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Eternally - Cach, L: Eternally

Eternally - Cach, L: Eternally

Titel: Eternally - Cach, L: Eternally Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Cach
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»Die Halle stammt aus dem Jahre 1140«, sagte Greta, als sie Caitlyn durch eine weitere Tür in einen kleinen Raum aus hellem Stein führte. Dann gingen die beiden eine breite Wendeltreppe hinauf. Das Geländer bestand aus einem Seil, das so dick war wie Caitlyns Handgelenk und zwischen stählerne, in die gewölbte Mauer eingelassene Ringschrauben gespannt war.
    Caitlyn blieb ein paar Schritte hinter Greta zurück und blickte sich staunend um. Sie hatte Stunden mit Bildbänden über Burgen und Schlösser verbracht, sie hatte sie in Filmen gesehen und in Romanen darüber gelesen, aber sie hatte im Traum nicht daran geglaubt, jemals selbst in einer echten Burg zu wohnen. In jede Stufe der Wendeltreppe hatten Tausende von Füßen eine Mulde getreten, und ihre eigenen Schritte klangen gleichzeitig gedämpft und laut. Sie nahm den schwachen, feuchten, mineralischen Geruch nach Felsen wahr und die Kühle des Steins, gegen die keine noch so moderne Heizung ankommen konnte. Ihre Fantasie überschlug sich, als sie die Treppe höher und höher hinaufstieg und dabei das Seil unter ihrer Hand spürte, das gleichzeitig rau war von den Fasern und glatt von den vielen Händen, die es angefasst hatten. Sie war froh über das schwere Gewicht ihres Seesacks: Es war real und ließ sie auf dem Boden bleiben.
    »Ich hoffe, Amalia ist nicht ausgegangen«, sagte Greta über die Schulter zu ihr. »Sie kann dir zeigen, wo alles ist. Sie ist eine bezaubernde junge Frau, eine Prinzessin von Liechtenstein.«
    »Eine was?«, fragte Caitlyn und stolperte über eine Stufe.
    »Eine bezaubernde junge Frau.«
    »Nein, ich meine, eine Prinzessin? Eine echte Prinzessin?«
    »Natürlich.« Greta blieb stehen, senkte das Kinn und blickte Caitlyn stirnrunzelnd an, als wäre diese schwer von Begriff.
    Caitlyn war zu verblüfft, um es zu bemerken. »Und sie ist von wo?«
    »Liechtenstein.«
    »Aha!« Caitlyn hatte eine vage Vorstellung von einem winzigen Land irgendwo bei Deutschland oder Österreich. »Ist es die Aufgabe dieser Prinzessin, neue Schülerinnen herumzuführen?«
    Greta lachte. »Nein. Aber du bist etwas Besonderes.«
    »Ich?«
    Greta lächelte. »Du wirst mit ihr das Zimmer teilen.«
    »Toll!« Ihr Augenlid zuckte. Nur kein Stress. Vielleicht würde es eine Prinzessin nicht merken, dass ihr ein unwissendes Landei als Zimmergenossin zugeteilt worden war?
    »Reitest du?«, fuhr Greta fort.
    »Nein.«
    »Ach, wie schade. Amalia ist eine hervorragende Reiterin. Aber ihr werdet sicher feststellen, dass ihr auch viel gemeinsam habt.«
    Oh, ganz sicher! Caitlyns Lid zuckte so schlimm, dass sich ihr Auge schloss. Die Prinzessin und die Erbse, dachte sie niedergeschlagen. Und ganz bestimmt würde nicht Amalia das lästige grüne Kügelchen sein, das unter einer Matratze steckte.

Kapitel 5
    S päter an diesem Abend saß Caitlyn, an das dunkle, geschnitzte Kopfende gelehnt, im Schneidersitz auf ihrem Bett. Sie hatte sich in den weichen marineblauen Bademantel der Fortuna-Schule eingewickelt, den sie im Kleiderschrank auf ihrer Seite des Zimmers gefunden hatte.
    Amalia war sie immer noch nicht begegnet, aber dafür hatte sie die begrenzten Abmessungen ihres düsteren, ein bisschen unheimlichen Zimmers samt der Möbel in den vergangenen Stunden sehr gründlich kennengelernt.
    Der Raum war rechteckig. In der Mitte der einen Längswand befand sich die Tür zum Gang, in der honigfarbenen Wand gegenüber waren Fenster. Die beiden Seitenwände bestanden aus prachtvollen, polierten dunklen Holzvertäfelungen, wie in einem Herrenhaus in einem englischen Kostümfilm. Der Steinboden war mit einem abgetretenen, dunkelroten orientalischen Teppich bedeckt. Die hohe Decke wurde von massiven, altersgeschwärzten Balken gestützt. Im Tageslicht hatten sie beeindruckend ausgesehen, aber nun konnte Caitlyns Nachttischlampe die Dunkelheit über ihr nicht mehr durchdringen. Das gab ihr das ungute Gefühl, dass an diesen Balken über ihr alles Mögliche hängen und sie beobachten konnte.
    Sie und Amalia hatten jede ein antikes Holzbett, Schreibtisch, Stuhl, Bücherregal und Kleiderschrank. In ihrem Schrank hatte sie eine komplette Fortuna-Schulgarderobe in ihrer Größe gefunden: Socken, Schuhe, Röcke, Blusen, Pullover, sogar ein Wickelkleid mit einem geometrischen Muster in den Farben der Fortuna-Schule, Marine und Burgunder. Wenn sie Glück hatte, würde vielleicht niemand die alten, ziemlich schäbigen Kleider zu Gesicht bekommen, die sie von zu Hause mitgebracht

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