Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Etwas Endet, Etwas Beginnt

Etwas Endet, Etwas Beginnt

Titel: Etwas Endet, Etwas Beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrzej Sapkowski
Vom Netzwerk:
Hargraves vor dem Gericht der Grafschaft Middlesex ausgezogen wurde. Und ich weiß gut, was du dir damals vorgestellt hast. Ich weiß auch, was du dir später vorgestellt hast, nachts, als du mit geschlossenen Augen der ehelichen Pflicht mit deiner Angetrauten nachgekommen bist, die dir in acht Ehejahren nicht erlaubt hat, das Hemd höher als absolut notwendig zu heben und nur in vollkommener Dunkelheit. Darum bist du mit dem Pastor und dem Constable geritten, darum hast du dich an der Verfolgung beteiligt. Nicht wahr? Denn lieber als die knochige Ehefrau mit dem Büßergewand bis zu den Füßen ist dir die lustvolle Sünde Onans, in der Dunkelheit des Zeltlagers, mit geschlossenen Lidern, unter denen du unablässig die nackte Hexe siehst.«
    Raus hier, dachte der Zimmermann, rot wie eine Rübe. Sofort raus hier!
    Doch er war nach wie vor außerstande, auch nur einen Schritt zu tun. Er riss nur die Augen auf. Annabel Prentiss lächelte. Und begann, sich langsam die Bluse aufzuknöpfen.
    »Du denkst«, erriet sie, »dass das Hexerei ist, dass ich deine Gedanken lese? Das brauche ich nicht, deine Gedanken sind banal, offensichtlich und durchsichtig wie Quellwasser. Ich lese und kenne jeden davon, auch den, dass du weder an Zauberei noch an Hexen glaubst. Ha! Bist du dir dessen so sicher? Geh lieber kein Risiko ein, überprüfe es, vergewissere dich mit eigenen Augen. Und eigenhändig. Na, komm her zu mir. Schau. Fass an.«
    Unter der schon aufgeknöpften Bluse befand sich einLeibchen mit spitzenverzierten Trägern. Adam Stoughton hatte noch nie so etwas gesehen. Doch er hatte es sich oft vorgestellt.
    »Betrachte mich genau«   – Annabel Prentiss zog die Schultern zurück, wodurch die weit entblößten Halbkugeln der Brüste noch weiter aus dem Leibchen hervortraten. »Betrachte mich überall, Zoll für Zoll. Vielleicht erblickst du an mir das Zeichen des Tiers, das Siegel Satans. Vielleicht siehst du hier, zwischen den beiden üblichen, eine dritte Brustwarze, die, an der ich beim Hexensabbath den Teufel saugen lasse. Komm. Schau. Fass an. Hast du Angst vor deinem Pastor?« Wieder hatte sie es erraten, als er keinen Schritt tat. »Brauchst du nicht. Wenn er fragt, was wir hier gemacht haben, sagst du, wir haben Psalmen gelesen. Und das Hohelied. ›Komm zu mir, sage mir an, du, den meine Seele liebt, wo du weidest, wo du ruhest im Mittage, dass ich nicht hin und her gehen müsse bei den Herden deiner Gesellen.‹«
    Sie trat so leicht an ihn heran, dass sie im Winde zu schweben schien, ohne mit den Füßen das auf dem Boden verstreute Stroh zu berühren. Der Zimmermann stand da, wie Lots Weib zur Salzsäule erstarrt.
    »›Setzte mich wie ein Siegel auf dein Herz‹«, zitierte sie abermals, während sie ihn umarmte, »›und wie ein Siegel auf deinen Arm. Denn Liebe ist stark wie der Tod, und ihr Eifer ist fest wie die Hölle.‹«
    Er sträubte sich nicht und protestierte nicht, als sie ihn auf einen Heuhaufen zog. Sie roch nach Seife.
    »›Auch viele Wasser mögen nicht die Liebe auslöschen noch die Ströme sie ertränken.‹ Zieh die Hose aus, mein Gebieter.«
    Adam Stoughton drückte sein Gesicht in ihre schwarzen Haare. Dieser junge Spund Jason hatte ein bisschen recht, schoss es ihm durch den Kopf. Das sind keine gewöhnlichenFrauen, nicht solche, wie ich sie gekannt und getroffen habe. Sie riechen alle nach Seife, alle, sogar die kleine Verity. Alle riechen nach Seife, dachte er, als er mit heftigen Bewegungen der zitternden Hände die Hafteln des Spitzenleibchens aufriss. Annabel Prentiss’ Brüste sprangen unter dem Stoff hervor wie zwei flinke, kecke und aggressive Biester. Adam Stoughton stöhnte und stürzte sich mit Mund und Händen darauf, zu kräftig vielleicht, denn die Frau gab ihm mit der offenen Hand einen Klaps gegen die Stirn, zügelte ihn. Sie selbst war mit seiner Gürtelschnalle und dem Hosenlatz beschäftigt, als sie die Aufgabe bewältigt hatte und zur Mitte vorgedrungen war, als sie diese Mitte gierig mit der Hand ergriff, stöhnte der Zimmermann durchdringend und spannte sich. Einen Augenblick lang kam es ihm so vor, als sei er selbst ein Anhängsel seiner Männlichkeit, und nicht umgekehrt. Er zog der Schwarzhaarigen Leibchen und Bluse von den Schultern, drückte sie, presste die Lippen an eine Brustwarze, fest wie Guttapercha, streichelte und knetete die andere Brust, riss an ihrem Rock. Abermals zügelte ihn Annabel Prentiss, diesmal mit einem kräftigen, wirklich kräftigen Druck

Weitere Kostenlose Bücher