Eternal Riders: Limos (German Edition)
arbeitet, eine Apokalypse in Gang zu setzen. Jedenfalls führt er irgendwas im Schilde.« Ares streckte die Hand aus, um den Höllenhund unter dem Kinn zu kraulen. Limos glaubte nicht, dass sie sich jemals daran würde gewöhnen können. »Seid ihr denn schon weitergekommen, was Arik betrifft?«
Limos nickte. »Wir wollten uns gerade auf dem Weg zum Erta Ale machen, um ihn zu suchen. Hast du Lust, mitzukommen? Vielleicht gibt’s ja was zu kämpfen.«
»Na, in dem Fall bin ich dabei.«
Sobald Limos die halbmondförmige Narbe links an ihrem Hals berührte, trug sie auch schon ihre Panzerung im Stil eines Samurais. Thanatos folgte ihrem Beispiel, und sein Panzer aus Knochenplatten klickte, als er sich um seinen Körper herum zusammenschob.
Es war an der Zeit, loszureiten.
Nichts.
Sie hatten um den Eingang zum Höllenschlund am Erta Ale nichts, aber auch gar nichts gefunden, außer glühend heißer Lava, giftigen Gasen und erstickender Asche. Im Eingang selbst hatten sie schließlich die abgenagten Skelette eines halben Dutzend Menschen und einige Tunnel entdeckt, die sich in weitere Tunnel gabelten. Nachdem sie das Höhlenlabyrinth einen ganzen Tag lang abgesucht hatten, waren Ares und Thanatos an den Schauplatz eines weiteren von Pestilences Kriegen gezwungen worden, und Limos hatte ihre Strategie ändern müssen.
Sie öffnete ein Höllentor zu sich nach Hause, mit der Absicht, ein Team von Dienern zusammenzustellen, das ihr helfen sollte. Doch sobald sie den warmen Sand Hawaiis vor ihrem Zuhause betrat, öffnete sich blitzartig ein weiteres Höllentor, aus dem dieser Mistkerl Pestilence auf seinem weißen Hengst herausplatzte.
»Hey, Schwesterherz.« Mit scheppernder Rüstung schwang er sich von Conquest herab und rief das Pferd zu sich. Conquest löste sich mit einem Puff in eine Rauchsäule auf, die unter den Panzerhandschuh ihres Herrn schlüpfte, um sich auf seinem Arm niederzulassen. »Ich hab einen Job für dich.«
Ihre Finger öffneten und schlossen sich über der Scheide an ihrer Hüfte; der Wunsch, ihn einfach mit der Klinge zu durchbohren, war stärker denn je. »Wenn du glaubst, ich würde irgendetwas für dich tun, kannst du mich mal am Arsch lecken.«
Zu ihrem Erstaunen flackerte Schmerz in seinen eisblauen Augen auf. »Ich weiß, dass ich mich wie das letzte Arschloch aufgeführt habe, Li. Ich kann nichts dagegen tun.« Seine Schultern sackten herab, und er blickte zu Boden, sodass sein platinblondes Haar sein Gesicht verbarg. »Meine Träume … Mann, meine Träume machen mich echt fertig. Ich erinnere mich daran, wie ich war. Ich … ich vermisse das.«
Unwillkürlich machte sie einen Schritt auf ihn zu. »Reseph?«
»Ich brauche Hilfe.« Mit einer abgehackten, unkoordinierten Bewegung fasste er sich an den Kopf, als hätte er dort Schmerzen, und seine Stimme brach. »Mach mich wieder gesund … bitte.« Er holte mühsam Luft. »Deliverance … unter meinem … Panzer. Töte … mich. Ich flehe dich an.«
»Wir werden dir helfen, das schwöre ich.« Sie streckte die Hand nach ihm aus.
Blitzartig zuckte seine Hand hervor und packte ihr Handgelenk so fest, dass sie die Knochen knirschen spürte. »Du sentimentale Närrin.« Er hob den Kopf, sodass sie das bedrohliche blutrote Leuchten in seinen Augen sah. »Reseph ist tot.«
Sie zischte, während Schmerz und Wut sie fast auseinanderrissen. Ehe Pestilence sie loslassen konnte, hatte sie ihr Schwert gezogen und schlug auf ihn ein. Blut spritzte, als sich die Klinge in seinen Nacken fraß. Er taumelte zurück und legte die Hand über die klaffende Wunde.
»Dafür«, sagte er mit seltsam ruhiger Stimme, »wirst du bezahlen.« Er zuckte mit dem Kopf, als wollte er eine Verspannung lösen, und die Wunde heilte – sehr viel schneller als dieselbe Verletzung geheilt wäre, ehe er böse geworden war. Als sein Siegel gebrochen war, hatte er an Stärke gewonnen; seine Fähigkeit, die Energie Sheouls anzuzapfen, hatte alle seine Fähigkeiten gesteigert. Aber verdammt noch mal, sie hätte nicht gedacht, dass er dermaßen widerstandsfähig geworden war. »Wie schon gesagt, ich habe einen Job für dich.«
»Für dich mache ich gar nichts.«
Er fuhr fort, als hätte sie gar nichts gesagt. »Ich habe ein altes Gewölbe entdeckt, das einmal der Aegis gehört hat, und ich will, dass du ihnen davon erzählst.«
Sämtliche inneren Alarmglocken begannen zu schrillen, bis ihr Schädel förmlich dröhnte. »Und was befindet sich in diesem
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