Eternal Riders: Limos (German Edition)
der Aegis schenkte ihm einen Moment surrealer Klarheit: Seine Welt hatte sich wahrhaftig von Grund auf verändert.
Er wünschte sich, Ky und Decker hätten kommen können, aber sie hatten es mit einem weiteren Angriff auf eine Aegis-Zelle sowie einem plötzlichen Ausbruch von Dämonenangriffen auf menschliche Krankenhäuser zu tun. Offenbar setzte Pestilence alles daran zu verhindern, dass die Menschen den von ihm angerichteten Schaden wieder reparierten. Dieser Mistkerl.
Nach und nach ließ der Ansturm nach, als sich alle auf das Essen und die Getränke stürzten, und das gab Thanatos und Ares endlich die Gelegenheit, das Paar anzusprechen. Limos spürte, wie die Anspannung wieder von ihr Besitz ergriff.
»Hey.« Sie drückte Ariks Hand so fest, dass er schon glaubte, das Krachen seiner Gelenke zu hören. »Was ich da während der Zeremonie gesagt habe –«
»Es war nicht leicht, das zu hören«, unterbrach Than sie, »aber es gibt wohl bei uns allen Dinge in der Vergangenheit, auf die wir nicht stolz sind. Wir können dir wohl kaum etwas übel nehmen, was du vor Tausenden von Jahren getan hast.«
Ares nickte. »Du bist nicht länger die Person, die du in Sheoul warst. Wir lieben dich, Limos, ganz gleich, was du damals getan hast.«
Ares’ Worte hätten Limos trösten sollen, aber als ihre Brüder sie umarmten, erhaschte Arik einen kurzen Blick auf die Sorge in ihrem Gesicht, ein Zögern in ihrem Lächeln. Aber vielleicht bildete er sich das auch nur ein, denn als die Brüder davonschlenderten, war sie wieder ganz sie selbst, stellte sich auf die Zehen und flüsterte Arik ins Ohr: »Wir könnten uns doch in eins von Thans leeren Zimmer verdrücken.«
Er stöhnte, sein Schwanz zuckte – er war mit ihrem Vorschlag mehr als einverstanden. Nur schade, dass alle Augen auf ihnen ruhten. »So gern ich das auch tun würde, fürchte ich doch, das würde den Leuten hier auffallen.«
»Und?«
»Und … zufällig weiß ich, über welch ausgeprägten Beschützerinstinkt deine Brüder verfügen«, er schnappte sich zwei Champagnerflöten vom Tablett eines vorübereilenden Kellners, »und ich möchte nicht, dass sie mich umbringen, nur weil ich dafür verantwortlich bin, dass dein erstes Mal nur ein Fick in einem Schrank ist.«
»Fick?« Sie lachte laut auf. Es klang wunderschön und stand ihr.
Er reichte ihr eines der Gläser. »Ja, Fick. Und wenn das nicht funktionieren sollte, will ich nicht, dass alle hier mich schreien hören, wenn das Ding da mir die Finger abhackt.« Bei dieser Vorstellung bewegte sich sein Schwanz recht schnell wieder in die Ausgangsstellung zurück.
»Es wird funktionieren«, sagte sie. »Hoffe ich jedenfalls. Ich bin geil.«
Arik wäre beinahe an seinem Champagner erstickt, und Ares klopfte ihm ein paar Mal herzhaft auf den Rücken.
»Alles klar mit dir, Mann? Hier wird nicht eher abgekratzt, als bis du Limos aus diesem Keuschheitsgürtel rausgeholt hast.«
Und der nächste Erstickungsanfall. Seit wann besaß Ares überhaupt Sinn für Humor?
»Einverstanden«, säuselte Limos. »Ich freu mich jetzt schon seit fünftausend Jahren darauf, endlich mein Jungfernhäutchen zu verlieren.«
Diesmal verschluckte sich Arik nicht. Er hörte einfach auf zu atmen.
Ares packte ihn bei der Schulter. »Vielleicht solltet ihr beiden endlich mal loslegen.«
O Gott. Fehlte nur noch, dass Ares Arik persönlich auszog und sie in ein Schlafzimmer schubste. »Ich, äh …«
»Bis ihr beide die Ehe vollzogen habt, ist Limos’ Vertrag immer noch gültig«, erinnerte Ares sie mit ernster Stimme.
So groß seine Erleichterung auch war, dass Ares nicht einfach nur wild darauf war, dass seine Schwester endlich flachgelegt wurde, so sehr nervte ihn die Erinnerung an die Realität. »Wir werden uns gleich wegschleichen«, sagte Arik. »Aber das ist Limos’ Party, und die soll sie genießen.«
Ares legte den Arm um Limos und zog sie in einer brüderlichen Umarmung an sich. »Ich glaube, mit diesem Menschen hast du eine gute Wahl getroffen.«
Limos grinste. »Blödmann.«
Ares stürzte sich wieder in die Menge, auf der Suche nach Cara, die gerade dabei war, Hal wegen irgendetwas auszuschimpfen. Der Höllenwelpe blickte sie mit großen, traurigen Augen und hängenden Ohren an, aber sein Schwanz klopfte auf den Boden. Arik hoffte nur, dass Cara wusste, dass sie gerade für dumm verkauft wurde.
»Ich bin gleich wieder da.« Limos drückte ihm einen Kuss auf die Wange. »Ich will mich nur bei Idess und Runa für
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