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Eternally - Cach, L: Eternally

Eternally - Cach, L: Eternally

Titel: Eternally - Cach, L: Eternally Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Cach
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Straße, in ihrer Mitte Raphael, wie er sich im Sattel nach ihr umdrehte.
    Als sie zu seinem Gesicht kam, hielt sie zögernd inne. Seine Gesichtszüge verblassten bereits in ihrer Erinnerung, und es blieb nur eine Ahnung davon zurück, wie lebhaft sie erst vor wenigen Minuten gewesen waren. Sie zeichnete ein paar Schatten, um die Züge seines Gesichts anzudeuten, aber sie wusste nicht mehr, wie er ausgesehen hatte. Die Schatten in ihrer Zeichnung ähnelten eher einem Gespenst als dem Mann ihrer Träume, und sie seufzte enttäuscht. Ihre künstlerischen Fähigkeiten hatten der Lebhaftigkeit ihrer Träume noch nie gerecht werden können. Aber selten hatte sie das so bedauert wie jetzt.
    Sie blätterte zurück an den Anfang des Buchs, zur ersten Zeichnung vor drei Jahren: ein Kreischer mit dunklem Gesicht und langen schwarzen Haaren rannte heulend durch einen Wald aus gewundenen Bäumen auf sie zu. Caitlyn hatte das Bild mit einem Tintenstift gezeichnet, mit heftigen, zackigen Strichen und Tintenflecken auf dem weißen Papier. Die Zeichnung ließ sie noch immer schaudern.
    Diese sowie das nächste halbe Dutzend waren der Versuch gewesen, die Kreischer aus ihren Träumen zu verjagen, als könne sie sie aus ihrem Kopf vertreiben, wenn sie sie auf Papier bannte. Es hatte nicht funktioniert.
    Sie blätterte durch die Zeichnungen von den Kreischern. Sie sahen alle menschenähnlich aus. Sie hatten verwischte, undeutliche Gesichter und griffen nach ihr, schlugen nach ihr, verwünschten sie. Sie schrien und heulten und warfen mit Dingen. Aber am schlimmsten waren die, die sie nur stumm mit ihren runden, toten Augen anstarrten.
    Schnell blätterte sie die Seite um. Nach einigen Monaten war ihr klar geworden, dass die Kreischer nicht dadurch verschwanden, dass sie sie zeichnete. Um nicht durchzudrehen, hielt sie stattdessen Bilder aus ihren angenehmeren Träumen fest. Nun blätterte sie durch diese Zeichnungen, sah allerdings mehr ihr wachsendes Können als die Zeichnungen selbst: Jäger verfolgten einen Hirsch, ein Siedler-Mädchen ritt auf einem Pferd, Teenager fläzten sich auf einer Couch; auf einer weiteren Zeichnung kleidete sich eine Frau für ihre Hochzeit an. Es gab keinen ersichtlichen Sinn oder Rhythmus in den Träumen, kein erkennbares Muster.
    Sie betrachtete das Bild mit der Frau auf dem brennenden Scheiterhaufen und hielt inne. Das war ein ungewöhnlich grausiger Traum gewesen, der unangenehm lange in ihrem Gedächtnis haften geblieben war. Er hatte sich so wirklich angefühlt, dass sie sich fragte, ob sie einmal eine Frau gewesen war, die auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden war.
    Caitlyn schloss das Buch und blickte aus dem Fenster. Sie wollte nicht an Flammen und brennendes Fleisch denken. Die Landschaft in ihren kalten Grauntönen war ein willkommener Kontrast zu den heißen, orangefarbenen Flammen, die in ihrer Erinnerung züngelten.
    Der Mercedes war von der Hauptstraße abgebogen. Nun schlängelten sich das Sträßchen durch ein kleines, am Fuße einer steilen Bergkette gelegenes Dorf. Sie folgten der Asphaltstraße, die an einer Seite des Bergs emporstieg, und fuhren unter dunklen, immergrünen Eichen entlang.
    Der Fahrer räusperte sich plötzlich, und sie erschrak. Ihre Blicke trafen sich im Rückspiegel, als er den Wagen verlangsamte und mitten auf der menschenleeren Straße anhielt. Er nickte nach rechts, wo die Bäume den Blick freigaben. »Château de la Fortune«, sagte er, was sich anhörte wie »Schato dö la Fortün«.
    Caitlyn öffnete ihr Fenster und schaute über die Landschaft. Das Auto hatte auf halber Höhe des Bergs angehalten. Auf dem nächsten Berg stand hoch auf einem Felsvorsprung eine Festung aus goldfarbenem Kalkstein. Ihr Fundament schien aus dem Felsen zu wachsen.
    Caitlyn verspürte eine prickelnde Mischung aus Aufregung und Angst. Doch zugleich breitete sich ein Gefühl der tiefen Vertrautheit und des Wiedererkennens in ihrer Brust aus, so als sei sie endlich heimgekommen.

Kapitel 4
    D er Mercedes fuhr durch ein Tor in der dicken Festungsmauer und erreichte eine parkähnliche Anlage. Der Burgkomplex stand auf einem Felsen, von dem aus man über das Tal blicken konnte. Die äußere Mauer mit ihren Zinnen und Türmen verlief vom südlichen Teil der Anlage bis zum nördlichen und trennte das Burggelände von dem dunklen Wald, der den übrigen Berg bedeckte.
    Die Auffahrt führte durch eine Wiese zu der imposanten, von Gärten, Ställen und Nebengebäuden umgebenen Burg. Ihre

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