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Eternal Riders: Ares (German Edition)

Eternal Riders: Ares (German Edition)

Titel: Eternal Riders: Ares (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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seine Tage damit zugebracht, Dämonen zu töten. Außerdem war ihm die Aufgabe zugefallen, die gute Wache der Reiter zu sein. Auch das war cool gewesen, selbst wenn er dazu gezwungen war, regelmäßig mit Harvester zusammenzukommen. Das Amt der himmlischen Wache war eine angesehene Position, und Gethel, der Engel, der es zuvor innegehabt hatte, schien nichts dagegen zu haben, abgelöst zu werden.
    Reaver hatte nicht gewusst, wieso er mit dieser Aufgabe betraut worden war, doch jetzt, wo sich am Horizont eine neue Apokalypse abzeichnete, überkam ihn langsam der Verdacht, dass es sich um einen Test handeln könnte. Ein Test, um sich zu vergewissern, dass man sich darauf verlassen konnte, dass er keine Regeln mehr brechen würde. Ganz gleich, wie schlimm es für die menschliche Welt auch aussehen mochte.
    Reaver ließ den Duft der warmen, salzigen Brise zurück und begab sich zu Resephs Höhle im Himalaja. Es war schwierig, sich den umgänglichen Reiter in seiner jetzigen Ausformung als Pestilence vorzustellen, vor allem beim Anblick seiner Höhle, die noch mit den Überresten von Resephs Leben angefüllt war: bequeme Sitzsäcke, offene Chipstüten und überall verstreute Klamotten.
    Auf seiner Wanderung durch die Höhle suchte Reaver nach irgendwelchen Anzeichen dafür, dass Pestilence in letzter Zeit dort gewesen war. Höllenratten, so groß wie Murmeltiere, huschten bei seinen Schritten davon; ihre weit aufgerissenen Mäuler waren mit mehreren Reihen nadelartiger Zähne besetzt; die gespaltenen schwarzen Zungen zuckten durch die Luft. Dies waren Pestilences kleine Spione, und sie würden ihm berichten, dass Reaver dort gewesen war.
    Aber nicht, wenn Reaver es verhindern konnte.
    Mit einem grimmigen Lächeln vollführte Reaver eine weitausholende Bewegung. Macht durchdrang ihn und erschuf eine unsichtbare Welle heiligen Feuers. Die Ratten lösten sich auf, und ihre spitzen Schreie hallten von den Wänden wider. Heiliges Feuer war schon mächtig beeindruckend. Nur schade, dass es ausschließlich bei niederen bösen Kreaturen funktionierte.
    Trotzdem, als Engel stand ihm ein ganzes Waffenarsenal zur Verfügung. Doch dasselbe galt für die Reiter, und wenn sie Deliverance aufspüren könnten, besäßen sie sogar zwei Waffen in einer, denn der Dolch war noch auf eine weitere Art zu benutzen, von der sie gar nichts wussten. Das Problem war nur, dass es weder ihm noch Harvester erlaubt war, ihnen mitzuteilen, was sie wussten. Dies zu tun, würde gegen göttliches Recht verstoßen. Und Reaver hatte nicht vor, jemals wieder eine Regel zu brechen – selbst wenn dies das Ende der Welt bedeutete.
    Während er durch das Wohnzimmer kreiste, bemühte er sich, sich erneut zu konzentrieren und einen Weg zu finden, Ares, Thanatos und Limos zu helfen, ohne ihnen im eigentlichen Sinne zu helfen. Ihnen blieb nicht mehr viel Zeit, und er musste nicht erst all die himmlischen, biblischen und prophetischen Zeichen lesen, um das zu wissen. Er fühlte es im Tremor, der seine Seele erzittern ließ.
    Tremor . Mit gerunzelter Stirn hörte er auf, auf- und abzumarschieren, doch nach wie vor ließ etwas den Boden unter seinen Füßen beben. Eine kompakte Niedertracht verdichtete die Luft, der Boden bewegte sich, und auf einmal regneten Steinbrocken von der Decke. Als er aufblickte, sah er einen gewaltigen Riss im Fels, und im nächsten Augenblick brach die ganze Höhle ein. Ein Felsbrocken von der Größe eines Sessels stürzte direkt auf Reavers Schulter herab. Ein weißglühender Blitz aus purem Schmerz durchfuhr Reaver, als er all seine Konzentration zusammennahm und aus der Höhle verschwand, ehe er zerschmettert und für alle Ewigkeit in einem Berg begraben wurde.
    Im Himmel über der Bergkette breitete er die Flügel aus und suchte die Gegend ab. Sogleich entdeckte er die Quelle der bösartigen Schwingungen … wie auch die Ursache des Einsturzes: Harvester.
    Sie stand auf einem nahe gelegenen Berggipfel. Wütend knurrend schoss er auf sie herab und rammte sie. Sie kreischte, als sie beide den vereisten Abhang hinunterschlitterten, bis sie in einem Knäuel aus Gliedern und Schwingen an dessen Ende aufschlugen.
    »Dämonischer Abschaum!«, knurrte er, während sich seine Hand um ihren Hals schloss.
    Ihre grünen Augen blitzten leuchtend rot auf, und ihre Nägel wurden zu Klauen, mit denen sie ihm durchs Gesicht fuhr. »Was stimmt bloß nicht mit dir?«
    Er drückte zu und genoss es, wie sie nach Luft schnappte. »Was denn, hast du

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