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Eternity

Eternity

Titel: Eternity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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Wohnung zurückgekommen. Sie weiß, wo die Fledermaus haust. Wenn wir herausfinden, wo das ist, haben wir ihn.«
    »Ich habe eine bessere Idee«, sagte Holtzman. »Ich wollte eigentlich Emil und Mary Lou Antonescu einen Besuch abstatten.«
    Alaric bespritzte seinen Chef ungehalten mit Wasser.
    »Hey!«, schrie Holtzman und sprang zurück. »Was soll das?«
    Einer der Implantologen, der auf einer Liege in der Nähe lag, lachte.
    »Wenn du zu den Antonescus auch nur ein einziges Wort sagst, hast du die gesamte Vampirpopulation von Manhattan am Hals«, zischte Alaric. Mittlerweile war er wirklich wütend. Holtzman hatte ihm sein morgendliches Schwimmtraining verdorben.
    »Keine Ahnung, warum der Prinz uns gestern Abend nicht
gesehen hat, aber offensichtlich hat er uns nicht gesehen«, fuhr Alaric fort. »Immerhin leben wir beide noch, und die Antonescus haben sich nicht aus ihrer Wohnung wegbewegt. Und weißt du, woher ich das weiß, Holtzman? Weil ich immer noch atme und heute früh die Gebäudeverwaltung angerufen und gesagt habe, ich sei von der Telefongesellschaft und bräuchte eine Verbindung in ihre Wohnung.«
    Holtzman bedachte Alaric mit einem besorgten Blick.
    »Ich wusste, dass ich dich besser in Kur geschickt hätte«, sagte er. »Du bist noch nicht fit genug für …«
    »Ich bin der Beste, den du hast, Holtzman.« Alaric stemmte sich aus dem Becken. Er griff nach dem Handtuch, das sein Chef fallen gelassen hatte. »Ich bringe dir deinen Killer. Aber ich bringe dir auch den Prinzen. Lass mich bitte nur ein einziges Mal meinen Job machen, ohne mir ständig dreinzureden. Keine Handbücher. Keine Regeln. Nur tote Vampire.«
    Sein Chef starrte ihn an, und Alaric merkte, dass sein Blick auf seinem schlanken, muskulösen Oberkörper ruhte. Warum auch nicht? Alaric achtete sehr auf sich, und neben dem Schwimmen trainierte er regelmäßig mit Gewichten. Er war beeindruckend fit. Selbst die anwesenden Dentalvertriebsleute warfen ihm verstohlene Blicke zu.
    Dann stellte Alaric fest, dass Holtzmans Blick auf einer hässlichen, wulstigen Narbe unter Alarics Rippenbogen ruhte. Er hatte sie den rasiermesserscharfen Zähnen eines Vampirs zu verdanken, als er versucht hatte, Martin aus ihren Fängen zu befreien.
    Alaric seufzte. Er wusste, warum Holtzman ihn anstarrte. Der Vatikanchirurg hatte zu einer plastischen Operation geraten, aber Alaric hatte sich geweigert. Er mochte Krankenhäuser nicht, ganz zu schweigen von unnötigen medizinischen Prozeduren.
    Vermutlich nahm Holtzman an, dass Alaric sich aus demselben Grund geweigert hatte, wie er es nach dem Zwischenfall
in Berlin abgelehnt hatte, in Therapie zu gehen. Aber die Narbe erfüllte einen wichtigen Zweck: Sie erinnerte ihn jeden Tag daran, wie sehr er die Untoten hasste.
    Und wie wichtig es war, die Welt von ihnen zu befreien.
    »Wenn du einen Vampir finden willst«, sagte Alaric, »fragst du am besten seine letzte Mahlzeit. Im Fall des Prinzen ist das Meena Harper, 910 Park Avenue, Apartment 11B.«
    Das schien Holtzman von der Narbe abzulenken.
    »Ganz richtig«, sagte er. »Deshalb gehe ich auch heute Abend zu ihr, sag, ich wäre …«
    »Abraham«, unterbrach Alaric ihn. »Der Schwindel mit dem Erbe von einem entfernten Verwandten wird nicht funktionieren. Sie wird dir nicht glauben. Wer hinterlässt schon einem Prinzen was? Der Typ ist reicher als Midas.«
    »Oh.« Holtzman verzog niedergeschlagen das Gesicht. »Richtig. Daran hatte ich gar nicht gedacht.«
    »Deshalb werde ich heute Abend zu ihr gehen«, sagte Alaric. »Und ich werde auf meine Art mit ihr reden.«
    »Ich halte das nicht für klug«, erwiderte Holtzman. »Nein, ich verbiete dir, zu ihr zu gehen. Ich erlaube es nicht.«
    Überrascht starrte Alaric ihn an. »Warum nicht?«
    »Weil du mir zu viel mit deinem Schwert rumfuchtelst. Du weißt, dass sich schon einige Leute bei mir darüber beklagt haben. Es gefällt ihnen nicht.«
    »Sie hat gerade eine Nacht mit dem Prinzen der Finsternis verbracht«, sagte Alaric empört. »Findest du mich im Vergleich dazu wirklich so furchterregend?«
    Enttäuscht stellte Alaric fest, dass Holtzman nur wieder auf seine Narbe blickte und schwieg. Seine Narbe war auch nicht so furchterregend.
    Was wirklich furchterregend war, war Alarics Meinung nach Holtzmans Anzug.

31
    Freitag, 16. April, 10.30 Uhr
HAIR AND MORE
155 Avenue of the Americas, New York
     
     
    »Na, sieh mal einer an!«, sagte Leisha, als sich die Tür des Friseursalons öffnete und Meena

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