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Eternal Riders: Limos (German Edition)

Eternal Riders: Limos (German Edition)

Titel: Eternal Riders: Limos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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diese Hoffnung vermutlich vergebens war.
    Wie sich herausstellte, hatte sie recht.
    Sie beobachtete ihn heimlich durch die Glasschiebetür, die von der hinteren Terrasse ins Schlafzimmer führte, während er mit verzweifelter Sehnsucht auf das Essen starrte. Als sie sich schließlich davon überzeugt hatte, dass Arik das Essen nicht anrühren würde, suchte sie Hekili, der gerade dabei war, eine Bestandsaufnahme der Speisekammer durchzuführen.
    »Ich brauche etwas, das … ekelig aussieht«, sagte sie. »Etwas, das essbar und gesund ist, aber nicht aussieht, als ob es richtige Nahrung wäre.« Sie hielt inne und versuchte, sich das ganze Folterkammerszenario vorzustellen. »Und tu es auf einen Pappteller oder in eine billige Dose.«
    »Da weiß ich genau das Richtige.« Lächelnd wischte sich Hekili die Hände an dem Handtuch ab, das er sich über die Kochjacke geworfen hatte. »Haggis.«
    Ja, das würde gehen. »Perfekt.«

8
    Harvester hasste es, von irgendjemandem Befehle entgegenzunehmen, aber die Instruktionen, die sie kürzlich erhalten hatte, durfte sie nicht ignorieren. Sie verstand sie nicht, wusste aber, dass sie schrecklichen Ärger bekommen würde, wenn sie das vermasselte. Und wenn sie Erfolg hatte, würde sie sogar noch größeren Ärger bekommen.
    Was sie vorhatte, könnte ihr Leben in Gefahr bringen, in dem Moment, in dem sie Sheoul verließ und das Reich der Menschen betrat, wo die himmlischen Heerscharen sie wie eine Zigarette austreten konnten. Sozusagen wie ein Stiefel von der Größe einer Galaxie.
    Sie blickte sich in ihrem Domizil um, das so kalt und unwohnlich war wie der schwärzliche Wald, der das Haus umgab, obwohl sie es reichlich mit Kunst aus den verschiedenen Regionen Sheouls geschmückt hatte. Ihr Werwolfsklave, Whine, war das Einzige, was ihrem Heim Leben verlieh, auch wenn er heute ziemlich lahmarschig war. Sie hatte gestern Abend wohl ein bisschen zu viel Blut von ihm genommen, und wenn er sich auch niemals über Müdigkeit beklagen würde, war sie ihm doch anzusehen. Er bewegte sich langsamer und mit erheblich weniger Anmut als gewöhnlich.
    Aber sie konnte es sich nicht leisten, sich schlecht zu fühlen, und ganz sicher konnte sie es sich nicht leisten, ihm gegenüber irgendeine Art von Mitgefühl zu zeigen. An diesem Ort war Freundlichkeit tödlich.
    »Hör auf herumzutrödeln«, fuhr sie ihn an. »Das Gästezimmer muss auf der Stelle vorbereitet werden.« Sie wartete nicht auf Whines Nicken, sondern blitzte sich direkt zu der einzigen Person, die ihr helfen konnte, ihre Mission zu erfüllen: dem mächtigsten Orphmagier der Unterwelt.
    Der Neethul, Gormesh, bewohnte einen Kristallturm an den zerklüfteten Ufern des Flusses Acheron. Wachen umkreisten den Turm, der gerade so durchsichtig wie Glas war, Farbe und Lichtdurchlässigkeit aber je nach Gormeshs Willen ändern konnte. Er befand sich in seinem Labor, wo er zwischen den Reihen seiner Testobjekte umherwanderte. Unwilligen Testobjekten, wie sich wohl aus der Tatsache schließen ließ, dass sie an Tische geschnallt und in Käfige eingesperrt waren.
    Die Wachen ließen sie in Ruhe, sodass sie ungestört durch die Eingangstür eintreten konnte. Als sich die Türen schlossen, wurden die Wände des Palasts rauchig, und innerhalb von Sekunden erschien der Magier auf dem obersten Absatz des eindrucksvollen Treppenaufgangs.
    »Harvester.« Seine Stimme war so rauchig wie die Wände. »Wir haben uns ja schon Jahrhunderte nicht mehr gesehen.«
    Was allerdings nicht lange genug war. Sie kam gleich zum Punkt. »Ich brauche etwas, das einen Engel lähmt.«
    Gormesh stieß einen leisen langen Pfiff aus. »Engel lassen sich nicht leicht bewegungsunfähig machen. Das weißt du.«
    »Selbstverständlich weiß ich das«, brachte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus. Obwohl sie den Himmel vor Tausenden von Jahren verlassen hatte, war jede Erinnerung an ihre Zeit als reiner Engel so scharf wie eines der Skalpelle des Orphmagus.
    »Warum lockst du deinen Engel nicht einfach mit einem Fesselzauber in die Falle und schneidest ihm die Flügel ab?«
    »Weil sich dieser spezielle Engel nicht so leicht in die Falle locken lässt und ich nicht die Zeit habe, mir etwas Ausgefallenes auszudenken.« Sie begann, die Stufen hinaufzusteigen, ohne den Blick von dem des Zauberers zu lösen. »Meine Befehle kommen von ganz oben, das heißt, jegliche Hilfe, die du mir zuteilwerden lässt, wird … entsprechend honoriert werden.«
    »Von ganz oben, sagst

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