Eternal Riders: Limos (German Edition)
anhast, viel besser wäre.«
Decker zog sein Aegis-Schwert aus der Scheide auf seinem Rücken und schlug einem der Dämonen den Kopf ab. »Sind ja nicht alle von uns verzaubert mit Ying-Yang und dem Hokuspokus.«
Ying-Yang hörte sich etwas merkwürdig an, wenn es von einem Mann mit breitem texanischem Akzent ausgesprochen wurde, aber Ky hielt wohlweislich den Mund, während Decker fortfuhr, Dämonenköpfe von Hälsen zu trennen, bis er beim letzten überlebenden Dämon innehielt, die Klinge hoch über dessen Herz erhoben. Als das Ding nach seinem Bein griff, benutzte Kynan seine modifizierte einhändige Armbrust, um dem Dämon in beide Hände zu schießen, sodass diese an den mit Blut getränkten Fußboden genagelt wurden.
»Danke, Kumpel«, sagte Decker.
Decker hatte Kynan nie »Kumpel« genannt, ehe Arik verschwand, und die Erinnerung daran, warum sie hier waren, verbesserte Kys Stimmung nicht gerade. Knurrend kniete er sich neben den Dämon und hielt ihm die Spitze seines s-förmigen, mit zwei Spitzen versehenen S’tengs an die Kehle.
»Wo wird der Mensch gefangen gehalten?«, fragte er.
Der Dämon verdrehte die eidechsenartigen Augen, bis er Ky ansehen konnte. »Woher … soll ich … das wissen?«
»Weil du und deine schuppigen Freunde Wetten darüber abgeschlossen haben, wie lange es wohl dauern wird, bis er bricht.«
»Scheißkerle«, zischte der Dämon. »Wir sind … wie nennt man das noch … Buchmacher? Wir hören alles Mögliche.«
»Das ist aber bei Weitem nicht alles, was ihr tut.« Kynan spießte mit der Spitze seiner Klinge eine Dämonenzecke auf, die die Größe eines Vierteldollars hatte und sich gerade zwischen die Schuppen des Eidechsenmanns verkriechen wollte. »Ihr habt außerdem noch menschliche Gestalt angenommen und euch in die Spielhöllen der Menschen eingeschlichen.«
Seit Pestilences Siegel gebrochen war, hatte sich das empfindliche Gleichgewicht zwischen Gut und Böse verschoben, das seit Urzeiten die schlimmsten Seiten der Dämonen in Schach hielt. Doch jetzt tauchte immer mehr Abschaum wie diese Dämonen auf, der einst in die Tiefen der Hölle verbannt worden war und sich jetzt einen Weg in das Reich der Menschen bahnte, wo sie Chaos und Verwüstung anrichteten. Entweder direkt, indem sie töteten und verstümmelten, oder passiv, indem sie das Böse ausstrahlten wie eine schmutzige Bombe. Menschen, deren Seelen wahrhaft gut waren, wurden von diesen Höllenbomben kaum beeinflusst, aber böse Menschen und solche, die auf dem Grat zwischen Gut und Böse balancierten, ließen sich von der Gewalt berauschen und von bösen Gedanken infizieren. Auf den Straßen begann das Chaos zu regieren.
Diese speziellen Dämonen hatten das Spielvirus verbreitet wie einen von Pestilences Krankheitserregern. Nicht nur, dass sich das organisierte Verbrechen verdreifacht hatte, auch die Einsätze hatten sich deutlich erhöht. In den Hinterzimmern und auch in seriösen Einrichtungen war nichts mehr tabu. Geld, Drogen, Kinder, menschliche Organe … Es war bestürzend, wie rasch all das zu einer allgemein anerkannten Währung geworden war.
Der Eidechsenmann zeigte keinerlei Reue. »Menschen sind dumm und blind. Du kannst uns nicht für ihre Schwächen verantwortlich machen.«
»Wo. Ist. Arik?«, knurrte Ky.
Die Nase des Dämons – zwei schwarze Löcher in seinem Gesicht – zuckte. »Wir wissen nicht, wo er gefangen gehalten wird.«
Kynan warf das S’teng beiseite und packte den Hals des Dämons mit bloßen Händen. »Jetzt hör mir mal gut zu, du widerlicher Sleestak-Abschaum. Entweder du rückst endlich mit der Sprache heraus, oder ich mach mir aus dir ein Paar Stiefel und einen schönen Gürtel. Und dann werde ich mir deine Familie vorknöpfen und mit ihnen genau dasselbe machen. Kapiert?«
Decker zündete beiläufig ein Streichholz an und berührte damit das Ende einer winzigen Kapsel: eine hässliche kleine R- XR -Waffe, die man einfach auf einen Dämon fallen lassen konnte, wo sie sich augenblicklich in sein Fleisch brennen würde. Das Ding verursachte grauenhafte Schmerzen, während es durch den Körper des Opfers wanderte, wobei die glühend heiße Hülle augenblicklich alle Wunden kauterisierte und damit verhinderte, dass der Dämon verblutete.
In den gelben Augen des Dämons flackerte Angst auf. »Ich weiß nichts«, sagte er rasch. »Das ist die Wahrheit, Jäger.«
»Dann her mit den Gerüchten. Du musst doch Gerüchte gehört haben.«
»Die Folterstätte des … Iblis befindet
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