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Eulenflucht - Kay, E: Eulenflucht

Eulenflucht - Kay, E: Eulenflucht

Titel: Eulenflucht - Kay, E: Eulenflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Kay
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gestylt. Sie hatte enge Jeans mit passenden schwarzen Stiefeln an, darüber einen braunen längeren Strickpullover, über dem sie einen Miedergürtel trug. Ihre dunklen lockigen Haare waren hochgesteckt. Mit großen Gesten zeigte sie schon von Weitem auf ihre Uhr. Ja, wir waren spät dran.
    »Morgen Adri. Sorry, habe etwas getrödelt«, sagte ich leicht außer Atem.
    »Und ich dachte schon, du kommst nicht mehr«, vorwurfsvoll schaute sie mich an.
    »Hey Adriana. Alles fit for fun?« Nik ging zwinkernd an ihr vorbei und steuerte auf ein Jungengrüppchen in einer Ecke zu.
    »Oh, hi Nik. Ja, alles fit for fun.« Sie lächelte ihn glückselig an und war offensichtlich die Einzige, die von seinem Dauerbrenner nicht genervt war. Dann wandte sie sich wieder an mich. »Wie siehst du eigentlich aus?«
    »Wieso? Wie sehe ich denn aus?«
    Prüfend schaute sie mich von der Seite an. »Na ja, irgendwie mitgenommen. Du hast rote Flecken im Gesicht.«
    »Äh, ich habe heute Nacht nicht so gut geschlafen«, sagte ich. »Aber sonst alles fit for fun«, fügte ich mit einem verkrampften Lächeln hinzu.
    Adriana lachte etwas zu hysterisch auf.
    Die Schulglocke läutete. Auf dem Weg in den Klassenraumfragte sie mich, was ich am Wochenende gemacht hatte, ohne zu vergessen, gleichzeitig auch Erkundigungen über meinen Bruder einzuholen. Ich gab ihr darüber bereitwillig Auskunft und war froh, dass wir nicht weiter über meine roten Flecken redeten.
    Als wir das Klassenzimmer betraten, wurde unsere Unterhaltung vom lauten Gesprächsschwall unserer Mitschüler übertönt. Auch hier wurden die Ereignisse vom letzten Wochenende lang und breit diskutiert. Einige Schüler saßen auf hellen Buchenstühlen, andere hatten es sich direkt auf den dazugehörenden Tischen bequem gemacht. Benny und Rafael warfen einen Tennisball hin und her, quer durch den Klassenraum.
    »Yo, Adriana. Wann ist bei euch wieder ein italienischer Abend? Das wäre was für mein Tennisteam«, begrüßte Benny sie. »Eure Calzone ist der absolute Hit. Hey Mae.«
    Adriana setzte sich grinsend vor Benny auf den Tisch und hörte sich mit sichtlicher Begeisterung die Lobeshymnen auf die italienische Kochkunst ihrer Eltern an.
    Zwei Arme schlangen sich von hinten fest um meinen Körper. »Guten Morgen Prinzessin Mae, du hast mir gefehlt«, flüsterte mir Pascal ins Ohr und küsste sanft meinen Hals.
    Ich blendete das Klassenzimmer aus, schloss kurz die Augen und atmete den Duft seiner Lederjacke ein. Dann löste ich mich aus der Umarmung und drehte mich zu ihm.
    Grinsend stand er vor mir mit seinen 1,87 Meter Körpergröße und hielt meine rechte Hand. Wie immer versteckte er seine kurzgeschnittenen blonden Haar unter einer Baseballkappe. Heute trug er seine Lederjacke zu einem blauen Kapuzenpulli, was ihm besonders gut stand, außerdem helle Jeans und Turnschuhe. Seitlich baumelte eine silberne Kette von seinem braunen Gürtel.
    Wir waren seit drei Jahren zusammen und für mich war es mittlerweile so normal, als wäre er schon immer da gewesen. In der letzten Zeit stritten wir allerdings häufiger. Pascal war Kapitän der Schulhandballmannschaft und mich nervten die anderen Mädchen, die der Handballmannschaft zu jedem Spiel folgten, als pappten sie mit unsichtbaren Klebestreifen an den Spielern. Auch wenn Pascal bestritt, mit ihnen zu flirten. Man konnte sie schon fast als Groupies bezeichnen. Er war sehr zielstrebig beiden Spielen, doch seine Spielzüge waren nicht immer fair. Darauf angesprochen zuckte er gleichgültig die Schultern und sagte: »Das ist eben Handball.«
    »Und? Bist du heute dabei?«, fragte er erwartungsvoll.
    »Ähm … dabei? Wo dabei?«, erkundigte ich mich irritiert.
    Er seufzte und verdrehte die Augen.
    »Heute ist doch das Spiel gegen die andere Schulhandballmannschaft «, erinnerte er mich in leicht vorwurfsvollem Ton. »Und ich brauche dich als meinen persönlichen Glücksbringer«, fügte er etwas versöhnlicher hinzu.
    »Ach ja, stimmt das Spiel.« Ich fasste mir an die Stirn und sagte entschuldigend: »Das habe ich fast vergessen. Aber natürlich bin ich da.«
    »Super, dann gewinnen wir.« Er strahlte und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
    »Hey Pascal. Von was für einem Spiel redet ihr?« Adriana stand plötzlich neben mir.
    »Heute Nachmittag ist das Spiel gegen unser Partnergymnasium«, erwiderte er knapp. Es war kein Geheimnis, dass die beiden nicht die besten Freunde waren. Adriana fand Pascal großspurig und Pascal sah in ihr eine

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