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Eternity

Eternity

Titel: Eternity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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Vielleicht als Kompromiss etwas Romantisches mit Action. Magst du Moo Shu? Ich werde zur Abwechslung mal Hühnchen mit Knoblauch nehmen. Komm, Jack.« Er schlug sich an den Oberschenkel, und der Hund rannte ihm begeistert in die Diele nach, wo die Leine hing. »Wir sind gleich wieder zurück.«
    Immer noch ein wenig zittrig stand Meena auf, zog Mary Lous Kleid aus und hängte es sorgfältig wieder in ihren Schrank. Es würde bestimmt noch einmal eine Gelegenheit geben, es zu tragen. So schrecklich war es nicht.
    Sie ergriff Luciens Brief und las ihn noch einmal. Ihr Herz schlug schneller.
    Du hast den Drachen getötet. Sie verstand auch nicht, was er damit sagen wollte. Aber es gefiel ihr.
    Meena beschloss, noch einmal zu duschen und sich abzuschminken. Sie brauchte schließlich den ganzen Pomp nicht an Jon zu verschwenden. Schnell zog sie ihre Strumpfhose aus und ging barfuß im Unterrock ins Badezimmer, um das Wasser aufzudrehen, als erneut der Summer der Gegensprechanlage ertönte.
    Wo war sie hier? Im Grand Central?
    Meena ergriff den Hörer. »Hallo?«
    »Hallo, Miss Harper«, sagte Roger. »Ein Bote.«
    »Schon wieder?«, sagte Meena. »Ich habe nichts bestellt, Roger.«
    »Ich weiß, Miss Harper«, erwiderte Roger. »Diesmal sind es Blumen. Von Mr Antonescu, sagt der Bote. Nicht dem Mr Antonescu
in 11 A, sondern von Ihrem Freund Mr Antonescu. Sie wissen schon, von der Party gestern Abend.«
    Meena lächelte. Vor den Portiers in ihrem Haus konnte man absolut nichts geheim halten.
    »Schicken Sie ihn herauf, Roger«, sagte sie.
    Blumen und die Tasche? Ihr Herz gehörte doch bereits Lucien. Er brauchte wirklich nicht erst zu versuchen, es zu gewinnen.
    Sie kramte in ihrem Portemonnaie nach Trinkgeld für den Blumenboten, aber sie hatte keine kleinen Scheine mehr. Vielleicht konnte der Mann ja wechseln.
    Du hast den Drachen getötet.
    Was bedeutete das?
    Bevor sie auch nur den Hauch einer Chance hatte, sich etwas überzuziehen, hörte sie ein Geräusch vor ihrer Tür. Als sie durch den Spion blickte, sah sie nur einen riesigen Strauß roter Rosen. Das Herz quoll ihr über. Er war verrückt. Und viel zu extravagant.
    Ja, er war ein Prinz. Aber das hier war zu viel.
    Meena schloss die Tür auf und öffnete sie.
    »Vielen Dank«, sagte sie zu dem Blumenboten. »Können Sie zehn Dollar wechseln?«
    In diesem Moment ließ der Mann den Rosenstrauß sinken.
    Und Meena wusste zum ersten Mal in ihrem Leben, dass sie diejenige war, die sterben würde.

35
    Freitag, 16. April, 19.00 Uhr
Apt. 11 B
910 Park Avenue, New York
     
     
    Das Erstaunlichste war, dass sie ihn nie im Leben für einen Killer gehalten hätte. Jedenfalls nicht auf den ersten Blick. Er war so gut angezogen – mit einer dunklen, gut sitzenden Blue Jeans, einem Kaschmirpullover und einem langen schwarzen Ledertrenchcoat. Der Schal um seinen Hals schien ebenfalls aus Kaschmir zu sein und brachte seine blauen Augen zum Strahlen.
    Blaue Augen, die jedem blonden Herzensbrecher oder australischen Surfer gut zu Gesicht gestanden hätten.
    Wie die Augen eines Killers sahen sie nicht aus.
    Aber Meena hatte sofort Bescheid gewusst, als er die Rosen sinken ließ. Warum war sie auf diesen alten Trick hereingefallen? Auf den Trick mit dem Blumenstrauß vor dem Türspion? Sie verdiente es, umgebracht zu werden, weil sie auf einen Trick hereingefallen war, den sie Hunderte von Malen in ihre Drehbücher eingebaut hatte.
    Und jetzt stand sie da und blickte ihrem Tod entgegen, nur mit Büstenhalter und schwarzem Spitzenunterrock bekleidet. Hätte sie sich doch wenigstens einen Morgenmantel übergeworfen! Sie hatte ja noch nicht einmal etwas in der Hand, das sie als Waffe benutzen konnte … eine Dose Haarspray und ein Feuerzeug zum Beispiel, die man wie einen Flammenwerfer einsetzen konnte, oder einen Schuh, den sie nach dem Typen hätte werfen können.

    Aber sie hatte ja erst gemerkt, wie nahe der Tod war, als es schon zu spät war. Das Einzige, wonach sie griff, war ihr BlackBerry, und das war eigentlich in fast jedem Szenario relativ nutzlos.
    Und in diesem Fall war es sogar schlichtweg überflüssig, es sei denn, sie wollte die Polizei anrufen. Nur – dieser Mann würde sich nicht so einfach verhaften lassen. Das sah sie an seinem attraktiven, mitleidslosen Gesicht.
    Und natürlich hatte er, wie jeder anständige Killer, bereits seinen Fuß im Türrahmen, so dass sie ihm die Tür nicht wieder vor der Nase zuschlagen konnte. Sie prallte einfach an seinem Stiefel

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