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Eternal Riders: Limos (German Edition)

Eternal Riders: Limos (German Edition)

Titel: Eternal Riders: Limos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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vor Arik in einem wunderschön geschmückten Saal voller Leute und köstlichem Essen und nahm nichts davon wahr. Sie konzentrierte sich einzig und allein auf Arik. Er stellte für sie die Welt dar. Sie hatte die Worte wiederholt, die Idess ihr vorgesagt hatte, wie auch Arik. Was sie aber wirklich mit schnulziger Wärme erfüllt hatte, waren die Worte gewesen, die Arik dem obligatorischen »Ich nehme dich zu meiner Ehefrau, meiner Gefährtin, meinem Verlangen« hinzugefügt hatte. Am Ende hatte Arik die Stimme gesenkt und gesagt: »Meinem einzigen Verlangen.«
    Idess griff nach dem Athame und dem Kelch auf dem Altar neben ihr. Mit dem zeremoniellen Dolch schnitt sie sich in den Daumen, das Blut fing sie im Kelch auf.
    »Streckt eure Hände aus.« Behutsam wiederholte sie das Ritual bei Arik und Limos und wischte mit dem Blatt irgendeines Krauts über die Schnitte. Dann hielt sie den Kelch in die Höhe. »Euer Blut wird euch binden, und durch das Blut eines vormaligen Engels erkläre ich euch für verheiratet. Benässt eure Lippen, und dann sprecht die Wahrheit.«
    »Die Wahrheit sprechen?«, fragte Arik.
    Idess neigte den Kopf. »Ihr müsst diesen Bund auf der Grundlage der Wahrheit eingehen. Ihr werdet beide ein bedeutendes Geheimnis enthüllen, während das Blut eures Gefährten eure Lippen benetzt. Je größer das Geheimnis, desto stärker ist der Bund der Ehe. Eine Lüge wird brennen, aber eine Wahrheit … Ihr werdet schon sehen. Ihr könnt den anderen bitten, eine bestimmte Wahrheit zu äußern, oder ihr lasst den anderen selbst entscheiden, was er enthüllen möchte.«
    Oh … Gott. Limos wurde von panischer Angst erfasst, deren brennende Tentakel ihr jegliche Orientierung raubten. Beinahe hätte sie ihre Rüstung angelegt und das Schwert gezogen, um gegen den unsichtbaren Feind zu kämpfen, der ihren Körper attackierte. Wie konnte dies ein Teil einer Hochzeitszeremonie sein?
    Arik nahm den Kelch und führte ihn ohne zu zögern an die Lippen. Seine Augen glühten in einem von Rauch überdeckten Feuer, als stünde ein Wald in Flammen. Als er den Kelch wieder absetzte, glänzten seine Lippen leuchtend rot.
    »Eine Wahrheit«, sagte er nachdenklich. »Gibt es etwas, was du wissen willst?«
    »Die Frauen«, platzte es aus ihr heraus. »Du hast mir immer noch nichts über sie gesagt.«
    »Das liegt daran, dass ich nicht besonders stolz darauf bin, dass es so viele waren. Und an einige … erinnere ich mich nicht mal.« Bei Ariks Worten begann ein Schmerz in ihr zu pochen und fügte ihren ganzen Ängsten noch eine weitere Schicht hinzu. Sie hätte nicht fragen sollen. »Zwanzig waren es sicherlich, vermutlich mehr. Aber ich schwöre dir, dass es keine andere mehr geben wird und sich nicht eine dieser Frauen mit dir messen konnte.« Seine Stimme wurde vor Gefühlsduseligkeit ganz heiser. »Das beantwortet wohl deine Frage, aber es gibt noch etwas, das ich dir sagen möchte. Ich würde zulassen, dass du all diese Frauen aus meinem Gedächtnis tilgst, wenn du es willst. Und das ist das Aufrichtigste, was ich je gesagt habe.«
    Es verschlug ihr fast den Atem. Dass er ihr erlauben würde, sich noch einmal an seinen Erinnerungen zu vergreifen, angesichts der Tatsache, wie wichtig ihm die Unversehrtheit seiner Gedanken war, war ein riesiges Kompliment und ein Vertrauensbeweis. Nicht, dass sie es tun würde, selbst wenn sie in der Lage wäre, so weit zurückzugreifen und diese Fäden zu zerschneiden. Sie würde seine Gedanken nie wieder anrühren. Ihre Augen brannten, und in ihrer Kehle hatte sich ein dicker Kloß gebildet. Was für ein Glück sie mit diesem Mann hatte.
    Hatte sie das überhaupt verdient?
    Er reichte ihr den Kelch, den sie mit zitternden Händen entgegennahm, und beobachtete sie erwartungsvoll. Wie alle anderen auch. Als das Zittern so stark wurde, dass sie den Kelch kaum noch halten konnte, nahm Arik ihre Hände in seine und führte den Kelch an ihren Mund. »Du kannst das«, flüsterte er.
    Warme Nässe benetzte ihre Lippen und ihre Zunge, und die Waagschalen auf ihrer Schulter senkten sich in wildem Tempo abwechselnd auf die eine und die andere Seite. »Arik«, sagte sie mit erstickter Stimme. »Ich … ich …«
    Sie sollte lügen. Irgendwas erfinden. Der Drang, eine dicke, fette Lüge aufzutischen, war so mächtig, dass sie die Zähne fest aufeinanderbeißen musste. Nichts wünschte sie sich mehr, als den Grundstein für eine stabile Beziehung zu legen, aber da waren diese ganzen Leute um sie herum,

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