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Eternal Riders: Ares (German Edition)

Eternal Riders: Ares (German Edition)

Titel: Eternal Riders: Ares (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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stehen.
    Die Tür zu ihrem Büro stand offen.
    In diesem Zimmer war sie nicht mehr gewesen, seit sie ihre Praxis geschlossen hatte. O Gott, was hatte sie bloß im Schlaf getan? Jedenfalls sehr viel mehr als Wodka zu trinken und sich im Matsch zu wälzen, während sie schlafwandelte.
    Ein dumpfes Angstgefühl erfüllte sie, als sie durch den Flur auf die offene Tür zuschlich.
    Der Boden war mit Kartons voller medizinischer Bedarfsgüter bedeckt, deren Inhalt überall verstreut lag. Eine dunkle Substanz, die verdächtig nach getrocknetem Blut aussah, war auf den Wänden verspritzt und hatte sich in kleinen Pfützen auf den Fliesen gesammelt, und als sie den Raum schließlich betrat, erblickte sie umgeworfene Möbel und verwüstete Schränke.
    Was war hier drin bloß passiert, und wessen Blut war das?
    Und warum, o du lieber Gott, warum wurde sie das Gefühl nicht los, dass jemand sie beobachtete?
    Normalerweise könnte man Spionieren als eine Begabung bezeichnen. Es sei denn, man wäre ein übernatürliches Wesen, das einfach in einem Khote abhängen konnte. Also ja, Ares konnte sich des Gefühls nicht erwehren, er verhalte sich wie ein Spanner, wie die Menschen von heute das wohl nannten.
    Aber er konnte ja wohl auch kaum einfach aus dem Nichts auftauchen und Cara fragen, was sie letzte Nacht geträumt hatte. Nicht, nachdem sie gerade das Chaos in ihrem Sprechzimmer entdeckt hatte. Äußerlich mochte sie ruhig erscheinen, aber sie war leichenblass geworden, und als sie den Raum rückwärts wieder verlassen hatte, war das nicht ohne Stolpern abgegangen.
    Und Ares wäre beinahe aus seinem Khote herbeigestürzt, um sie aufzufangen.
    Idiot. Er beobachtete, wie sie sich durch den Flur in die Küche schleppte, wo sie Kaffee machte, sich No-name-Frühstücksflocken in eine Schüssel schüttete und mit mechanischen, präzisen Bewegungen aß. Sie musste inzwischen bemerkt haben, dass ihr Schlafanzug mit Dreck und Blut bedeckt war, aber es schien sie gar nicht zu stören. Schock. Eindeutig.
    Der abgebrühte, in vielen Schlachten hartgesottene Feldherr in ihm hätte sie am liebsten angefahren, sich endlich zusammenzureißen. Lass dir endlich ein Paar Eier wachsen und find dich damit ab, Soldat! Aber eine andere Seite in ihm wollte sie … was? Sie trösten? Sie in die Arme schließen und ihr irgendeinen süßlichen Kitsch ins Ohr säuseln?
    Dämlicher Idiot . Er fuhr sich mit dem Finger über den Hals, und augenblicklich steckte er wieder in seinem Panzer. Es war dumm gewesen, ohne ihn herzukommen.
    Ares war dazu erzogen worden, Krieger zu sein, und er war verdammt gut gewesen. Die Kriegskunst hatte er von dem Menschen gelernt, den er für seinen Vater gehalten hatte. Und das hatte den Instinkt, mit dem er dank seiner dämonischen Mutter und seinem Vater, dem Kampfengel, auf die Welt gekommen war, noch geschärft. Dann, als die Siegel so an die vier Geschwister verteilt wurden, wie sie am besten passten, war er noch mit einer massiven Dosis Extra-Know-how ausgestattet worden.
    Der Wunsch, einen guten Kampf zu liefern, war schon immer da gewesen. Das konnte man nicht auf diese blöde Prophezeiung schieben.
    Es war Zeit, sich selbst kräftig in den Arsch zu treten und zu tun, was getan werden musste. Das Schicksal der gesamten Menschheit lastete auf seinen Schultern, und wenn er wirklich eine mickrige Menschenfrau traumatisieren musste, um die Welt zu retten, dann war es eben so.
    Gerade als er den Khote verlassen wollte, schnappte sich Cara das Telefon, wählte und leierte eine Nachricht herunter: »Larena, ich bin’s, Cara. Ich muss wissen, was es bedeutet, von einem schwarzen Hund zu träumen. Er hat laut geheult, in einem Käfig. Und wenn dir der Name Sestiel irgendwas sagt, würde mir das auch sehr helfen. Danke.«
    Käfig? Das hieß, dass sich Sestiel im Besitz der Bestie befand und nicht umgekehrt. Hoffte er etwa, sich mit ihm zu verbinden? Auch wenn gefallene Engel zu der Handvoll von Wesen gehörten, die imstande waren, Höllenhunde zu zähmen, konnte diesen Hund jetzt niemand mehr kontrollieren, zähmen oder sich mit ihm verbinden, nachdem er bereits mit Cara verbunden war. Sestiel hatte vermutlich keine Ahnung, dass sich seine Hoffnungen auf einen Beschützer in Form eines Höllenhunds zerschlagen hatten; zumindest in Bezug auf diesen speziellen Vierbeiner.
    Ares hingegen konnte sich nach wie vor zu Recht Hoffnungen machen. Möglicherweise war der Hund genau der, den er wollte, und Ares’ Blut sang bei dem Gedanken,

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