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Eternal Riders: Ares (German Edition)

Eternal Riders: Ares (German Edition)

Titel: Eternal Riders: Ares (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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vielleicht gedacht, ich würde es einfach vergnügt hinnehmen, dass du versucht hast, mich für alle Zeit unter Stein zu begraben?«
    Als sie blinzelte, hätte er beinahe geglaubt, dass sie gar nicht wusste, wovon er sprach. Aber dann senkte sie ihre Klauen tief in seine verletzte Schulter. Der Schmerz, der ihn erfasste, war so stark, dass er schwankte und sich sein Griff löste.
    Im nächsten Augenblick war sie auf den Beinen, und ihr mit einem Stiefel bekleideter Fuß traf ihn mit aller Kraft in die Rippen. »Wenn ich dich hätte aus dem Weg räumen wollen, wärst du dort nicht herausgekommen. Hast du eine Ahnung, wie es ist, unter einem Berg zerquetscht zu liegen und nicht sterben zu können? Ach, stimmt ja, das tust du nicht, denn selbst wenn dir so etwas schon einmal zugestoßen wäre, könntest du dich nicht daran erinnern, nicht wahr, mein Schöner?«
    Dieses Miststück. Er hatte keine Ahnung, woher sie von seinem Gedächtnisverlust wusste, aber es bereitete ihr unendliches Vergnügen, ihn immer wieder damit zu quälen, dass er sich an nichts in seinem Leben erinnern konnte, bis auf die Ereignisse, die zu seinem Fall geführt hatten. Natürlich wusste er noch alles über den Himmel und die Geschichte und die Menschen, aber er konnte sich an keinerlei Einzelheiten seiner Existenz erinnern, ehe er Patrice Kelley getroffen hatte, die Frau, die ihn am Ende dazu brachte, eine so entscheidende Regel zu brechen, dass er aus dem Himmel geworfen worden war.
    Auch sonst erinnerte sich niemand. Selbst die Akasha-Chronik, die allumfassende himmlische Datenbank, die jegliches Wissen enthielt, gab darüber keine Auskunft. Es war, als wäre Reaver ausgelöscht worden.
    »Das war nur eine Warnung«, fuhr Harvester fort. Ihre Stimme klang wie ein tiefes Schnurren. Offenbar amüsierte sie sich prächtig. »Es ist wohlbekannt, wie sehr du es liebst, gegen die Regeln zu verstoßen. Denk nicht einmal daran, ein Schlupfloch zu finden, um den Reitern helfen zu können.« Sie lächelte, sodass ihre Fänge aufblitzten. »Du musst wissen, dass ich über himmlische Kontakte verfüge, und ich werde dafür sorgen, dass es keine Erlösung gibt, wenn du das nächste Mal stürzt. Nur Feuer und Schmerz.«
    Mit einem zierlichen Winken blitzte sie sich davon, sodass Reaver allein auf dem Eis zurückblieb, blutend und tief erschüttert. Er konnte es sich nicht leisten, noch einmal zu fallen. Wenn dies geschähe, würde er den erdgebundenen Zwischenzustand überspringen und auf direktem Weg nach Sheoul kommen. Gehe nicht über Los, ziehe keine zweitausend Euro ein.
    Also nein, Reaver würde die Regeln nicht brechen. Aber er würde einen Weg finden, um es Harvester heimzuzahlen. Und wenn die letzte Schlacht stattfand, würde sie der erste Dämon sein, den er vernichtete.
    Harvester blitzte sich in ihr opulentes Apartment in der Horun-Region von Sheoul … und schrie. Schrie, bis ihre Kehle rau war. Schrie, bis ihr Blutsklave, ein riesiger Werwolf, den sie Whine nannte, sich die Ohren bedeckte und in die Knie ging.
    Als ihre Stimme irgendwann versagte, holte sie ein paarmal tief Luft, um sich zu beruhigen, goss sich ein kleines Glas neethulianischen Markwein ein und kippte es in einem Zug hinunter. Dieser unverschämt teure Likör, der von den dämonischen Sklavenhändlern hergestellt wurde, brannte wie flüssiges Feuer und lag wie glühende Kohle in ihrem Magen. Doch dieser Schmerz dauerte nur einen Moment lang an, ehe die Belohnung einsetzte: einige Minuten orgasmischer Ekstase, so heftig, dass sie sich an Whine klammerte, während sie dieses exquisite Vergnügen schauernd durchlebte.
    Als es vorbei war, sank sie neben ihm nieder, teils, weil ihre Beine sie nicht mehr trugen, teils, weil sie unbedingt Nahrung zu sich nehmen musste. Schweigend, da es ihm nicht erlaubt war zu sprechen, solange sie es ihm nicht befahl, neigte er den Kopf zur Seite und präsentierte ihr seine Halsschlagader. Als sie ihre Fänge in seinen Hals versenkte, klirrten die Ketten um seine Knöchel. Dabei kam Harvester in den Sinn, dass ihre Ketten unsichtbar sein mochten, sie aber ebenso eine Gefangene ihres Schicksals war wie er.
    Ihre Frustration ließ sie rauer vorgehen, als sie es normalerweise tat, sodass Whine bei jedem ihrer groben Züge aus seiner Ader zusammenzuckte. Aber verdammt noch mal, die letzten beiden Tage waren die Hölle gewesen – kein Wortspiel beabsichtigt. Ihre Wut, ihr Durst nach Rache hatten sie dazu getrieben, seine Höhle zu zerstören. Sie hatte

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