Eternal Riders: Limos (German Edition)
seine Wunde an der Wand rieb. »Welcher Kerl ist das nicht?«
»Ich schätze, das stimmt.« Sie sank herab und hockte auf seinen Beinen.
Unwillkürlich senkte sich sein Blick, um sich gleich darauf wieder zu heben und sich auf ihr Gesicht zu konzentrieren. Zu spät, da hatte er schon einen verlockenden Blick auf ihre Spalte und den verborgenen weiblichen Ort zwischen ihren Schenkeln erhascht. »Denk nicht mal dran, zu versuchen, mich zu überwältigen, oder ich werde so fest an diesen Ketten ziehen, dass dir das Schienbein aus der Haut platzt.«
»Dafür wirst du bezahlen«, presste er hervor.
Mit maliziösem Lächeln leckte sie den Rand der Weinflasche ab – zweifellos, damit er sich vorstellte, wie ihre Zunge über eine weitaus intimere Stelle glitt.
»Weißt du eigentlich, wie ich gefallen bin?« Sie ließ ihre Zunge tief in die Flasche gleiten und schnalzte beim Hinausgleiten mit großem Getue über den Rand. »Als Thron war ich dafür verantwortlich, den Menschen Gerechtigkeit zuteilwerden zu lassen.« Sie streckte die Hand aus und kerbte mit dem Fingernagel die Haut über seinem Schlüsselbein ein. »Viele Jahrhunderte lang tötete ich nur Mörder und solche, die Böses im Herz trugen. Mit jedem Tod wuchs der Nervenkitzel, den ich empfand. Aber eines Tages tötete ich versehentlich einen Unschuldigen, und aus dem Kitzel wurde pure, energetisierende Macht. Ich wollte mehr davon. Darum begann ich, aus purer Freude zu töten.« Sie beugte sich vor und leckte den Blutstropfen ab, der durch die winzige Wunde ausgetreten war. »Und als ich entdeckte, dass ich die Schreie der Seelen immer und immer wieder genießen konnte, wenn ich die Menschen nach Sheoul brachte, um sie dort zu töten …« Sie stöhnte vor Wonne auf. »Oh, dieser Rausch ist besser als ein Orgasmus.«
»Warum erzählst du mir das alles? Was willst du von mir?«
»Ich erzähle es dir, weil du wissen musst, wie weit ich zu gehen bereit bin, um die Macht zu erlangen, die ich will. Darum bist du hier.« Sie legte den Kopf nachdenklich auf die Seite. »Na ja, zumindest teilweise. Ich habe den Befehl erhalten, dich zu beschäftigen. Und außerdem muss ich mir ein wenig Kraft von dir borgen.«
Sie hielt ihm die Flasche an die Lippen. »Trink.«
Er biss die Zähne zusammen und schüttelte den Kopf.
»Es ist kein Gift. Nur Wein.«
Wieder schüttelte er den Kopf.
»Jetzt stell dich nicht stur.« Sie rief nach Whine, der in der nächsten Sekunde auftauchte. »Öffne seinen Mund.«
Whine riss Reavers Kopf mit einem Ruck auf die Seite und zerrte mit aller Kraft an seinem Unterkiefer, während er die andere Hand auf seine Stirn gelegt hatte und nach hinten drückte. Reaver knurrte und stieß Harvester die Handfläche gegen die Brust, während er den Kopf nach hinten warf und den großen Warg am Mund traf. Harvester flog ein paar Meter rückwärts, und Blut spritzte auf den Boden, aber Reaver blieb keine Zeit, seinen Sieg zu genießen, da Whines fleischige Faust ihn jetzt mit solcher Wucht am Kinn traf, dass Reaver seine Knochen brechen hörte und spürte, wie ihm der Unterkiefer ausgerenkt wurde.
Harvester fluchte … und machte ihre vorherige Drohung wahr. Mit einem gemeinen Knurren ruckte sie an den Ketten, woraufhin sich seine Knochen vom Fleisch zu lösen schienen. Vor Schmerzen blind, verschlug es ihm den Atem. Etwas wurde in seinen Mund gestoßen, und dann floss eine warme, dickliche Flüssigkeit über seine Zunge. Blut?
»Na, geht doch.« Er sah Harvester nur verschwommen vor sich. »Neethulianischer Markwein. Der wird dir schmecken.«
Panische Angst schnürte ihm den Brustkorb ein, so einengend und schmerzlich wie die Ketten, die ihn hielten. Er hatte Markwein schon einmal gekostet, damals, in seinen Tagen als gefallener Engel, und war bereits nach dem ersten Schluck augenblicklich süchtig geworden. Monatelang hatte er sich der Trunksucht ergeben, bis ihn schließlich irgendein Dämon gefunden – in einer verlassenen Scheune verkrochen – und das Underworld General um Hilfe gebeten hatte. Shade und seine Schwester Skulk hatten ihn dort rausgeholt und ins Krankenhaus gebracht, wo Eidolon ihn schließlich clean bekommen hatte.
Wenn der gute Samariter-Dämon und die Leute im UG nicht gewesen wären, hätte es mit ihm ein schlimmes Ende genommen. Ausgestoßene Engel, die sich aus welchen Gründen auch immer nicht wehren konnten, wurden oft gegen ihren Willen nach Sheoul gebracht, sodass ihr Fall vollendet war und sie unwiderruflich auf
Weitere Kostenlose Bücher