Eternal Riders: Ares (German Edition)
sie würden allein besser dran sein. Bei dir wird das nicht passieren. Wir werden dich an einem netten, sicheren Ort aufbewahren. Und für Unterhaltung ist auch gesorgt. Ares hat eine tolle Videosammlung. Und eine Bar.«
»Wieso kapiert ihr das nicht? Ich will das verdammte Ding nicht! Wenn ich es habe und Pestilence mich umbringt, gehört meine Seele Satan. Und wenn er mich nicht umbringt und eins der anderen Siegel bricht, werde ich zu den Bösen gehören, weil ich den Agimortus trage. Wie man’s auch dreht und wendet, ich kann nur verlieren.« Er nickte Cara zu. »Sie ist ein Mensch und nicht dazu ausersehen, den Agimortus zu tragen, darum wird sie nicht böse werden.«
»Du egoistisches Arschloch!« Ares’ Stimme pulsierte vor Wut. »Sie wird sterben, wenn sie ihn nicht weitergibt. Willst du vielleicht, dass die Letzte Schlacht beginnt?«
»Das will ich natürlich nicht«, fuhr Zhreziel ihn an. »Aber wenn ich den Agimortus nicht tragen muss, kann ich auf der Seite des Guten kämpfen und meine Seele und meine Flügel zurückgewinnen.«
O Gott! Er kämpfte um seine Seele. Die Übelkeit verdichtete sich zu einer überwältigenden Welle, die sich aus Caras Magen zu ergießen drohte.
»Sag es mit mir.« Thanatos Stimme war eisig, als er in das Ohr des Engels sprach. »Apokalypse. Armageddon. Dazu wird es in wenigen Stunden kommen, wenn Cara den Agimortus behält, denn er bringt sie um.«
»Und wenn ich ihn nehme«, entgegnete Zhreziel in höchster Aufregung, »wird das alles nur etwas später stattfinden. Entweder dein Siegel oder das von Limos wird brechen, und dann wechselt ihr alle auf die Seite des Bösen. Es ist unausweichlich, ihr dämlichen Idioten. Ganz egal, was ihr tut, es kommt. Und ich würde lieber gegen als für euch kämpfen.«
Als Limos den Lutscher aus dem Mund zog, ertönte ein leises Ploppen. »Dir ist schon klar, dass wir deine Erlaubnis nicht brauchen, oder? Und deshalb solltest du so langsam mal lieber deine Klappe halten. Wir müssen dafür sorgen, dass du in Sicherheit bist, aber wir müssen nicht unbedingt nett zu dir sein.« Sie zeigte auf die Regale mit den DVD s. »Ares hat alle Folgen von Miami Vice . Wir könnten dich foltern, bis du Pestilence anflehst, dich zu töten.«
»Lasst mich frei!« Zhreziel schob sich die Haare aus dem Gesicht, doch die Strähnen fielen ihm sofort wieder übers Auge, als er zu Cara herumwirbelte. »Bitte. Tut das nicht.«
»Halt’s Maul!« Limos warf den Lutscher auf den Tresen der Bar, packte den gefallenen Engel beim Schlafittchen und zwang ihn, den Kopf von Cara wegzudrehen. »Ares hat auch Starsky und Hutch .«
So hatte sich Cara das alles nicht vorgestellt. Sie schluckte matt. »Können wir nicht noch ein bisschen warten? Einen anderen gefallenen Engel finden, der dazu bereit ist?«
»Selbst wenn so eine mythische Kreatur, die bereit ist, zu irgendeinem Zeitpunkt existieren würde«, sagte Limos, »fehlt es uns in diesem Augenblick sogar an unwilligen Kandidaten.«
Unfähig, Zhreziel auch nur eine Sekunde länger anzusehen, fuhr Cara zu Ares herum. »Was sind denn unsere anderen Optionen?«
»Es gibt keine«, sagte Ares. »Tu es.«
Schinde Zeit. »Ich weiß nicht, wie.«
»Berühre ihn mit der Intention, den Agimortus weiterzugeben. Es sollte automatisch ablaufen.«
Sie erschauerte und hatte plötzlich das Gefühl, bis auf die Knochen durchfroren zu sein. »Ich kann nicht.«
»Du kannst.« Ares’ Hände legten sich auf ihre Schultern, und er senkte den Kopf, um ihr direkt in die Augen zu sehen. »Du musst.«
»Ich werde ihm nicht antun, was mir angetan wurde.« Sie holte tief Luft, um sich gegen das zu wappnen, was vermutlich eine schreckliche Entscheidung war. »Ich kann das nicht gegen seinen Willen tun.«
Thanatos öffnete den Mund, um etwas zu sagen – seiner sturmumwölkten Miene nach konnte sich Cara schon vorstellen, was – , aber Ares hob die Hand, um seinem Bruder Einhalt zu gebieten. »Lass uns eine Minute.«
Sie gestattete Ares, sie in eine ruhige Ecke zu führen. »Hör mir mal gut zu, Cara«, sagte er langsam, als spräche er mit einem Kind. »Du wirst bald sterben.«
»Das ist mir klar.«
»Wenn du ihn ihm übergibst, wirst du leben. Ich darf nicht – « Er unterbrach sich mit einem Fluch.
»Du darfst was nicht?« Als er nichts sagte, legte sie die Hand unter sein Kinn und zwang ihn, ihr in die Augen zu sehen. Sein Blick war wütend, aber zur selben Zeit traurig.
»Ich darf dich nicht verlieren«, stieß er
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