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Ethan von Athos

Ethan von Athos

Titel: Ethan von Athos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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beinahe die Illusion, ein Augenzeuge der Szene zu sein, die sich da die halbe Station entfernt abspielte. Cees verdunkeltes Zimmer verschwand aus seinem Bewusstsein, obwohl Cee selbst, der aufmerksam neben Ethan saß, ablenkend gegenwärtig blieb.
    »Nichts kann schiefgehen, wenn du genau tust, was ich dir sage, und nicht versuchst, zu improvisieren«, erklärte Quinn ihrem Cousin Teki, der fesch wirkte in seiner frischen piniengrün-himmelblauen Uniform. Der weiße Verband auf Tekis Stirn vom Schwebepalettenunfall des Vortags war durch einen klaren, durchlässigen aus Plastik ersetzt worden. Ethan bemerkte befriedigt, dass es um den sauber verschlossenen Schnitt keine Rötung oder Schwellung gab. »Denk daran, das Fehlen eines Signals macht einen Abbruch notwendig«, fuhr Quinn fort. »Für Notfälle werde ich in der Nähe sein, aber versuche, mich nicht anzuschauen. Wenn du mich nicht vom Balkon winken siehst, dann dreh dich einfach auf der Stelle um und bring das Zeug zurück und sag ihnen, dass du das andere wolltest, das, hm …«
    »Tryptophan«, murmelte Ethan, »zum Schlafen.«
    »Tryptophan«, fuhr Quinn fort, »zum Schlafen. Dann geh einfach heim. Versuche nicht, nach mir Ausschau zu halten. Ich werde mich später mit dir in Verbindung setzen.«
    »Elli, hat das etwas mit dem Kerl zu tun, bei dem du gestern so scharf darauf warst, ihn aus der Quarantäne loszubekommen?«, fragte Teki. »Du hattest mir versprochen, es später zu erklären.«
    »Es ist noch nicht später genug.«
    »Es hat etwas mit den Dendarii-Söldnern zu tun, nicht wahr?«
    »Ich bin im Urlaub.«
    Teki grinste. »Du bist also verliebt? Zumindest ist er eine Verbesserung gegenüber dem verrückten Zwerg.«
    »Admiral Naismith«, sagte Quinn steif, »ist kein Zwerg. Er ist fast fünf Fuß groß. Und ich bin auch nicht in ihn ›verliebt‹, ich bewundere nur seine Brillanz.« Das Bild wackelte, als sie auf ihren Fersen hüpfte. »Professionell gesehen.«
    Teki pfiff, allerdings vorsichtig. »Schon gut, wenn es also nicht für den Zwerg ist, um was geht es dann? Du schmuggelst doch nicht Drogen oder irgend so ein verdammtes Zeug, oder? Es macht mir nichts aus, dir einen Gefallen zu tun, aber nicht einmal für dich will ich meinen Job riskieren, Cousinchen.«
    »Du stehst auf der Seite der Engel, das versichere ich dir«, sagte Quinn ungeduldig zu ihm. »Und wenn du nicht zu deinem kostbaren Job zu spät kommen möchtest, dann ist es jetzt Zeit, dass du dich davonmachst.«
    »Oh, schon gut«, Teki zuckte gutmütig die Achseln. »Aber ich möchte später die ganze Geschichte erfahren, hörst du?« Bevor er sich umwandte und durch die Passage davonschlenderte, musste er noch eine letzte Frage anbringen. »Aber wenn alles so legal, moralisch und harmlos ist, warum sagst du dann immer wieder: ›Nichts kann schiefgehen‹?«
    »Weil nichts schiefgehen kann«, sagte Quinn leise, als handelte es sich um eine Beschwörung, und winkte ihm, er solle losgehen.
    Ein paar Minuten später schlenderte sie hinter ihm her. Ethan und Cee kamen in den Genuss eines gemächlichen Schaufensterbummels durch die Passage. Nur ein gelegentlicher, lässiger Schwenk bestätigte ihnen, dass der Cousin noch in Sicht war. Teki betrat die Apotheke. Quinn näherte sich ihr, regulierte das Richtmikrophon in ihrer Haarspange und blieb stehen, um in der Auslage Medikamente gegen Raumkrankheit zu studieren.
    »Hm«, sagte der Apotheker gerade, »danach ist wenig Nachfrage …« Er tippte an seinem Computerterminal einen Code ein. »Tabletten zu einem halben Gramm oder zu einem Gramm, Sir?«
    »Hm – ein Gramm, nehme ich an«, antwortete Teki.
    »Wird erledigt«, erwiderte der Mann. Es gab eine lange Pause. Dann das Geräusch weiterer Tastatureingaben, und einen gemurmelten Fluch des Apothekers. Das Geräusch einer Faust, die leicht auf die Verkleidung des Bedienungspaneels schlug. Ein trauriges Piepsen des Computers. Nochmals Tastatureingaben, eine Wiederholung des vorhergehenden Musters.
    »Ist Millisors Falle aktiv?«, flüsterte Ethan Cee zu.
    »Fast sicher. Zeitverzögerung«, erwiderte Cee murmelnd.
    »Es tut mir leid, Sir«, sagte der Apotheker zu Teki. »Da scheint es eine Störung zu geben. Wenn Sie so nett wären, einen Augenblick Platz zu nehmen, dann werde ich Ihre Bestellung manuell erledigen. Es dauert nur ein paar Minuten.«
    Quinn wagte einen Blick auf den Ladentisch. Der Apotheker holte ein dickes Nachschlagewerk hervor, blies eine feine Staubschicht davon weg,

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