Eternal Riders: Limos (German Edition)
Arik in seiner schwarzen Militärhose war der Tod auf Beinen. Seine Bewegungen waren entschlossen, zielgerichtet, und mit einigen wenigen Drehungen, Hieben und Tritten hatte er bereits sechs riesige Dämonen umgelegt, als wären sie Vogelscheuchen. Der Junge konnte kämpfen .
So. Heiß.
Doch dann wendete sich das Blatt. Zwei gefallene Engel blitzten sich aus dem Nichts mitten in den Kampf und machten sich in einer konzertierten Aktion über Arik her. Der eine stieß ihn zu Boden, während der andere ihn mit irgendeiner Energie beharkte, sodass er wehrlos zuckend auf der Erde lag und ihm das Blut aus der Nase schoss.
Limos hatte diese verdammten gefallenen Engel so was von satt. Sartael hatte sie längst nicht genug leiden lassen, aber das würde sie jetzt wiedergutmachen.
Mit lautem Gebrüll griff Limos an, trat Bones in die Seiten, sodass er in einen tödlichen Galopp verfiel. Sie rannten Dämonen und Menschen gleichermaßen um, aber das war ihr egal. Niemand tat ihrem Mann etwas an.
Ihrem Mann. Es hatte wohl keinen Sinn, es noch länger zu leugnen. Sie betrachtete Arik seit dem ersten Kuss als ihren Mann. Er hatte recht gehabt, und er hatte es die ganze Zeit gewusst: Sie hatte diesen Kuss gewollt. Sie hatte ihn gewollt. Und Limos hatte alles, was sie wollte, schon immer grundsätzlich als ihr Eigentum betrachtet.
Bones donnerte in einen der gefallenen Engel und zerstampfte ihn unter seinen Hufen, während er mit den Zähnen seine Flügel zerriss. Limos sprang in einem Wirbel tödlicher Klingen vom Rücken ihres Hengsts und brachte dem anderen gefallenen Engel gut zwei Dutzend Wunden bei, ehe der überhaupt wusste, was los war.
Da knallten Schüsse ganz in der Nähe. Bones wieherte schrill und bäumte sich auf, während Blut aus einem baseballgroßen Loch in seiner Seite spritzte. Die Wunde heilte fast augenblicklich, aber sie wusste, dass es höllisch wehtun musste. Eine Kugel prallte von ihrer Rüstung ab. Verdammt, diese dämlichen Menschen konnte Freund und Feind nicht unterscheiden. Arik kam wieder auf die Beine. Seine Augen blitzten vor Wut. Zuerst dachte Limos, seine Wut richte sich gegen sie, aber als er einen Soldaten angriff, dessen M16-Gewehr auf sie gerichtet war, schmolz sie geradezu dahin.
Eine weitere Gruppe gefallener Engel unterbrach ihre rührselige Würdigung von Ariks galantem Akt der Verteidigung. Einer schleuderte Kynan mit solcher Wucht gegen das Gebäude, dass er mit unnatürlich verdrehtem Arm am Boden landete. Ein gebrochener Knochen ragte heraus.
»Arik!«, schrie sie. »Wir müssen weg!«
Er wirbelte herum, die Fäuste in das Hemd des Soldaten geballt. »Ich geh hier nicht weg.«
Sie rannte zu ihm, gefolgt von Bones, der nach den Dämonen trat, die versuchten, sie von der Seite anzugreifen. »Die Dämonen sind nur deinetwegen hier. Wenn wir gehen, gehen sie auch. Das ist die einzige Chance, die die Menschen hier haben.«
Arik zögerte nur eine Sekunde lang, ehe er den verwirrten Soldaten von sich wegstieß. »Dann los.«
Limos öffnete ein Tor, packte Ariks Hand und Bones’ Zügel und sprang durch das Portal. Ihre Füße kamen auf dem warmen, weichen Sand auf Ares’ griechischer Insel auf, kaum hundert Meter von der Stelle entfernt, wo sie Sartael getötet hatte. Sie wollte so was von nicht an diesen Vorfall erinnert werden und betete darum, dass Ares und Thanatos das Ganze auf sich beruhen lassen würden.
»So ein verdammter Mist!«, blaffte Arik. »Wie sind die Dämonen denn auf den Stützpunkt gekommen? Er wird doch auf magische Weise abgeschirmt.«
»Aber nicht von unten«, antwortete sie. »Und auch nicht vor der Art Macht, über die Luzifer verfügt. Sobald die Dämonen aus der Tiefe in den Stützpunkt eingedrungen waren, haben sie die Schutzvorrichtungen außer Kraft gesetzt, und so konnten auch wir und die gefallenen Engel dort hinein.«
»Luzifer?«
Sie nickte. »Er sagte mir, dass er dich gefunden hat und dich holen würde. Diese Dämonen müssen seine gewesen sein, und bitte glaub mir, mit so was wie denen hatten deine Leute noch nie zu tun. Und die Tatsache, dass seine Macht jetzt bis ins Reich der Menschen reicht, bedeutet, dass die Grenze zwischen den Reichen geschwächt ist. Schon bald wird sie fallen, und jeder Dämon wird aus Sheoul entkommen.«
»Ich dachte, damit das passiert, müssten erst die Siegel brechen.«
Sie zog ein Stück Trockenfleisch aus Bones’ Satteltasche und gab es ihm. »Je mächtiger Pestilence wird und je ausgedehnter die Gebiete
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