Eternal Riders: Ares (German Edition)
unterdrücken.
Ein anerkennendes Schaudern überlief sie, während sie ihm hinterhersah, unfähig, die Augen von seinem eleganten Gang loszureißen. Seine hellbraune Cargohose schmiegte sich geradezu unverschämt sexy an seinen Hintern, und seine Rückenmuskeln erzeugten eine ganze Symphonie von Bewegungen unter seinem T-Shirt. Das Sonnenlicht brachte rötlich glänzende Strähnen in seinem braunen Haar zum Vorschein. Sie vermochte sich nicht vorzustellen, wie viele Frauen schon mit den Fingern durch die zerzausten Locken gefahren waren, während sie sich unter diesem spektakulären Körper aufgebäumt hatten.
Reue steckte ihr wie ein bitterer Kloß in der Kehle, und egal, wie oft sie auch schluckte, er ging nicht weg. Der heißeste Mann, den sie je gesehen hatte, hatte sie um ein Date gebeten, und sie hatte reagiert, als hätte er versucht, sie umzubringen. Wäre es denn wirklich so schlimm gewesen, sein Angebot anzunehmen? Ihn vielleicht an irgendeinem öffentlichen Ort zu treffen, sodass sie mit ihrem eigenen Wagen kommen und das Ganze ohne Druck genießen konnte?
Als hätte Jeff ihren Blick gespürt, ging er langsamer, woraufhin sich ihr Herzschlag prompt beschleunigte. Quälend langsam drehte er den Kopf, um über die Schulter hinweg zu ihr zurückzusehen, wobei ihm eine Haarsträhne ins Auge fiel. Ihre Blicke trafen sich. Verschlangen sich. Gewissheit rauschte in einer heißen Welle durch sie hindurch … o Gott! Eine solche Wirkung hatte noch kein Mann auf sie gehabt, vor allem nicht mit einem einzigen Blick.
Sein Mund verzog sich zu einem frechen, sinnlichen Lächeln, als wüsste er, was sie dachte … und wüsste, dass er es ihr geben konnte, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte. Ach du liebe Güte! Beinahe wäre sie an ihrer eigenen Zunge erstickt.
Was in aller Welt machte sie eigentlich hier? Blieb im Türrahmen stehen, um einem völlig Fremden hinterherzustarren, wenn sie doch eigentlich … ja, was müsste sie eigentlich tun? Rechnungen nicht bezahlen?
Ehe sie sich noch mehr zum Idioten machte, schloss sie die Tür. Dann blinzelte sie. Jeff war verschwunden. Sie hatte kein Auto gesehen, und sie hatte nicht mal in Erwägung gezogen, dass er vielleicht zu Fuß in die Stadt zurückgehen könnte, und jetzt war er auf einmal … fort.
Schreib’s auf die Liste mit all den anderen Ungereimtheiten.
Ja, guter Plan, nur dass Jeff beinahe alles davon erklärte. Den Hund, die Grasflecken, das Blut.
Nur nicht, wieso sie so viel Wodka in sich hineingeschüttet hatte, dass sie sich an nichts mehr erinnern konnte. Oder warum sie beide dasselbe geträumt hatten.
Oder was sie mit der Leiche des Hundes angefangen hatte. Er musste wohl gestorben sein, denn sonst hätte sie ihn in einen der Zwinger neben dem Haus gesteckt, und die waren alle leer.
Zumindest hatte sie jetzt nicht mehr das Gefühl, dass jemand sie beobachtete, jedoch spürte Cara immer noch das unwillkommene Prickeln der Angst auf ihrer Haut. Letzte Nacht war etwas passiert, das sie dazu gebracht hatte zu trinken, aber was? Sie hatte sich noch nie in den Alkohol geflüchtet, und wenn der Tod ihres Vaters und die Nacht des Einbruchs sie nicht dazu getrieben hatten, was sonst?
Sie gab ihr Bestes, um nicht zu sehr über das Mysterium der letzten Nacht, Jeff und seinen unglaublichen Körper nachzudenken, während sie ihr Büro putzte. Als sie fertig war, sank sie wie ein nasser Sack auf die Couch, wo immer noch der Fernseher vor sich hin plärrte. Immer dasselbe. Geheimnisvolle Krankheiten breiteten sich wie ein Lauffeuer aus, das Wasser in wenigstens vier Flüssen und drei Seen war mit giftigen Organismen verseucht, sechs Staaten hatten einander aus heiterem Himmel den Krieg erklärt. Die Regierung der Vereinigten Staaten bemühte sich gerade, sich zu entscheiden, wie sehr sie sich engagieren würde, und das Militär bereitete sich auf einen möglichen Einsatz vor.
Die ganze Welt schien den Bach hinunterzugehen, wie ihr Vater gesagt hätte, während er seine Taschen packte und sich darauf vorbereitete, mit Tierrettungsgruppen in vom Krieg betroffene Gebiete auszuziehen.
Sie ließ die Hand mit weit mehr Kraft auf die Fernbedienung sausen, als nötig gewesen wäre, und schaltete den Fernseher aus. Früher liebte sie die Glotze, hatte sich sogar ein supermodernes Gerät von Sony mit allem Drum und Dran gekauft, damals, als sie noch Geld gehabt hatte. Und Ehrgeiz. Genau genommen war fast alles im Haus nur vom Feinsten. Ihr Drang, immer erfolgreich zu
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