Eternal Riders: Limos (German Edition)
fünftausend Jahren. Und dabei bilden sich menschliche Frauen ein, sie wären schlecht dran … Aber das wäre wohl nicht klug. Nicht, ehe die Bedrohung durch Pestilence vorbei ist. Das Schlimmste, was ich mir vorstellen kann, wäre schwanger zu sein, wenn mein Siegel bricht. Aber ja, ich will Kinder haben, und darum sollten wir schon mal üben. Viel üben.«
Er schluckte ein ums andere Mal, bis er das Gefühl hatte, sprechen zu können, ohne wie eine Heulsuse zu klingen. »Ich glaube«, flüsterte er, »es ist Zeit, nach Hause zu gehen.«
Mit einem verruchten Lächeln ließ sie ihre Hand nach unten wandern, um seine pralle Erektion durch die Hose hindurch zu streicheln. »Meinst du denn, das schaffst du?«
»Nicht, wenn du so weitermachst.«
Ihre Hände legten sich wieder auf seine Schultern. »Ich kann es kaum erwarten, dich endlich zu lieben«, murmelte sie. »Ich hab schon so lange darauf gewartet, aber jetzt bin ich froh darum. Ich bin so froh, dass du es sein wirst, Arik.«
Etwas Schöneres hätte sie ihm gar nicht sagen können. Er nahm ihre Hand und führte sie aus dem Alkoven hinaus. Ungesehen schlüpften sie durch die Menge und zur Tür hinaus, aber als sie gerade das Zelt verlassen wollten, ertönte Ares’ Stimme.
»Ihr dachtet wohl, ihr könnt euch einfach so wegschleichen, was?«
»Das war der Plan«, murmelte Arik, und in der nächsten Sekunde wurden sie schon von kräftigen Armen umschlossen. Thanatos und Ares zogen sie beide in eine ungestüme Umarmung.
»Kommt morgen früh mal vorbei«, sagte Ares. »Ich hab so das Gefühl, dass bis dahin mächtig Aufregung in der Unterwelt herrschen wird.«
»Zweifellos«, bestätigte Than. »Und seid schön brav.«
»Darin war unsere Schwester doch noch nie gut«, rief eine weitere Stimme.
Arik und Limos wirbelten herum, als Pestilence aus der Dunkelheit trat.
27
War ja klar, dass Pestilence Limos die Hochzeitsnacht verderben würde. Ihr sackte der Magen bis in die Kniekehlen, als er, ein Schwert in der einen Hand, den Kopf eines Höllenhundes in der anderen, auf sie zukam. Arik zog sie an sich heran und stellte ein Bein vor ihres, eine subtile beschützende Geste.
Pestilence ließ den Kopf in den Schnee fallen, der sich durch das Blut sofort in grotesken Matsch verwandelte. »Nur keine Sorge, eure Wachen sind nicht alle tot. Nur abgelenkt.«
»Was machst du hier?«, knurrte Than. Er hatte inzwischen seine Rüstung angelegt, genau wie Ares.
»Ich war verletzt, weil ich nicht zur Hochzeit eingeladen wurde.« Pestilence schob sein Schwert wieder in die Scheide, sodass das Scheppern seines Panzers in die frostige Nachtluft hinausgellte. »Aber ich hab trotzdem ein Geschenk mitgebracht.«
Limos klammerte sich an Ariks Hand. »Wir wollen nichts von dir haben.«
»Es ist nicht für dich, liebe Schwester.« Pestilence fletschte die Zähne zu einem Grinsen, das als der Inbegriff des Bösen hätte gelten können. »Es ist für Arik. Passend zum Thema der Hochzeit hab ich dir das Geschenk der Wahrheit mitgebracht.«
Limos sah mit einem Mal alles nur noch verschwommen. Panisch zerrte sie an Arik und bereitete sich darauf vor, ein Tor zu öffnen. »Komm schon, wir gehen.«
»Ihr geht nirgendwohin.« Pestilence versetzte dem Höllenhundkopf einen Tritt, sodass er gegen Limos’ Kleid flog und den wunderschönen Satinstoff mit Blut bespritzte.
»Du Mistkerl!« Arik stürzte sich auf ihn, ohne dass die vollkommen entsetzte Limos ihn hätte aufhalten können.
Zum Glück packte Thanatos Arik und hielt ihn fest. »Schalt mal einen Gang zurück, Bro. Er ist es nicht wert.«
»Keine Sorge. Ich habe nicht vor, Arik zu töten, ehe er gehört hat, warum ich hergekommen bin.« Pestilences Fänge glitzerten wie Eiszapfen in der Dunkelheit. »Limos, erzähl deinem neuen Gefährten und unseren Brüdern doch mal die Wahrheit über deine Flucht aus Sheoul.«
»Reseph, nein.« Limos schluckte, um den Kloß loszuwerden, der sich in ihrer Kehle bildete. »Bitte tu das nicht.«
Sie hätte schwören können, dass sie etwas Vertrautes in Pestilences eisig blauen Augen sah, eine Art Bedauern, aber das spielte eigentlich auch schon keine Rolle mehr, denn wenn Ares auch nicht seine Klinge senkte, warf er Limos doch einen Blick zu. »Wovon redet er da?«
»Das ist doch egal.« Sie rieb sich die Arme, da sie auf einmal schrecklich fror, und sah zwischen ihren Brüdern hin und her. »Vergesst es einfach. Hört nicht auf ihn.«
»Vertraut mir«, sagte Pestilence. »Das wollt ihr
Weitere Kostenlose Bücher