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Eternal Riders: Ares (German Edition)

Eternal Riders: Ares (German Edition)

Titel: Eternal Riders: Ares (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Hose eines Kampfanzugs und einem schwarzen T-Shirt dastand. Das war seine alltägliche Bekleidung, das, worin er sich am wohlsten fühlte. Doch aus irgendeinem Grund fühlte er sich jetzt nackt, so als würde er den Lederpanzer benötigen.
    Wozu nur? Um sich vor dieser schlafenden Menschenfrau zu schützen?
    Er schüttelte den Kopf. Offensichtlich hatte Pestilence mal wieder versucht, seinen Verstand ein wenig durcheinanderzubringen.
    Cara bewegte sich, ihr leicht rundliches Gesicht war ihm jetzt zugewandt. Ihre Augen waren geschwollen, und ein bösartig aussehender Bluterguss in Form einer Hand verunstaltete ihre Wange. Wut, die er nicht gefühlt hätte, wenn er noch in seinem Panzer gesteckt hätte, ließ seine Haut rot anlaufen.
    Diese verfluchten Arschlöcher von der Aegis. Er hätte sich die Zeit nehmen sollen, sie in Stücke zu reißen. Ares verstand sehr wohl, dass es manchmal notwendig war, erbarmungslos vorzugehen: Krieg war nicht schön, und die Aegis hatte die Mission auf sich genommen, die Menschheit zu retten. Aber Außenstehende zu foltern, vor allem Frauen, war in seinen Kampfvorschriften nicht vorgesehen. Nicht, wenn es sehr viel leichtere und bessere Wege gab, um an Informationen zu gelangen.
    Leise vor sich hin fluchend wischte er mit sanften, leichten Bewegungen Cara den Schmutz von Gesicht und Händen. Bei ihren Fingern verweilte er länger. Sie waren schlank und stark, die Fingernägel kurz und mit durchsichtigem Lack bedeckt. Schon immer hatte er eine Schwäche für schöne Hände gehabt, und jetzt tauchten Bilder in seinen Gedanken auf, unanständige Bilder von ihr, wie sie seinen Körper berührte. Er wusste intuitiv, dass ihre Berührung leicht sein würde, ihre Zärtlichkeiten zurückhaltend, und aus irgendeinem Grund gefiel ihm dieser Gedanke.
    Mal was anderes, vermutlich. Sein Schwanz war jedenfalls mit dem Mal-was-anderes-Konzept einverstanden, und er bewegte sich, um etwas mehr Platz in seiner Hose zu schaffen, während er die Säuberung ihrer Hand zu Ende führte und den Goldring an ihrem kleinen Finger zurechtrückte, sodass der winzige Rubin an der richtigen Stelle saß. So feminin, wie alles an ihr. Selbst ihr Schlafanzug – nicht eben das heißeste Kleidungsstück, das er je gesehen hatte – ließ sie noch sanfter, zerbrechlicher erscheinen. Er verfluchte abermals die Aegis, als er mithilfe des Waschlappens die Blutspuren abwusch, die auf der Haut an ihrer Kehle angetrocknet waren. Die Wunden selbst, offensichtlich von einer scharfen Klinge verursacht, hatten sich bereits geschlossen und würden dank des Bunds mit dem Höllenhund innerhalb der nächsten Stunden verheilen. Genau wie all ihre blauen Flecke und Kratzer. Allerdings war er sich nicht sicher, wie gründlich seine Gehirnwäsche gewesen war, und an dem Schmutz und den Grasflecken auf ihrem Schlafanzug konnte er auch nichts ändern.
    Als er die letzten Reste von Blut und Dreck abgewaschen hatte, zog er sich zurück – und erstarrte, als ihre Hand hervorschnellte und sein Handgelenk packte. Ihre Augen waren geöffnet, doch in ihnen lag nicht die Todesangst, die er bei jemandem erwartet hätte, der gerade erwacht und einen Fremden über sich aufragen sieht.
    Sie schlief immer noch tief und fest.
    Dabei zerrte sie an ihm, zog ihn näher zu sich heran, als erhoffte sie sich von ihm Trost oder Schutz.
    »Schsch.« Sanft fuhr Ares mit den Fingern durch ihr Haar und schloss mit dem Daumen ihre Lider, und innerhalb weniger Sekunden schnarchte sie leise vor sich hin. Er schaltete den Fernseher ein, für den Fall, dass sie zu denen gehörte, die vorzugsweise vor dem Bildschirm einschliefen, und gestattete sich ein Lächeln, als er ihr ein stummes Lebewohl zunickte.
    Nachdem er Türen und Fenster verschlossen hatte, kehrte er ins Behandlungszimmer zurück. Er griff unter sein T-Shirt und umfasste sein Siegel, in der Hoffnung, Sestiels Spur aufzunehmen. Nichts.
    Normalerweise wäre dies der Punkt gewesen, an dem Ares angefangen hätte, höllisch zu fluchen, aber er hatte ja immer noch ein Ass im Ärmel, und zwar in Gestalt dieser kleinen Menschenfrau. Nach einem letzten Blick auf sie öffnete er ein Tor und verließ ihr Haus.
    Doch er würde zurückkehren.

3
    Pestilence hatte Mexiko schon immer gemocht. Als er noch Reseph gewesen war, hatten Limos und er tagelang in verschiedenen Städten eine Party nach der anderen gefeiert, von Touristenfallen bis hin zu entlegenen Dörfern, in denen die Einheimischen sie brujos genannt hatten, da

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