Eternal Riders: Limos (German Edition)
Champagnerbrunnen, und im Kamin prasselte ein gewaltiges Feuer, dessen Flammen in allen denkbaren Farben leuchteten, vom gewöhnlichen Orange über Blau und Grün bis hin zu Violett.
Und auf einer improvisierten Bühne mitten im Saal befanden sich Idess und Arik. Als sich Ariks und Limos’ Blicke trafen, bebte ihr Herz. Er trug eine steife Uniform, die sich perfekt an seine breiten Schultern, den gewaltigen Brustkorb und die schlanke Taille schmiegte. An der Hüfte hing ein schwarzes zeremonielles Holster, wenn sie auch bezweifelte, dass an der Pistole, die darin steckte, irgendetwas Zeremonielles war. Seine langen Beine waren leicht gespreizt, die Hände hinter dem Rücken verschränkt.
Sein durchdringender Blick bohrte sich in sie hinein. In den haselnussbraunen Tiefen seiner Augen funkelte eine Gier, die ihr glatt den Atem verschlug. Sie hatte ihn schon immer gut aussehend gefunden, hatte immer den Soldaten in ihm gesehen, aber während sie jetzt auf ihn zuschritt, sah sie das ganze außergewöhnliche Paket: ehrenwerter Soldat, mächtiger Krieger, leidenschaftlicher Liebhaber, atemberaubend attraktiver Mann.
»Bist du immer noch sicher?«, flüsterte Thanatos ihr ins Ohr. Als hätte Arik ihn gehört, nickte er ein einziges Mal langsam.
Wenn sie noch irgendeinen Zweifel gehegt hätte, war er spätestens jetzt verschwunden.
»Ja«, flüsterte sie zurück. »So sicher war ich mir noch nie im Leben.«
26
Regan hasste Hochzeiten. Sie hasste sie wirklich. Nicht nur, dass sie es verabscheute, sich während der langweiligen Zeremonie den Hintern platt zu sitzen, sie begriff auch einfach nicht, welchen Sinn es hatte, jede Menge Geld auszugeben, das meiste davon für andere Leute, wenn es doch viel besser als Anzahlung für ein Haus oder für die Flitterwochen angelegt wäre. Warum bis über die Ohren verschuldet in eine Ehe starten?
Vor allem, wenn die meisten Ehen sowieso mit einer Scheidung endeten. Wenn man das Geld für die Flitterwochen ausgab, hatte man zumindest die Erinnerung an ein paar Tage an einem Ort, den man liebte, selbst wenn man mit dem Arschloch dort gewesen war, von dem man sich am Ende scheiden ließ.
Viele hielten sie für zynisch. Eine Pessimistin. Aber das war sie nicht, sie war nur realistisch.
Doch in diesem Fall war dem Ereignis zumindest keine große Planung vorausgegangen, und die Reiter schienen Geld wie Heu zu haben. Außerdem hatte niemand von Regan verlangt, sich schick anzuziehen. Und was noch besser war: Dies würde keine normale Hochzeitszeremonie werden. Es kam ihr eher vor wie eine große Party, deren Gäste zum größten Teil übernatürliche Wesen waren.
Der große Saal sah aus wie im Märchen. Überall leuchteten Kerzen, Tannenbäume waren mit Lichtern und Flitter geschmückt worden, und Konfetti über Tische und Regale verstreut. In der Küche waren Thans Vampire und Ares’ und Limos’ Dienerschaft damit beschäftigt, Hors d’œuvres für den Empfang vorzubereiten, der in Wahrheit wohl eher eine Trink- und Fressorgie werden würde.
Immer vorausgesetzt, die Zeremonie ging problemlos über die Bühne.
Obwohl die vorhochzeitliche Stimmung durchweg erbaulich gewesen war, war die darunterliegende Sorge doch deutlich spürbar gewesen. So hatten Sin und Lore beispielsweise ihre Kontakte genutzt, um eine ganze Horde Assassinen als Security anzuheuern, und Cara steuerte die Unterstützung durch ihre Höllenhunde bei, die draußen auf Patrouille gingen. Nur einer von ihnen war drinnen: ein sabbernder Welpe mit Knickohren namens Hal, der tollpatschiger war als ein betrunkener dreibeiniger Elch. Vielleicht war er ja auch tatsächlich betrunken – Regan hatte ihn schon zweimal mit der Schnauze im Champagner-Brunnen erwischt.
Und dann war da noch Thanatos, der definitiv nicht betrunken war. Der Mann war ein Muster an Selbstbeherrschung und Grazie, wie er da auf der Bühne stand, auf der Limos und Arik einander zugewandt ihre Gelübde sprachen. Sein seidiges blondes Haar umrahmte sein eckiges Gesicht, die Flechten an den Schläfen trugen nur zu seiner wilden Schönheit bei. Sein schwarzer Smoking spannte sich über breite Schultern und schmiegte sich so perfekt an seinen muskulösen Hintern und seine Oberschenkel, dass man sah, dass er ihm auf den Leib geschneidert worden war.
Und zu diesem wunderbaren Anzug trug er … Kampfstiefel. Hätte es sich um jemand anders gehandelt, hätte sie vermutet, er habe vergessen, die Schuhe zu wechseln, aber nicht Thanatos. Dafür war er viel
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