganzes Jahr lang Totenwache geschoben.« Sie hatte nie zugegeben, nicht einmal sich selbst gegenüber, dass sie schreckliche Angst gehabt hatte, das Mal niemals loszuwerden, doch jetzt konnte sie fühlen, dass der Druck langsam nachließ, wie bei einer angeritzten Blase. »Es ist wirklich seltsam, aber erst jetzt wird mir so richtig klar, welche Angst ich die ganze Zeit über hatte.«
    »Du hast in den Überlebensmodus geschaltet«, sagte Ares mit ernster Miene. »Es tut mir leid, Cara. Du hättest niemals in diese Sache mit reingezogen werden dürfen.« Er schloss die letzten paar Knöpfe. »Aber jetzt ist es beinahe vorbei. Wenn wir den gefallenen Engel an einen sicheren Ort bringen, wird mein Siegel nicht brechen. Und du bist mit einem unsterblichen Höllenhund verbunden, und das heißt, dass noch ein paar Hundert Jahre vor dir liegen.« Röte zog sich von seinem Kragen aus am Hals hinauf bis zu seiner Stirn. »Ich werde dafür sorgen, dass man sich um dich kümmert und du vor Pestilence sicher bist.«
    »Warte mal.« Ihre Finger tasteten automatisch nach dem Agimortus , den sie durch den Stoff ihrer Bluse pulsieren fühlte. »Wenn ich dein Mal nicht mehr trage, warum sollte Pestilence eine Gefahr für mich darstellen?« Und was meinte er damit, er werde dafür sorgen, dass man sich um sie kümmerte?
    »Er könnte versuchen, mich durch dich zu verletzen.«
    »Oh. Na toll. Dann werde ich also nach wie vor nicht sicher sein.«
    Er zog sie grob an sich, sodass ihr die Luft aus den Lungen gepresst wurde. »Du wirst sicher sein, Cara. Und wenn ich dich auf der anderen Seite der Welt verstecken muss, ich schwöre, du wirst in Sicherheit sein.« Er küsste sie – ein heißes Unterpfand, das seine Worte unterstrich.
    Ehe sie wieder zu Atem kam, nahm er ihre Hand und führte sie aus dem Schlafzimmer.
    Sobald sie den Salon betraten, verließ Cara jeglicher Optimismus. Der gefallene Engel saß mit hängenden Schultern auf dem Boden. Er war mit Blut bedeckt, seine perfekte Haut mit blauen Flecken übersät. Das dunkle Haar hing ihm strähnig ins Gesicht. Eigentlich sah er aus wie ein geprügelter Hund, nur in seinen zinnfarbenen Augen loderte immer noch Trotz.
    Der Fernseher lief, und immer wieder ließen Explosionen aus den Lautsprechern das ganze Zimmer beben. Jedes Mal, wenn jemand schrie, zuckte der gefallene Engel zusammen und bleckte die Zähne.
    Thanatos hockte sich neben ihn. »Sag Hallo zu der netten Dame, Zhreziel.«
    »Leck mich, Death.«
    Thanatos’ Lächeln war grimmig. »Das könnte durchaus passieren, wenn ich böse werde, also sei ein braver Diener des Himmels und übernimm den Agimortus .«
    Cara legte die Hand auf ihren Bauch, was allerdings nicht das Geringste an dem mulmigen Gefühl änderte, das sie überkommen hatte. »Warum will er ihn nicht?«
    »Willst du ihn vielleicht?«, knurrte Zhreziel.
    »Nein, aber – «
    »Aber was? Bist du denn komplett vernagelt?«
    Im nächsten Augenblick hatte Ares den gefallenen Engel bei der Kehle gepackt und drückte zu. »Sprich nicht so mit ihr.« Hass brannte in Zhreziels Augen, aber er nickte widerwillig, und Ares ließ ihn los. »Cara, komm her.«
    »Nein!« Zhreziel versuchte, zu entkommen, aber Thanatos hielt ihn auf. Der Engel begann heftig zu atmen, seine Haut wurde noch blasser. »Ich will ihn nicht. Will … ihn … nicht.«
    Ares betrachtete den gefallenen Engel voller Verachtung. »Du hast Sheoul nicht betreten, und das heißt, dass du noch Erlösung finden kannst. Den Agimortus zu übernehmen, bedeutet, der Menschheit einen großen Dienst zu tun. Meinst du nicht, dass das etwas Gutes ist?«
    »Gut? Pestilence und seine Dämonen werden hinter mir her sein!«
    »Wir werden dich beschützen.«
    »So wie ihr Batarel und Sestiel beschützt habt? Vergib mir, wenn ich an der Qualität eures Schutzes Zweifel hege.«
    »Dämlicher Engel.« Limos, die an einem blauen Lutscher leckte, zeigte damit auf ihn. »Die beiden dachten,

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