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Ethan von Athos

Ethan von Athos

Titel: Ethan von Athos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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sicherlich ihrer aller vereinte Kräfte erfordern.
    »Vermutlich könnte ich etwas Tyramin stehlen«, sagte Quinn ohne Begeisterung. Offensichtlich war sie sich Cees neuerlicher Zurückhaltung bewusst. »Obwohl Station Kline nicht der einfachste Ort für diese Art Taktik ist …« Sie verstummte nachdenklich.
    »Gibt es einen besonderen Grund, warum es reines Tyramin sein muss?«, fragte Ethan plötzlich. »Oder brauchen Sie bloß so viele Milligramm Tyramin in Ihrem Blutkreislauf?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Cee. »Wir haben immer einfach die Tabletten benutzt.«
    Ethans Augen verengten sich. Er suchte auf dem kleinen Wandtisch nebendran nach einem Notizpaneel und begann eine Liste einzutippen.
    »Was jetzt?«, fragte Quinn und reckte den Hals.
    »Eine ärztliche Verordnung, bei Gott dem Vater«, sagte Ethan und tippte mit zunehmender Erregung. »Tyramin kommt natürlicherweise in einigen Lebensmitteln vor, wissen Sie. Wenn Sie sich einen Speisenplan mit einer hohen Tyraminkonzentration zusammenstellen – Millisor kann schließlich nicht jeden Lebensmittelladen auf der Station überwachen – es ist doch nicht illegal, Essen zu kaufen, oder? Wahrscheinlich müssen Sie sich für vieles an die Importläden wenden, ich glaube nicht, dass vieles davon zum Standardangebot der Zimmerservicekonsole gehört.«
    Quinn nahm die Liste. Während sie las, hob sie die Augenbrauen. »Das ganze Zeug hier?«
    »Soviel, wie Sie davon bekommen können.«
    »Sie sind der Arzt«, sagte sie mit einem Achselzucken und stand auf. Sie lächelte schief. »Ich glaube, Mr. Cee wird einen brauchen.«
    Nach zwei Stunden gespannten Schweigens kam Quinn mit zwei großen Beuteln ins Cees Zimmer zurück.
    »Jetzt wird getafelt, meine Herren«, rief sie und setzte die Beutel auf dem Tisch ab. »Was für ein Festmahl!«
    Die Menge an Lebensmitteln schüchterte Cee sichtlich ein.
    »Das – scheint ziemlich viel zu sein«, bemerkte Ethan.
    »Sie haben nicht gesagt, wie viel«, betonte Quinn. »Aber er muss ja nur essen und trinken, bis er aktiviert ist.« Sie reihte die Flaschen von Rotwein, Burgunder, Champagner sowie hellem und dunklem Bier wie Soldaten nebeneinander auf. »Oder bis er umkippt.« Um die Getränke arrangierte sie fächerförmig gelben Käse von Escobar, weißen Käse von Sergyar, zwei Arten von mariniertem Hering, ein Dutzend Schokoladenriegel und süße, in Dill eingelegte Gurken. »Oder bis er sich übergeben muss«, schloss Quinn.
    Nur die heiße, gewürfelte Hähnchenleber war ein einheimisches Nahrungsmittel aus den Zuchtfässern von Station Kline. Ethan dachte an Okita und würgte.
    Er nahm einige der Sachen in die Hand und erbleichte, als er die Preisschilder las.
    Quinn bemerkte, wie er das Gesicht verzog, und sagte: »Ja, Sie hatten recht, als Sie sagten, ich solle mich an die Importläden wenden. Haben Sie eine Vorstellung, wie das auf meiner Spesenrechnung aussieht?« Sie blickte auf die belegten Brote und nickte Terrence Cee aufmunternd zu. »Bon appetit.«
    Sie streifte ihre Stiefel ab und legte sich auf Cees Bett, die Hände hinter dem Nacken verschränkt, mit einem sehr interessierten Ausdruck auf ihrem Gesicht. Ethan öffnete den Plastikverschluss einer Einliter-Spritzflasche mit Rotwein und holte hilfsbereit die Becher und anderen Utensilien, die die Zimmerservicekonsole bereithielt.
    Cee schluckte voller Zweifel und setzte sich an den Tisch. »Sind Sie sicher, dass das funktioniert, Dr. Urquhart?«
    »Nein«, sagte Ethan offen. »Aber es erscheint mir als ein ziemlich sicherer Versuch.«
    Vom Bett war ein Kichern zu hören. »Ist Wissenschaft nicht wunderbar?«, sagte Quinn.

 
KAPITEL 10
     
    Um der Höflichkeit willen trank Ethan von dem Wein, überging allerdings Hähnchenleber, Dillgurken und Schokolade. Der Rotwein war trotz seines Preises nur Fusel, der Burgunder war jedoch nicht schlecht, und der Champagner – zum Nachtisch – schmeckte recht gut. Ein leicht zähflüssiges Gefühl der Körperlosigkeit warnte Ethan, dass seine Höflichkeit weit genug gegangen war. Er überlegte, wie Cee durchhielt, der noch pflichtbewusst kreuz und quer von den Sachen auf dem Tisch knabberte und nippte.
    »Spüren Sie schon etwas?«, erkundigte sich Ethan besorgt. »Kann ich Ihnen etwas geben? Mehr Käse? Noch einen Becher?«
    »Einen Raumkrankheitsbeutel?«, fragte Quinn hilfreich. Ethan blickte sie tadelnd an, aber Cee winkte nur ab und schüttelte den Kopf.
    »Noch nichts«, sagte er. Er rieb sich unbewusst mit der

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