Eternal Riders: Limos (German Edition)
sie in Ruhe. Er hatte sie gerettet. Er hätte auch schweigen können, hätte zulassen können, dass Pestilence sie vergewaltigte, sie folterte, aber Reaver hatte seine eigene Sicherheit hintangestellt. Dieses Wissen spülte eine Welle der Dankbarkeit über sie hinweg, die mit ihrer Lust verschmolz. Sie stürzte sich auf ihn, bereit, ihn in die Hand zu nehmen –
Seine Finger fuhren in die Höhe und packten ihr Handgelenk, ehe sie seine Erektion berührte. Erschrocken richtete sie den Blick auf sein Gesicht, wo sich seine Lust in die Stellung seiner geöffneten Lippen, die halb gesenkten Lider und die gerötete Haut eingraviert hatte. Aber hinter alldem leuchteten seine saphirblauen Augen wie glühende Kohlen.
»Danke«, hauchte sie. »Danke, dass du mir zu Hilfe gekommen bist.«
»Keine Frau sollte das erleiden.« Ein schiefes Lächeln verformte seine Lippen. »Aber ich hab es nicht für dich, sondern für Reseph getan.« Seine Finger schlossen sich mit solcher Kraft um ihren Arm, dass sie aufschrie, als sie die Knochen ihres Handgelenks brechen fühlte. »Du … ich werde ich umbringen … sobald ich nur die Gelegenheit dazu kriege.«
Thanatos verließ das Höllentor und stand vor Ares’ Haus, wo er sogleich Limos auf seinem Handy anrief. »Komm in fünf Minuten zu meinem Höllentor in Grönland. Und bring Arik mit.«
Er wollte herausfinden, ob Limos’ neuer Ehemann wusste, was Regan geplant hatte. Das würde ihn mittlerweile nicht einmal mehr überraschen, nach allem, was Limos ihnen offenbart hatte. Vielleicht hatte sie ja jemanden geheiratet, der genauso verschlagen war wie sie selbst.
Allerdings … Thanatos fiel es schwer, an seiner Wut festzuhalten. Er war schrecklich wütend gewesen, als er zum ersten Mal von ihren Täuschungen erfahren hatte, aber er kannte sie zu gut, um zu glauben, dass sie ihre Vergangenheit nicht längst bereute. Und wenn er davon überzeugt war, dass Reseph gerettet werden konnte, wie könnte er da Limos aufgeben?
Mit Arik – das war allerdings eine andere Geschichte. Thanatos hatte dem Menschen vertrauen wollen, aber wenn sich herausstellte, dass er mit Regan unter einer Decke steckte …
Limos’ Stimme drang durch den Äther an sein Ohr. »Than, ich kann nicht. Ich mach mich gerade fertig, um Arik zum R- XR zu –«
» Bring ihn dorthin! « Tobend beendete er das Gespräch, indem er das Handy gegen eine Steinsäule schleuderte, die sich wie ein Wachtposten am Eingang zu Ariks Garten erhob. Es explodierte in einer Wolke aus Plastik und Elektronikschrott.
Als er – vor Blut und geschmolzenem Schnee nur so triefend – in Ariks Haus stürmte, wurde er von Ares’ hochgeschätztem Widderkopf Vulgrim aufgehalten. »Ihr seid verletzt, mein Herr –«
»Das weiß ich selbst«, fuhr er ihn an. »Wo ist Cara?«
»Sie … ist beschäftigt, Sir.«
»Wo ist Ares?«
Vulgrim räusperte sich. »Ebenfalls beschäftigt.«
Na gut. Than schob sich an dem Dämon vorbei und marschierte zu Ares’ Schlafzimmer, wo er gegen die Tür hämmerte und dabei blutige Spuren auf der weißen Farbe hinterließ. »Mach auf!«
Ein erotisches Knurren war hinter dem Holz zu hören. »Hau ab, Than.« Ares’ Warnung war laut und deutlich, aber Than ignorierte sie einfach und hämmerte gleich noch mal doppelt so laut gegen die Tür.
»Styx stirbt.«
Es folgte das Rascheln von Decken, dann stapften Füße über den Boden, und dann raschelte es erneut. »Eine Minute«, rief Cara.
Than ging auf und ab, die zum Zerreißen angespannten Muskeln zuckten, was er einer Kombination aus Angst um sein Pferd, Wut auf seinen Bruder, der sie angegriffen hatte, und intensivem Hass auf Regan, die ihn hintergangen hatte, verdankte. Er war sich nicht sicher, was schlimmer war, aber all das vermischte sich zu einem ätzenden Gebräu, das drohte, einen grauenhaften Ausbruch von Gewalt auszulösen. Er wollte töten. Zerstören. Alles kurz und klein schlagen und töten, töten, töten . Nur seine Sorge um Styx hielt ihn davon ab, seiner Wut freien Lauf zu lassen, aber er konnte nicht garantieren, dass das nicht noch geschehen würde, sobald der Hengst geheilt war.
Sollte der Hengst sterben … dann konnte er garantieren, dass ihn nichts und niemand würde aufhalten können.
Cara und Ares rissen die Tür auf und kamen herausgestürmt, Cara in Jeans und Sweatshirt, Ares in seiner Rüstung. »Was ist passiert?«
»Unser Bruder ist passiert.« Than führte sie aus dem Haus und brachte sie mittels Höllentor an den Ort des
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