Eternal Riders: Ares (German Edition)
zarte Rosa einer verheilten Narbe angenommen.
Eidolon legte die Hand auf eine der Prellungen, und sein Tattoo leuchtete auf. Der blaue Fleck schrumpfte und wurde heller, aber Eidolon fluchte. »Das hätte ihn eigentlich vollständig abheilen lassen sollen.« Er zog die Handschuhe wieder aus. »Sie scheint keine ernsthaften Verletzungen zu haben, aber ich werde meinen Bruder dazuholen. Shade kann ihre Organfunktionen überprüfen.« Er deckte sie mit einem Laken zu. »Ich bin gleich wieder da.«
Die anderen gingen zusammen mit dem Arzt, sodass Ares allein mit Cara zurückblieb. Er ließ ihre Hand nicht los, wollte sie nicht loslassen. »Cara? Meine Süße? Wach auf.«
Ihre Lider flatterten, öffneten sich aber nicht. »Was ist passiert?« Ihre Stimme war schwach, kaum zu hören, und Ares hätte am liebsten vor Erleichterung losgeschrien, weil sie zumindest wach war, und gleichzeitig vor Frustration gebrüllt, weil sie sich so grauenhaft anhörte.
»Du bist bewusstlos geworden. Wir sind jetzt im Krankenhaus. Cara, hör mir zu. Es tut mir leid, was vorhin passiert ist. Ich hätte dich nicht einfach so stehen lassen dürfen. Ich war schrecklich egoistisch, und du hattest so was nicht verdient.«
Sie öffnete die Augen. Er hoffte, dass seine ganzen Jahre militärischen Trainings verhinderten, dass sich sein Schreck auf seinem Gesicht abzeichnete. Ihre Augen waren eingesunken, blutunterlaufen, und das wunderbare klare Blaugrün war trüb geworden, von der Farbe des Meeres zu etwas, das einem Sumpf ähnelte. »Ist schon gut«, flüsterte sie. »Ich habe Hal gesehen. Er war in einer Grube. Da war Blut. Viel Blut. Und … es wurde gekämpft.«
»Schhhh.« Ares drückte ihre Hand. »Wir werden ihn finden. Du musst dich jetzt ausruhen. Mit deiner Kraft haushalten.«
Sie wollte ihm widersprechen, das wusste er. Aber in diesem Moment kam Eidolon mit einem Dämon in einer schwarzen Sanitäteruniform zurück, der Eidolon so ähnelte, dass Ares wusste, dass der Kerl sein Bruder war.
»Das ist Shade«, sagte Eidolon und nickte Cara zu. »Darf er dich untersuchen?«
Sie warf Ares einen Blick zu, offenbar unsicher, was überhaupt los war. Das konnte er ihr nicht verdenken. Menschliche Krankenhäuser waren schon unangenehm genug, aber dieses hier, mit seinen schwarzen Fußböden, den grauen Wänden, die von mit Blut geschriebenen Zaubersprüchen bedeckt waren, und den Ketten, die von den Decken herabhingen, war weitaus mehr als unangenehm, sondern eher verstörend. Allerdings nur so lange, bis man das Krankenhauspersonal näher betrachtete, das aus Dämonen, Vampiren und Gestaltwandlern bestand.
»Es ist in Ordnung, Cara. Das sind gute Jungs.«
Absolutes Vertrauen entspannte ihre Züge und versetzte ihm einen Tiefschlag. »Dann ja.« Sie schenkte Shade ein zittriges Lächeln. »Mach ruhig.«
Shade strich sich sein schulterlanges dunkles Haar zurück und nahm behutsam ihr Handgelenk. Die Markierungen auf seinem rechten Arm leuchteten auf, und seine Brauen zogen sich zusammen, während er sich konzentrierte. Innerhalb weniger Sekunden begann Farbe in Caras Gesicht zurückzukehren, ihre Wangen röteten sich, ihre Lippen wirkten voller, und sogar ihre Augen wirkten wieder normal. Als Shade sie schließlich losließ, sah sie beinahe so gesund aus wie an dem Tag, an dem er sie zum ersten Mal gesehen hatte.
»Was hast du getan?« Caras Stimme war von ehrfürchtigem Staunen erfüllt, als sie auf ihre Arme und Hände hinuntersah.
»Ich bin in der Lage, körperliche Funktionen zu optimieren.« Er blickte Ares in die Augen. »Wenn du sie nicht hergebracht hättest, wäre sie innerhalb einer Stunde tot gewesen.«
Ares schluckte hart. »Und jetzt?«
»Vielleicht sollten wir uns draußen unterhalten?«
»Nein.« Cara sah sie der Reihe nach an. »Es ist mein Leben, und ich verdiene zu erfahren, was los ist.«
Shade zuckte die Achseln. »Dann muss ich dir sagen, dass deine Organe versagen, als hättest du die Rohrleitungen eines hundertfünfzigjährigen Menschen. Ich konnte alles wieder zum Arbeiten bringen, aber es ist so, als würdest du langsam auslaufen. Ich hab das Waschbecken gefüllt, aber der Stopfen ist kaputt, und das heißt, dass du immer noch ein Leck hast.«
»Wie viel Zeit bleibt noch?«, fragte sie. Gott sei Dank hatte sie die Frage gestellt, denn Ares hätte nicht die Kraft dazu gehabt.
»Sechs Stunden, plus/minus eine Stunde.« Shade vergrub die Hände in den Taschen. »Ich kann dir vermutlich noch eine weitere
Weitere Kostenlose Bücher