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Eternal Riders: Ares (German Edition)

Eternal Riders: Ares (German Edition)

Titel: Eternal Riders: Ares (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Siegel zu zerbrechen.
    Harvesters Haut wurde mit einem Mal fleckig, tintenblaue Adern schienen hindurch, und in ihren grünen Augen wirbelten rubinrote Streifen. Aus ihrem Rücken wuchsen lederartige schwarze Schwingen. »Du Narr«, fauchte sie. »Der Agimortus kann auf einen Menschen übertragen werden. Sollte Sestiel verzweifeln, stehen ihm Milliarden potenzieller Wirte zur Verfügung.«
    »Und aus welchem Grund hast du diese unbedeutende Tatsache nicht schon früher erwähnt?«, knurrte er.
    »Das«, sagte sie, »hast du nicht zu hinterfragen.« Ihre Schwingen erhoben sich immer höher und breiteten sich aus. Zweifellos sollte Pestilence bei dem Anblick ihrer furchteinflößenden Bösartigkeit erzittern. Von wegen.
    Er fragte sich, wie viel Kraft man wohl brauchte, um einem gefallenen Engel den Flügel auszureißen. »Ich hoffe, er überträgt den Agimortus auf einen Menschen. Ich kann einen Mann ebenso leicht erschlagen wie eine Fliege.« Er intensivierte seinen Griff, packte den Stoff von Harvesters Gewand noch fester und drehte ihn zu einer Schlinge. »Was aber natürlich nicht annähernd so lustig ist, wie einen gefallenen Engel umzubringen.«
    Sie zischte. »Von euch vieren konnte ich dich schon immer am wenigsten leiden. Ich war allerdings sicher, dass du, sobald dein Siegel erst einmal gebrochen sein würde und aus dir Pestilence geworden wäre, aufhören würdest, so ein entsetzlicher Versager zu sein, und dich bemühen würdest, dir einen Namen zu machen. Offensichtlich habe ich mich geirrt.«
    Pestilence knirschte mit den Zähnen. »Ich habe vor, den dunklen Herrscher davon zu überzeugen, dass ich der Würdigste unter uns Geschwistern bin. Wenn Erde und Sheoul eins werden, werde ich als Erster mein Reich auswählen dürfen.«
    Japp, denn es stand geschrieben, dass sich das Dämonenreich nach der Apokalypse in das Reich der Menschen ausbreiten würde und der ganze Kram anschließend in vier Quadranten unterteilt werden würde, mit unterschiedlichen Mengen von Wasser, Nahrung, Land, Menschen und Dämonen. Der Reiter, der sich als der Beste erwiesen hatte, würde als Erster wählen dürfen und sein Reich in ein Paradies aus Kummer und Vergnügen verwandeln.
    Und dieser Reiter würde Pestilence sein.
    Harvester grinste, sodass ihre nass glänzenden Fänge zum Vorschein kamen. »Das kannst du doch wohl nicht ernsthaft glauben. Ares wird siegen, so wie er immer siegt.«
    Mit lautem Gebrüll stürzte sich Pestilence auf den gefallenen Engel und schleuderte ihn gegen eine der elenden Hütten. Der Aufprall riss die hölzerne Wand ein, und sie kamen stolpernd im Inneren der Baracke zum Stehen. »Es ist mir nicht gestattet, dich umzubringen«, knurrte er, während er sie gegen einen der Stützbalken schubste, »aber ich kann dafür sorgen, dass du wünschtest, du wärst tot.«
    »Die Wahrheit tut weh, nicht wahr?« Einer ihrer mit Adern durchzogenen Flügel legte sich um ihn, und dessen mit einer Klaue versehene Spitze senkte sich in seinen Nacken. Schmerz schoss durch seine Wirbelsäule bis hinauf in sein Gehirn, wo er von seinem Schädel abprallte wie ein wild gewordener Flummi. Doch er gönnte ihr den Triumph nicht, und so kam kein Laut über seine Lippen. »Du warst schon immer eifersüchtig auf Ares.«
    Nicht immer. Erst nachdem Resephs Siegel zerbrochen war, hatte der große Ares begonnen, ihm auf die Nerven zu gehen. Als Mensch war Ares ein meisterhafter Anführer gewesen. Ares hatte nie einen Kampf verloren. Ares war das Original des griechischen Gottes desselben Namens. Und so weiter und so fort, blablabla …
    Jetzt war Pestilence an der Reihe. Er würde Ares dort treffen, wo es wehtat: bei diesen Dienern, die ihm so am Herzen lagen. Ja, zur Hölle, Pestilence würde sich einen Namen machen. Er würde der Gefürchtetste unter den Reitern sein. Noch lange, nachdem die Apokalypse geendet hatte, würde sein Name mit Verehrung ausgesprochen werden. Mit Ehrfurcht. Mit Furcht .
    Er griff hinter sich und packte Harvesters Flügelspitze. Mit einer einfachen Drehung seines Handgelenks ließ er die Knochen in ihrer Schwinge brechen. Ihren Schrei unterbrach er, indem er ihr mit den Zähnen die Kehle aufriss. Blut rann über ihre Brust und hüllte ihn mit seiner klebrigen Wärme ein.
    Nein, er konnte sie nicht töten. Das war gegen die Regeln. Aber er konnte sie beinahe töten.
    Und er konnte dafür sorgen, dass die ersten Berichte über sein Schreckensreich von jemandem stammten, der es am eigenen Leib erfahren

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