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Eulenflucht - Kay, E: Eulenflucht

Eulenflucht - Kay, E: Eulenflucht

Titel: Eulenflucht - Kay, E: Eulenflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Kay
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Spiegel stand. »Entschuldige bitte mein Verhalten«, fuhr sie lächelnd fort, während ich die Jacke aufhing. »Ich war gerade sehr überrascht und fasziniert, als ich dein Muttermal am Hals sah.« Sie trat auf mich zu und blickte interessiert auf meinen Hals. »Es hat die Form eines Herzens, weißt du das?«
    »Ja. Mit diesem Muttermal bin ich schon geboren«, sagte ich erleichtert. »Meine Eltern wissen auch nicht von wem ich das geerbt habe. Trotz akribischer Suche konnte der Schuldige noch nicht ermittelt werden.«
    Wir lachten und ich war froh, dass die angespannte Stimmung verflogen war.
    »So, da bin ich wieder.« Curly tauchte neben Frau von Bingen auf. Sie sah wie eine Miniaturausgabe ihrer Mutter aus; die gleichen roten Locken, die katzenhaften, grünen Augen, die feenhafte Statur, die helle Haut mit tausenden von Sommersprossen, die anmutigen Bewegungen und die glockenhelle Stimme. »Habe ich etwas Witziges verpasst?« Sie blickte zwischen mir und ihrer Mutter hin und her.
    »Nein, nicht wirklich. Ich habe Maes Muttermal bewundert.Wusstest du, dass sie ein herzförmiges Muttermal am Hals hat?« Frau von Bingen deutete auf meinen Hals.
    »Nein, ist mir bis jetzt noch nicht aufgefallen«, Curly kam näher und betrachtete das Muttermal. »Tatsächlich. Es hat die Form, wie ein Herz. Und klein ist es auch gerade nicht. Es ist bestimmt so groß, wie ein 20 Cent Stück.«
    »Ja. Aber wenn ich meine Haare offen, oder ein Halstuch trage, dann ist es verdeckt«, erklärte ich.
    Curly warf ihrer Mutter einen Blick zu, den ich nicht zu deuten wusste. In diesem Moment klingelte es an der Tür.
    »Das wird Adri sein«, bemerkte ich, während Curly die Tür öffnete. Adriana kam ins Haus und umarmte Curly.
    »Hallo Curly. Guten Tag Frau von Bingen.« Adriana nickte mir zu.
    »Nun, habt ihr etwas Besonderes vor«, erkundigte sich Curlys Mutter.
    Noch bevor Curly Luft holen konnte, legte Adriana, an Frau von Bingen gewandt, bereits los. »Cur … ähm, ich meine Mila, hat heute den einzigen Mathetest des Kurses mit der vollen Punktzahl zurück bekommen. Mae und ich haben leider kläglich versagt und können morgen den Test nachschreiben. Ihre Tochter gibt uns Extrastunden, damit sich das Chaos beim zweiten Mal, halbwegs in Grenzen hält.« Adriana verzog zweifelnd das Gesicht. Ich guckte ebenfalls nicht besonders zuversichtlich.
    Curly machte eine beschwichtigende Handbewegung. »Ach, das kriegen wir schon hin.«
    »Tja, das mathematische Talent hast du wohl von deinem Vater geerbt. Der jongliert den ganzen Tag mit Zahlen in seiner Bank. Von mir hast du diese Begabung jedenfalls nicht«, stellte Curlys Mutter verschmitzt fest. »Dann mal viel Spaß. Wenn ihr mich braucht, ich bin im Blumenbeet.« Frau von Bingen verschwand in die Richtung des Gartens.
    Wir ließen uns auf die Brombeerfarbende XXL-Polsterecke fallen. Hell und freundlich war es hier. Minimalistische Einrichtung und klaren Farben, das war Curlys Reich. Das helle Ahorn-Parkett ließ den Raum noch größer und weiter erscheinen, als er ohnehin schon war. Rechts neben der Sitzecke führten zwei weit geöffnete Glastüren auf die große Dachterrasse, die Curly in ein buntes Blumen- und Kräuterparadies verwandelt hatte.Ein zarter Hauch von Lavendel wehte ins Zimmer. Wir packten unsere Bücher und Blöcke auf den Glastisch.
    »Und, hat unsere Mannschaft das Spiel gewonnen?«, erkundigte sich Curly beiläufig.
    »Na klar, Nik hat doch gespielt«, erklärte Adriana, etwas zu enthusiastisch.
    Das war für mich das Stichwort. »Also, ich wollte noch mal betonen, dass das Verhalten von Pascal absolut daneben war«, wandte ich mich an Adriana. »Und ich schäme mich wirklich dafür. Sehr sogar«, fügte ich zögerlich hinzu.
    Adriana winkte ab. »Du kannst da ja nichts für. Pascal denkt eben, er kann sich alles erlauben.«
    Curly schaute uns neugierig an.
    »Ich bin noch nicht dazu gekommen, dir davon zu erzählen.« Aber Adriana nahm mir den Bericht ab. Die Einzelheiten sprudelten nur so aus ihr heraus, darüber was sich am Nachmittag bei dem Handballspiel ereignet hatte.
    Curly schüttelte immer wieder verständnislos mit dem Kopf. »Deswegen seid ihr getrennt gekommen«, stellte sie abschließend fest.
    »Ja, Pascal hat mich gefahren. Er hat gesagt, dass er sich bei Fabio entschuldigen will.«
    Geschenkt! Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass das diese Aktion wieder gut macht«, schnaubte Adriana abfällig.
    »Ich weiß ja selber, dass so was nicht

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