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Eternal Riders: Limos (German Edition)

Eternal Riders: Limos (German Edition)

Titel: Eternal Riders: Limos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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zu detailverliebt und sorgfältig. Dies war der Mann, der die Stunden vor der Zeremonie damit verbracht hatte, durch seine Festung zu schleichen wie ein Tiger, der sein Revier bewacht, jeden Winkel und jede Ecke mindestens zwei Mal gecheckt hatte, die Waffen der Wachen überprüft hatte und es insbesondere darauf angelegt zu haben schien, Regan zu ignorieren. Wie zur Hölle sollte sie bloß einen Kerl verführen, der sie seit ihrer Begegnung im Fitnessraum mied, als ob sie ihn mit einer besonders ekligen Krankheit angesteckt hätte?
    Dabei hatte sie ihn durchaus erwischt, wie er sie angestarrt hatte, die aufgestaute Hitze seiner Augen ihr die Haut versengte, doch schon einen Moment später kehrte die kalte Gleichgültigkeit zurück, und er wandte sich mit einer Miene arroganter Zurückweisung wieder ab.
    Der Mann war ein Rätsel. Ein gefährliches, sexy Rätsel. Im Laufe der vergangenen Tage war sie ihm mehrfach zufällig über den Weg gelaufen. Mal hatte er neben dem Feuer gesessen und gelesen; seine Finger hatten ein Buch liebkost, als wäre es eine Geliebte. Wenn sie ihn das nächste Mal sah, hatte er vielleicht seinen Panzer angelegt und war blutüberströmt, und sogar die Luft um ihn herum knisterte, als würde sich ein Gewitter zusammenbrauen. Er sagte nie auch nur ein einziges Wort, teilte ihr nie freiwillig irgendetwas mit, und sein Sinn für Humor war mit einem Mal ziemlich … schräg.
    Ja, Regan litt eindeutig an einer milden Zwangsneurose und hatte die Neigung, all ihre Aufzeichnungen in ordentlichen Stapeln zu je zwölf Blättern in seiner Bibliothek aufzubewahren. Aber Than schien sich einen Spaß daraus zu machen, ein einzelnes Blatt einfach so von einem Stapel auf einen anderen zu legen, nur um sie in den Wahnsinn zu treiben. Sie wusste genau, dass er es war, denn die Vampire hatten ihr glaubhaft versichert, ihre Arbeit nicht anzurühren, aber der Reiter … er leugnete gar nichts. Er sah einfach nur zu, wie sie schimpfte, während sich bei ihm ein Mundwinkel – der übrigens nur dazu geschaffen zu sein schien, Frauen feucht werden zu lassen – zu der Andeutung eines Lächelns verzog.
    Mühsam riss sie den Blick von ihm los und begann erneut, die Umgebung zu beobachten, denn trotz der massiven Sicherheitsmaßnahmen fühlte sich Regan alles andere als sicher. Kein Wunder, wenn die Security aus Dämonen, Vampiren, Gestaltwandlern und Höllenhunden bestand. Das war für einen Wächter so ziemlich das genaue Gegenteil von sicher. Jemand tippte ihr auf die Schulter, und als sie sich umdrehte, stand einer von Thanatos’ Vampiren, Atrius, vor ihr. Mit einer Flasche, in der sich offenbar Wein befand.
    »Dies ist ein sehr seltener Honigwein«, sagte er. »Von Ex-Mönchen angefertigt, die ihre Kenntnisse über Honigwein nutzten und mit übernatürlicher Magie vermischt haben.«
    »Und warum genau erzählen Sie mir das?«
    »Es ist Thanatos’ Lieblingsgetränk.«
    Sie beäugte ihn misstrauisch. »Und?«
    »Es ist ein Geschenk«, sagte der Vampir. »Ein Dankeschön dafür, dass Sie Thanatos’ Laune verbessert haben.«
    Sie war sich ziemlich sicher, dass ihre Augen hervortraten. »Er ist besserer Laune, seit ich angekommen bin?« Du lieber Gott, wie mochte er dann bloß sein, wenn sie nicht da war?
    »Seine Stimmungsschwankungen waren stärker«, gab der Vampir ohne Umschweife zu. »Aber er hat in letzter Zeit öfter gelächelt als sonst, seit er Reseph verlor.«
    »Hm. Okay. Und danke.«
    Der Kerl grinste, als ob sie sich eine Ader für ihn geöffnet hätte. »Ich werde mir erlauben, den Wein in Ihr Schlafzimmer zu stellen. Allerdings würde ich vorschlagen, dass Sie nicht mehr als einige Schlucke davon trinken. Er ist zu stark für Menschen.«
    »Danke für den Tipp.« Sie hatte nicht vor, überhaupt davon zu trinken. Er hatte gesagt, das Zeug sei mit Magie vermischt, und das konnte ja nur schlecht sein. Aber hey, wenn Thanatos das mochte, war das okay für sie.
    Der Vampir ging gemessenen Schrittes davon, und sie war wieder allein. Allein , das war etwas, woran sie gewöhnt war. Allein gefiel ihr.
    Auf der andern Seite des Saals drehte sich Thanatos um, und sein Blick bohrte sich in sie hinein. Überall um sie herum wurde gelacht; die Leute umarmten einander, hielten sich bei den Händen. Aber nicht Thanatos. Und nicht Regan.
    In einem Saal voller Leute waren sie allein.
    Nur gut, dachte sie, dass ihr das so gefiel.
    Die Hochzeit war genauso, wie Limos es sich erträumt hatte. Komisch nur – da stand sie

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