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Eternity

Eternity

Titel: Eternity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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sagte Shoshona und warf ihre langen, seidigen schwarzen Haare zurück. »Und rate mal, wer Programmdirektor beim Sender geworden ist!« Sie zeigte stolz auf sich selbst. »Und als erste offizielle Amtshandlung in dieser Position kündige ich dir fristlos, Meena. Tut mir leid.«

    »Was?«, schrie Meena. Ihr war klar, dass sie im Moment andere Sorgen haben müsste als die um ihren Job, aber in gewisser Weise war ihr Job ihr Leben.
    »Vielleicht hättest du auf unseren Vampirplot ein wenig aufgeschlossener reagieren sollen«, sagte Shoshona achselzuckend. »Was soll ich sagen? Wir schätzen Leute nicht, die Vorurteile gegen unsere Spezies haben. Und wir brauchen auch keine abfälligen Bemerkungen über unsere so genannten menschenverachtenden Tendenzen …«
    »Deine Spezies ?« Heiße Wut stieg in Meena auf. »Deine Spezies? Ich kann dir was erzählen über deine Spezies und was sie Frauen angetan …«
    »Es reicht, Shoshona«, unterbrach Dimitri sie missbilligend. Er legte eine Hand auf Meenas Schulter und führte sie von Shoshona weg. »Ich habe eine bessere Verwendung für Miss Harpers Zeit, glaube ich. Zum Beispiel …«
    Meenas Blick fiel auf die Apsis. Der Altar war völlig zertrümmert. Eine Statue des heiligen Georg lag am Boden. Der Kopf fehlte.
    Und Leisha saß auf der einzigen Bank, die nicht umgeworfen worden war, die gefesselten Hände im Schoß.
    »Leish«, rief Meena erleichtert. Sie riss sich aus Dimitris Griff los und rannte zu ihrer Freundin. »Ist alles in Ordnung?«, fragte sie und kniete sich neben Leisha. »Haben sie dir wehgetan?«
    Leisha schüttelte den Kopf. Ihre Wangen waren tränenüberströmt, ihr Augen-Make-up verschmiert, aber ansonsten sah sie unversehrt aus.
    »Ich will hier nur raus«, flüsterte sie Meena zu. »Ich hasse diese Leute. Es sind Freaks. Dieses Mädchen aus deinem Büro, Shoshona. Du hast mir ja immer erzählt, was sie für eine Hexe ist, aber wie schlimm sie wirklich ist, habe ich erst jetzt begriffen. Und außerdem muss ich immer noch pinkeln.«

    Meena unterdrückte ein Schluchzen. Leisha. O Leisha.
    »Okay«, sagte sie. Sie griff nach dem Strick, mit dem Leishas Handgelenke zusammengebunden waren, und begann, ihn aufzuknoten. »Wir holen dich hier heraus.«
    »Was sind das für Typen?«, fragte Leisha und musterte Dimitri misstrauisch. »Junkies oder so? Weißt du, dass dieser Gregory Bane aus Lust Adam gebissen hat? Er hat ihn tatsächlich gebissen !«
    Leisha hatte anscheinend mit ihrem üblichen gesunden Menschenverstand beschlossen, die Erklärung, die Meena ihr am Telefon gegeben hatte, zu ignorieren und sich selbst eine zurechtzulegen, die sie verstehen und verarbeiten konnte.
    »Ja«, antwortete Meena. »Ja, es sind Junkies.« Sie versuchte, den Knoten mit den Zähnen zu lösen.
    »Hey«, sagte sie schließlich, als ihr klar wurde, dass sie es nicht schaffte. »Könnte mir vielleicht mal jemand helfen, sie loszubinden? Ich habe meinen Teil des Handels erfüllt. Ich bin hier, und Sie haben gesagt, Sie lassen sie gehen, wenn ich da bin. Also, hilft mir jetzt vielleicht mal jemand?«
    Sie blickte Dimitri an, der sie mit einem Grinsen bedachte, das ihr überhaupt nicht gefiel.
    »Oh«, sagte er, »jetzt verstehe ich, warum mein Bruder Sie so mag. Sie sind so … vertrauensselig.« Damit packte er sie am Arm und zerrte sie hoch. Die Geste war so gewalttätig, dass Meena einen Moment lang Sterne sah. »Aber ich glaube, wir behalten Ihre kleine Freundin lieber noch eine Weile hier«, sagte er. »Dann sind Sie für meine Bedürfnisse sicher zugänglicher. Und ich brauche noch etwas von Ihnen, das ich gerne schnell erledigen möchte, bevor mein Bruder kommt und alles verdirbt.«
    Unsanft zerrte Dimitri sie an den Altar. Meena gefiel gar nicht, wie sich die Dracul – einschließlich Shoshona, ihrer
Tante und ihres Onkels – um sie drängten, als warteten sie begierig auf den Beginn der Show.
    Und noch weniger gefiel Meena, als sie sah, was auf dem Altar stand.
    Es war eine Schale aus ihrer Wohnung. Die große Silberschale, die ihre Tante Wilhelmina ihr hinterlassen hatte und die Meena noch nie benutzt hatte, weil sie es hasste, Silber zu putzen.
    Zuerst die Tasche, die Lucien ihr geschenkt hatte. Dann ihr Job. Und jetzt die Schale ihrer Großtante. Was würden die Dracul ihr noch nehmen?
    »Ich habe gehört, Sie besäßen die Macht, die Zukunft vorherzusagen, Meena Harper«, sagte Dimitri mit seiner tiefen Stimme.
    Meena befiel eine böse Vorahnung.
    Die Blicke

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