Eternal Riders: Limos (German Edition)
Geländer gesprungen und hatte den Kerl ausgeknockt, der darunter Wache schob. Arik rannte barfuß in den Dschungel hinter dem Haus. Er wusste nicht, wie weit er gekommen war, als er Limos nach ihm rufen hörte, doch er hielt nicht inne, ehe seine Lungen vor Verlangen nach Sauerstoff brannten, seine Haut mit Schweiß bedeckt war und der Pfad von einem Wasserfall blockiert wurde, der den Dschungel in zwei Hälften teilte.
Keuchend beugte er sich vor und stützte die Hände auf die Knie, als Limos ihn schließlich einholte.
»Ich bin beeindruckt.« Ihre Stimme war sanft, als sich ihre Hand auf seine Schulter senkte, und jetzt, wo er wusste, dass sie real war, fühlte sich ihre Berührung besser an denn je. »Es ist dir gelungen, Kaholo auszuschalten, und er war immerhin der Kampfkunstlehrer seines Rudels.«
»Ich kämpfe gegen Dämonen, seit ich ein Kind war, erst in meinem eigenen Haus, dann für das Militär. Ich bin kein Totalversager.« Gott, er konnte nicht fassen, dass er das mit dem Kind gesagt hatte, und wenn Limos auch nur ein einziges weibliches Gen besaß, würde sie sich daran festsaugen wie eine Zecke an einem Hund.
»Ich glaube nicht, dass du ein Versager bist.« Ihre Hand löste sich von ihm, als er sich aufrichtete und zu ihr umdrehte. »Wenn ich mich recht erinnere, ist es dir ein Mal gelungen, mich umzuhauen.«
Ein amüsiertes Funkeln leuchtete in ihren Augen auf, und er schnaubte bei der Erinnerung daran, wie er ihren Knöchel gepackt und ihr die Füße unterm Leib weggezogen hatte, sodass sie auf ihm landete.
»Mein Erinnerungsvermögen weist einige ernsthafte Löcher auf, und ich weiß nicht mehr, was real war und was nicht, aber daran erinnere ich mich.« Zitternd holte er Luft. »War das, was du mir von deinem … Verlobten … erzählt hast, wahr?« Limos wandte den Blick ab. »Reiter?«
Sie kniff die Augen zusammen und sah ihn wieder an. »Sag meinen Namen.«
»Beantworte meine Frage.«
»Sag. Meinen. Namen.«
Wütend und frustriert beugte er sich hinab, bis sich ihre Gesichter beinahe berührten. » Beantworte die verdammte Frage. «
Offensichtlich waren sie in einer Sackgasse gelandet, aber er würde ganz sicher nicht einlenken. Wenn zwei Dutzend scheißhässliche Dämonen mit Fleischhaken, Vorschlaghämmern und Abhäutemessern ihn nicht dazu hatten bringen können, Limos’ Namen zu sagen, hatte sie ganz bestimmt keine Chance.
Das musste wohl auch ihr klar geworden sein, aber da sie ihre Niederlage nicht eingestehen wollte, warf sie nur ihr Haar über die Schultern zurück und ging mit steifen Schritten auf den Rand des kristallklaren Teichs zu, der sich unter dem Wasserfall gebildet hatte. Sie sah auf ihre Finger hinab. »Verdammt, ich hab mir einen Nagel abgebrochen.«
»O Mann!« Frustriert warf er die Hände in die Höhe. »Kannst du dich jemals auf ein Thema konzentrieren oder irgendetwas ernst nehmen?«
»Meine Nägel nehme ich sehr ernst.« Sie stieß ein Schnauben aus. »Wenn man so lange gelebt hat wie ich, lernt man, die kleinen Dinge zu genießen. Wo wir gerade davon sprechen – ich hab noch etwas von dir. Ich weiß ja nicht, wie wichtig sie dir sind, aber ich hab sie jedenfalls behalten.«
Sie hielt ihm seine Erkennungsmarken hin, die an der silbernen Kette baumelten, die in ihrer geschlossenen Faust hing. Er nahm sie – eine weitere kleine Verbindung mit der Realität –, und als er die Kette um den Hals legte, fühlte er sich beinahe schon wieder vollständig. Jetzt brauchte er nur noch seine Waffen und seinen Army-Ring, und er war so gut wie neu. Leider hatten ihm die Kidnapper seinen Ring abgenommen, also würde er ihn wohl nicht mehr wiedersehen.
»Danke.« Zu seiner Beschämung klang seine Stimme ziemlich heiser.
Limos hatte seine Erkennungsmarken, die er für ein paar Dollar ersetzen konnte, gehütet, als wären sie ein Schatz. Und genauso hatte sie auch ihn behandelt, das wurde ihm erst jetzt klar. Sie hätte ihn einfach im Underworld General abgeben können oder dem R- XR oder der Aegis übergeben können. Stattdessen hatte sie ihn höchstpersönlich gepflegt, bis er wieder gesund war. Sie hatte getan, was getan werden musste, damit er endlich wieder etwas aß. Sie hatte alle seine Sinne stimuliert, um ihn in die Wirklichkeit zurückzubringen.
Arik hegte keinerlei Zweifel daran, dass er jetzt angeschnallt auf einem Bett liegen würde, an diverse Infusionen angeschlossen, während Ärzte ihn piekten und piesackten und versuchten, in sein Gehirn
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