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Etwas ist faul

Etwas ist faul

Titel: Etwas ist faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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hatte versucht, sich von ihm freizumachen. Es war Dick Windyford gewesen, an den sich ihr Unterbewusstsein um Hilfe gewandt hatte. Das war es auch, weshalb sie die Wahrheit so schnell erkannt hatte. Ohne Zweifel sollte sie das nächste Opfer Lemaitres werden.
    Ein dünner Schrei entrang sich ihren Lippen. Mit t woch um neun Uhr. Der Keller mit seinen Steinplatten, die man so leicht hochheben konnte! Schon einmal hatte er sein Opfer in einem Keller vergraben. Es war alles vorausgeplant gewesen für Mittwochabend. Aber es noch niederzuschreiben – ein Wahnsinn!
    Nein, das war ja logisch. Gerald machte sich stets Notizen über seine Verabredungen. Mord war für ihn ein Geschäft wie alles andere. Aber wie war sie nur davongekommen? Was hatte sie geschützt? In letzter Minute hatte er umdisponiert…
    Wie ein Blitz kam ihr die Antwort: der alte George!
    Jetzt verstand sie den offenen Zorn ihres Mannes. Zweifellos hatte er sich den Weg geebnet, indem er jedem erzählt hatte, dass sie am nächsten Tag nach London fahren würden. Dann war George unerwartet zur Arbeit gekommen, hatte London ihr gegenüber erwähnt, und sie hatte die Geschichte richtiggestellt. Es war zu riskant gewesen, sie an diesem Abend zu beseitigen. Wenn sie diese triviale Geschichte nicht erwähnt hätte! Alix schauderte.
    Aber sie hatte keine Zeit zu verlieren. Sie musste gehen, bevor er zurückkam. Eilig legte sie die Zeitungsausschnitte in das Fach zurück und verschloss es. Dann stand sie bewegungslos da, wie zu Stein erstarrt. Sie hatte das Quietschen des Gartentors gehört. Ihr Mann war bereits zuhause.
    Einen Augenblick blieb sie starr vor Schreck, dann schlich sie auf Zehenspitzen ans Fenster, versteckte sich hinter den Gardinen und sah hinaus.
    Ja, es war Gerald. Er lächelte und summte eine kleine Melodie. In seiner Hand hielt er etwas, das der entsetzten Frau das Herz stillstehen ließ: Es war ein nagelneuer Spaten. Instinktiv kam Alix zu der Gewissheit, es würde heute Abend sein.
    Aber noch hatte sie eine Chance. Summend ging Gerald um das Haus herum zur Rückseite. Ohne einen Moment zu zögern, rannte sie die Treppe hinunter und aus dem Haus. Doch als sie gerade aus der Tür kam, erschien ihr Mann von der anderen Seite. »Hallo«, rief er. »Wohin läufst du so eilig?«
    Alix bemühte sich verzweifelt, ruhig und unauffällig zu erscheinen. Ihre Chance war für den Augenblick verpatzt, aber wenn sie vorsichtig war und seinen Verdacht nicht erregte, konnte noch alles gut gehen.
    »Ich wollte ein bisschen spazieren gehen«, sagte sie. Aber ihre Stimme war schwach und klang nicht überzeugend.
    »Fein«, sagte Gerald, »ich komme mit.«
    »Nein, bitte, Gerald. Ich bin nervös. Ich habe Kopfschmerzen und möchte lieber allein sein.«
    Besorgt sah er sie an. Sie bildete sich sofort ein, dass in seinen Augen Verdacht aufglomm.
    »Was ist los mit dir, Alix? Du bist blass, und du zitterst ja.«
    »Nichts.« Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Ich habe Kopfschmerzen, das ist alles. Ein wenig frische Luft wird mir gut tun.«
    »Aber es ist nicht schön von dir, zu sagen, du möchtest mich nicht dabei haben«, erklärte Gerald mit einem leichten Lachen. »Ich gehe mit, ob du willst oder nicht.«
    Sie wagte nicht, weiter zu protestieren. Falls er Verdacht schöpfte, dass sie wusste…
    Mit Mühe gelang es ihr, sich unbefangen zu geben. Dennoch hatte sie das unbehagliche Gefühl, dass er sie von Zeit zu Zeit verstohlen betrachtete, als wenn er nicht ganz zufrieden wäre.
    Als sie nachhause zurückkehrten, bestand er darauf, dass sie sich hinlegte. Er spielte, wie immer, den besorgten Ehemann, brachte Eau der Cologne und rieb ihr damit Stirn und Schläfen ein. Alix fühlte sich so hilflos, als wäre sie in eine Falle geraten.
    Nicht eine Minute ließ er sie allein. Er ging mit ihr in die Küche und half ihr, die kalte Platte hereinzutragen, die sie schon vorbereitet hatte. Sie würgte die Bissen hinunter und zwang sich, fröhlich und natürlich zu wirken. Sie wusste jetzt, dass sie um ihr Leben kämpfte. Sie war allein mit diesem Mann, meilenweit von jeder Hilfe entfernt. Sie war völlig in seiner Gewalt. Ihre einzige Chance lag darin, sein Misstrauen zu zerstreuen. Vielleicht ließ er sie ein paar Minuten allein, wenigstens so lange, dass sie in die Diele gehen und Hilfe herbeitelefonieren konnte. Das war jetzt ihre einzige Hoffnung.
    Plötzlich erinnerte sie sich, dass er seinen Plan schon einmal geändert hatte. Angenommen, sie erzählte ihm, dass

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