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Eternal Riders: Limos (German Edition)

Eternal Riders: Limos (German Edition)

Titel: Eternal Riders: Limos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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einmal zu versuchen, mich unter einem Berg zu begraben.« Er deutete auf die Umgebung. »Dir steht eine ganze Bergkette zur Verfügung.«
    Sie schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Du vertraust mir aber auch gar nicht, oder?«
    »Ich habe dir vermutlich nicht mal damals vertraut, als wir noch beide im Himmel waren.« Vermutlich , weil er sich nicht daran erinnern konnte. Aus irgendeinem Grund waren seine Erinnerung sowie jeglicher Beweis für seine Existenz ausgelöscht worden. Er konnte sich an nichts erinnern, das vor dem Ereignis stattgefunden hatte, das vor einem Vierteljahrhundert seinen Fall ausgelöst hatte. Selbst als er die Flügel zurückbekommen hatte, war seine Erinnerung ausgeblieben. Und auch kein anderer Engel, den er kannte, gefallen oder nicht, konnte sich an ihn erinnern.
    Harvester zuckte mit der bloßen Schulter, eine langsame, weiche Bewegung. Mann, sie war angezogen wie eine Stripperin, trug ein schwarzes Lederbustier und einen Minirock, Netzstrümpfe und fünfzehn Zentimeter hohe Stilettos. Reaver mochte inzwischen ja durch und durch gut und heilig sein, aber eine der Gefahren des Daseins auf der Erde – vor allem jetzt, wo das Böse alles durchdrang – war, dass Engel alles fühlten, was auch Menschen fühlten, einschließlich Lust. Und Reaver hatte schon immer etwas für spärlich bekleidete, unartige Mädchen übrig gehabt.
    Er kniff die Augen zusammen. Ob Harvester wohl von seinem schmutzigen kleinen Geheimnis Kenntnis hatte?
    »Einst war ich durchaus vertrauenswürdig«, sagte sie. Sie klang ein wenig verletzt, trotz ihrer nonchalanten Haltung. »Ich habe es genossen, zu dienen.« Bei ihrem Lächeln blitzten Fänge auf. »Aber zu bestimmen, gefällt mir noch viel besser.«
    »Bist du nur zum Plaudern hier, oder hast du vielleicht doch was Wichtiges?«
    »Es ist definitiv wichtig.«
    »Geht’s um die Reiter?« Das war der einzige Grund, aus dem sie ihn aufsuchen würde, da es das Einzige war, was sie gemeinsam hatten.
    »Irgendwie schon. Du weißt, dass dieser Mensch, Arik, aus Sheoul entkommen ist.«
    Nein, das hatte er nicht gewusst. Das musste der Grund dafür sein, dass Thanatos ihn gerufen hatte. »Ja, ich hab so was läuten hören.«
    Als sie sich hinunterbeugte, um etwas vom Boden aufzuheben, das wie ein Ring aussah, stellte sie einen hauchdünnen Fetzen Unterwäsche zur Schau, der nicht einmal annähernd genug verdeckte. Reaver biss sich auf die Innenseite seiner Wange und wandte den Blick ab.
    »Wie hübsch«, murmelte Harvester, als sie sich wieder aufrichtete.
    »Ich bin sicher, es handelt sich um einen Schatz von unschätzbarem Wert. Und, was ist jetzt mit Arik?«
    »Er ist bei Limos.« Sie reichte Reaver den Silberring, und die Brüste des gefallenen Engels, die beinahe aus dem Bustier gefallen wären, als sie sich vorgebeugt hatte, lenkten ihn viel zu sehr ab, als dass er sich gewundert hätte, warum sie ihm irgendetwas geben würde. »Pestilence hat seine Seele an sich gebunden.«
    Reaver sog verblüfft den Atem ein. »Er hat was?«
    »Jepp. Pestilence hat dafür gesorgt, dass Ariks Seele nach seinem Tod auf direktem Wege zu ihm geschickt wird. Er entwickelt derartige Talente schneller, als irgendjemand von uns hätte voraussehen können.«
    Verdammt, dieser Reiter wurde immer mächtiger. Ehe Resephs Siegel gebrochen war, hatte nur Thanatos eine gewisse Kontrolle über Seelen gehabt. Und jetzt war Pestilence nicht nur in der Lage, sie Menschen zu entziehen, während sie noch am Leben waren, und sie so zu gehorsamen Lakaien zu machen und gleichzeitig seine eigene Kraft zu stärken – er vermochte auch noch, Seelen auf eine Weise an sich zu binden, wie es nur einer Handvoll der mächtigsten Dämonen möglich war.
    »Das ist nicht gut«, murmelte Reaver.
    »Es ist nicht gut für euch «, korrigierte sie. »Für mein Team ist es sogar sehr gut.« Lächelnd schlenderte sie auf ihn zu und legte ihm ihre Hand auf die Brust. Ihre Stimme klang auf einmal leise und heiser. »Und weißt du, was noch gut für mein Team ist? Du. In meinem Gewahrsam.«
    In seinem Kopf schrillten Alarmglocken, und das Gefühl, dass sein Schicksal besiegelt sei, senkte sich wie ein Leichentuch über ihn. Doch noch ehe er die Quelle dieses Gefühls identifizieren konnte, erstarrte sein Körper so vollständig, als wäre er in einem Eisblock eingefroren.
    Harvester hatte ihn in eine Falle gelockt. Irgendwie hatte sie ihn bewegungsunfähig gemacht. Sein Herz war nicht einmal mehr imstande, vor Panik zu

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