Eternal Riders: Limos (German Edition)
Isfet als Sklaven, und sie waren Meister der grausamen Bestrafung. Zweifellos würden sie dem Isfet seine eigene Entführung ankreiden.
»Selbstverständlich«, erwiderte Ares.
Than grinste. »Und sollte irgendein Neethul es herausfinden, werden wir dafür sorgen, dass er es niemandem erzählen kann.« Und das war jetzt wiederum typisch Thanatos. Er warf Arik einen Blick zu. »Jetzt bist du dran, Mensch.«
Arik, der inzwischen einen schwarzen Kampfanzug trug und von oben bis unten mit Waffen beladen war, die Kynan zu Limos’ Haus gebracht hatte, ehe sie aufbrachen, wandte sich nun dem Isfet zu. »Ich grüße dich«, sagte er in perfektem Sheoulisch. »Wir würden dir gern ein paar Fragen stellen.«
Der Isfet – zumindest nahm Limos an, dass es sich um einen Mann handelte, auch wenn sie nicht sicher war, warum – blinzelte mit großen runden Augen. »Dieser Dämon du fragen?«
Richtig. Sie hatte ganz vergessen, wie schlecht ihr Sheoulisch war.
Arik setzte sich auf eine der Bänke. Sie hatte den Eindruck, er versuchte so harmlos wie irgend möglich zu wirken. Obwohl sie nicht glaubte, dass es funktionierte mit seinem Brustharnisch und dem Waffengürtel. Sie hingegen fand, dass ihn das sogar noch ein wenig sexier machte.
»Kannst du in deiner Sprache mit mir reden?«
Der Isfet nickte, während sich seine langen, spindeldürren Finger um den Wanderstab krümmten. »Ist ich weiß?«
»O Mann.« Arik fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und warf Limos einen Blick zu. »Kein Wunder, dass ihr euch nicht mit dem Kerl verständigen konntet.«
Die Haut des Dämons wechselte die Farbe wie bei einem Chamäleon und verwandelte sich in funkelndes Silber. Er sagte etwas in der Isfet-Sprache. Arik runzelte die Stirn, bedeutete dem Dämon aber fortzufahren. Nach ein paar Minuten stieß Arik einen langgezogenen Seufzer aus.
»Diese Sprache ist echt vertrackt. Ich musste noch nie so lange zuhören, um eine zu lernen. Und gerade wenn ich denke, ich hab’s … Augenblick.« Arik sagte ein paar Worte, die Limos nicht verstand.
Der Isfet zuckte, sein winziger Mund öffnete sich erstaunt. Arik sagte noch etwas, und mit lebhaften Armbewegungen gab der Isfet ungefähr eine Million Wörter in der Minute von sich.
Arik wandte sich an Limos. »Habt ihr Kammern aus … Eis gesucht?«
»Ja.« Sie ging ein Stück auf ihn zu. »Einige der Gerüchte, die wir verfolgten, sprachen von Eishöhlen, sowohl in Sheoul als auch im Reich der Menschen.«
Arik nahm wieder ihre Hand und zog sie zu sich hinunter. »Was ist mit dem kochenden Glas?«
Limos seufzte. »Wir gehen davon aus, dass es sich dabei um Lava handeln könnte, also haben wir auch Kammern vulkanischen Ursprungs abgesucht.«
»Und Türme«, sagte Arik langsam. »Sie reden von Türmen.«
Arik wandte sich wieder an den Isfet, und sie wechselten ein paar Worte. »Okay«, sagte er dann. »Der Ort ist nicht in Vergessenheit geraten. Er ist nur nicht zu übersetzen. Ihr wisst doch, dass sie Sheoulisch kaum verstehen oder sprechen können, sie kennen nur einige wenige Wörter, genug, um ihre Produkte zu verkaufen.«
»Warum konnten sie Sheoulisch nicht einfach lernen?«, fragte Than.
Arik wandte sich jetzt an alle. »Es ist, als würde man mit Hunden kommunizieren. Sie können unsere Körpersprache lesen, sie verstehen auch einige Wörter und können unseren Tonfall deuten, aber sie können keine ganze Unterhaltung verstehen und auch unsere Sprache nicht lernen. Wir sind halt verschiedene Spezies.«
»Willst du damit sagen, dass die Isfet wie Hunde sind?«
»Ja. Sie sind anders als alle anderen Dämonen. Vielleicht sind sie auch überhaupt keine Dämonen.«
Limos sah zu dem Isfet hinüber. »Was sollen sie denn sonst sein?«
»Keine Ahnung.« Arik zuckte mit den Schultern, sodass sich sein T-Shirt eng über den breiten Schultern spannte. Wunderschön. »Vielleicht Außerirdische?«
»Außerirdische«, wiederholte Than mit ungläubiger Stimme.
»Das ist ja echt witzig. Ausgerechnet du, einer der vier verdammten apokalyptischen Reiter, zweifelt daran.«
Vermutlich hatte Arik da gar nicht so unrecht, aber trotzdem, sie war in ihrem ganzen Leben noch keinem Alien begegnet. Nicht dass sie wüsste, jedenfalls. »Okay, also, was auch immer sie sind, du verstehst sie jetzt, richtig?«
»Irgendwie schon. Er sagte, der Becher ist in einer Kammer von … Aber ich krieg einfach nicht raus, was dieses Wort bedeuten soll.«
Der Isfet schlurfte zum Altar und tippte auf einen der
Weitere Kostenlose Bücher