Eternal Riders: Limos (German Edition)
Folter wieder losging, aber manchmal fanden die Dämonen es auch lustig auszuprobieren, wie viel Schmerz nötig war, bis er das Essen wieder auskotzte.
Die Dämonin, die vorgab, Limos zu sein, betrat das Zimmer. »Ich hab dir noch mehr Kleidung besorgt.« Sie warf einen Seesack der U. S. Army aufs Bett, auf dem sein Name stand.
»Woher hast du das?«
»Kynan –«
Ohne nachzudenken, stürzte er sich auf sie, warf sie gegen die Tür, die Finger um ihre Kehle gelegt. »Woher weißt du von Kynan?«
Sie zerrte an seinen Händen und war immerhin stark genug, um ihn daran zu hindern, sie zu erwürgen. »Arik, hör zu.« Sie schnappte nach Luft. »Dies hier ist echt. Ich kenne Kynan, weil er uns geholfen hat. Als Ares’ Siegel in Gefahr war. Du hast ebenfalls geholfen.«
Wie lange würde dieser Albtraum denn noch dauern? Er ließ sie los und trat zurück, wohl wissend, dass er sich soeben eine große, fette Tracht Prügel verdient hatte, weil er es gewagt hatte, einen seiner Folterknechte anzufassen. Gott, diese Warterei würde ihn noch wahnsinnig machen. Es war so viel leichter, die Folter zu ertragen als die Anspannung. Diese Mistkerle hatten eine neue Taktik, und die funktionierte tatsächlich.
Na gut. Er würde sich auf ihr Spiel einlassen. Offensichtlich taten sie alles, um ihn zu überzeugen, dass dieser ganze Mist real war – also würde er ihnen mal einen Vorgeschmack darauf geben, wie er war, wenn er gerade nicht in einem dreckigen Kerker gefangen gehalten wurde. Er würde das Kommando übernehmen und sie lehren, dass er der Herr über das war, was in seinem Kopf vorging.
»So.« Er beförderte den Pappteller mit einem Tritt in die Ecke. »Ich bin also tatsächlich auf Hawaii, und du bist wirklich die, die du zu sein behauptest. Der Reiter, der mich in die Hölle befördert hat.«
Eine schwarze Braue hob sich, nur ein klein wenig. »Dann glaubst du mir endlich?«
»Ich bin bereit, es zu versuchen.«
»Du kannst meinen Namen ruhig sagen.«
Aber sicher doch. »Das wird nicht passieren. Ich gehe kein Risiko ein. Dann erzähl mir doch mal, warum meine Kidnapper unbedingt wollten, dass ich ihn sage.«
Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar, und auch wenn sie nicht die wahre Limos war, zuckte es ihm in den Fingern, es ihr gleichzutun. »Haben sie dir gesagt, warum sie dich nach Sheoul gebracht haben?«
Nur ungefähr eine Million Mal. »Sie sagten, es wäre deinetwegen. Weil du die Beherrschung verloren hast und selbstsüchtig warst.«
Überraschung flackerte in ihrem Blick auf, und ein Laut der Empörung drang über ihre Lippen. »Wohl kaum. Du warst dort, weil du mich geküsst hast, und das war verboten.« Ihr Kinn fuhr hoch, als hätte sie sich plötzlich daran erinnert, dass sie eigentlich einen Überlegenheitskomplex haben sollte.
»Ein Kuss? Wegen einem einzigen verdammten Kuss haben die mich gefoltert, bis ich nicht mehr denken konnte? Vielleicht hättest du mir im Vorfeld gleich mal die Regeln erklären können, wie ich mit dir umzugehen habe. Du weißt schon – bevor ich das getan habe?«
Sie schnaubte. »Du hättest es besser wissen müssen.«
Dieser Dämon hatte Limos’ Eigenarten echt perfekt drauf. »Und warum wollen – wollten – sie, dass ich deinen Namen sage?«
»Weil ich verlobt bin«, sagte sie gleichmütig, während sie ihre Nägel studierte. »Aber mein Verlobter kann mich erst dann zu sich holen, wenn ich in Sheoul gefangen genommen werde, mein Siegel bricht oder der Mann, dem ich meine Zuneigung schenke, meinen Namen sagt, während er Todesqualen leidet.«
»Ach, jetzt erzählst du mir, dass du verlobt bist?«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Sie seufzte tief, so als ob seine Fragen ihr lästig wären. »Ich dachte nicht, dass das wichtig wäre. Angesichts der Tatsache, dass ich nichts Intimeres vorhatte, als dir in den Hintern zu treten.«
Vor lauter Wut fühlte sich sein Körper plötzlich wie ein Dampfkochtopf an. »Du kleine Lügnerin. Du hast mich zurückgeküsst. Du hast es gewollt.«
»Hab ich nicht.« Ihre Pupillen weiteten sich, als wäre sie auf Speed, bis sie das Violette vollständig verschluckt hatten. Dann wurden sie stecknadelklein, ehe sie wieder normal wirkten.
»Lüg mich verdammt noch mal nicht an. Ich hab in meinem Leben schon genug Frauen geküsst, um Bescheid zu wissen, also lass den Scheiß.«
Ein leises Knurren grummelte in ihrem Brustkorb. »Wie viele Frauen hast du denn schon geküsst?«
»Warum?«
» Wie viele? «
Na,
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