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Eternal Riders: Limos (German Edition)

Eternal Riders: Limos (German Edition)

Titel: Eternal Riders: Limos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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goldene Münze an der Kette hervorzog. Alle wurden ganz still. Anspannung lag in der Luft wie dichter Nebel. Die einzigen Laute waren das Rascheln der Kleidung im eisigen Wind und die rasselnden Atemzüge seines Hengsts. Immerhin halfen Caras heilende Kräfte, und Styx’ Wunden schlossen sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit.
    Ares nahm das Siegel in die Hand. Seine Augen waren von Sorge und eisiger Entschlossenheit erfüllt. Ares würde tun, was nötig war, um Than davon abzuhalten, als von Grund auf böses Wesen in die Welt hinauszuziehen, was Than ihm nicht verdenken konnte. Trotzdem drehte sich ihm der Magen um, als Ares’ Hand auf den Knauf seines Schwerts fiel.
    Thanatos sah Ares in die Augen. »Ihr habt Deliverance.« Wenn er auch Pestilence nicht getötet hatte, würde er doch hoffentlich Death umbringen, sollte Thans Siegel brechen.
    »Den werden wir nicht brauchen«, sagte Ares. Seine Worte klangen abgehackt unter der Wucht seiner Überzeugung. Doch in Wahrheit war Than keineswegs sicher, ob Deliverance überhaupt etwas ändern konnte. Wenn nach dem ersten Siegel irgendeines der anderen drei brach, würden sie alle brechen. Aber vielleicht, wenn es Ares gelang, Than ins Herz zu treffen, ehe sein Siegel vollständig entzweigebrochen war …
    »Wie lange hat es gedauert, bis Resephs gebrochen ist?«, fragte Limos.
    »Es hat nur ein paar Sekunden lang vibriert, und dann ist es gesprungen.« Ares fuhr mit dem Daumen über die Sense, die auf der Vorderseite des Siegels abgebildet war. »Aus dem, was Sin über das Timing des Ereignisses sagte, das den Bruch verursachte, schätze ich, dass es nahezu gleichzeitig passierte.« Er warf Than einen Blick zu. »Wie lange ist es her, seit du Sex hattest?«
    Than presste die Worte zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus: »Vielleicht eine halbe Stunde.«
    »Moment mal.« Arik trat vor. »Wollt ihr damit etwa sagen, dass dein Siegel durch Sex gebrochen wird?«
    »Genau das«, sagte Limos. »Zumindest dachten wir das immer.« Sie sah Than an. »Vielleicht hättest du ja die ganze Zeit schon Sex haben können?«
    Fünftausend vergeudete Jahre? Das konnte nicht sein. Es musste eine andere Antwort geben. Er packte Arik beim Kragen, ohne Limos’ Knurren zu beachten.
    »Warum sollte die Aegis jemanden aussenden, um mein Siegel zu brechen? Das ergibt doch keinen Sinn.«
    »Genau.« Ariks Stimme war erstaunlich ruhig für jemanden, der dem Tod persönlich in die Fänge geraten war. »Das tut es nicht. Und das bedeutet, dass sie nicht davon ausgingen, dass das Siegel durch Sex zerbrechen würde. Und offensichtlich lagen sie damit richtig. Also lass mich los und zieh ab, um fünftausend Jahre Enthaltsamkeit nachzuholen, Arschloch.«
    Ein blutroter Schleier der Wut senkte sich über Thanatos’ Augen. Limos und Ares stellten sich neben ihm auf, und er bereitete sich auf den nun unweigerlich folgenden Kampf vor. Irgendwo in seinem hasserfüllten Gehirn wusste er, dass er verloren war, dass es falsch war, sich zu wünschen, den Menschen in seinem Griff zu erwürgen. Aber das spielte keine Rolle.
    »Than?« Caras Stimme drang durch die tödliche Suppe, die ihm den Kopf verstopfte. »Styx braucht dich.« Er ließ Arik los und wirbelte zu Cara herum, die den blutverklebten Hals des Pferds streichelte. »Es geht ihm gut, aber er braucht noch Ruhe –«
    »Zu mir.« Augenblicklich löste sich das Pferd in Rauch auf und verschwand in Thans Panzerhandschuh.
    »Thanatos …« Ares’ leise, aber scharfe Stimme übermittelte eine deutliche Drohung. »Was hast du vor?«
    »Ich werde die Aegi umbringen, die mich betrogen hat.«
    Ares packte seine Schulter. »Wir dürfen nicht auch noch Krieg untereinander führen.«
    »Dann hätte sie uns nicht hintergehen dürfen!« Die Seelenschatten wirbelten um ihn herum wie in einem Mixer.
    »Than«, sagte Limos, in deren Stimme ein Anflug von Verzweiflung lag. »Du musst dich beruhigen. Du hast schon wieder diesen Wahnsinn in den Augen, und wir brauchen nun wirklich kein zweites Roanoke.«
    Roanoke … Er hatte die Beherrschung verloren, nachdem man auf ihn geschossen hatte, und dann … Er konnte sich an nichts mehr erinnern. Schwarzer Nebel hatte sich über sein Gehirn gesenkt, der Todesnebel, der signalisierte, dass es keine Umkehr gab, der sein Verlangen nach Mord und Totschlag anzeigte.
    »Than, wir werden eine Lösung finden.«
    »Than, jetzt beruhige dich doch …«
    Es folgte ein leuchtender Blitz, und er glaubte, einen Engel zu sehen, aber

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