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Eulenspiegel

Eulenspiegel

Titel: Eulenspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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Kleine Fünkchen tanzten vor seinen Augen. Dann wurde es dunkel.

    Da war Astrid, und sie sprach mit ihm.
    Es war eine doppelte, dreifache Astrid, die lächelte. Er blinzelte, aber die Bilder bewegten sich weiter, wollten sich nicht decken.
    Ihre warme Hand legte sich an seine Wange. »Ich weiß ja, du wolltest dich sterilisieren lassen, aber mußte es denn gleich so drastisch sein?«
    Abrupt kam er hoch. Grellweiße Sonnen explodierten um ihn herum.
    Sie nahm ihn in die Arme und zog ihn an sich. Er spürte ihren Herzschlag. »Nein, sei ganz ruhig. Es ist nichts Schlimmes passiert. Nur Fleischwunden innen an beiden Oberschenkeln. Bist du jetzt wieder ganz da?«
    »Wo bin ich denn?«
    »Im Krankenhaus. Und bei mir.«
    »Man hat auf mich geschossen!«
    »Richtig. Und man hat deine kostbarsten Teile nur knapp verfehlt.«
    »Großer Gott!« Langsam ließ er sich ins Kissen zurücksinken. Jetzt sah er wieder klar. »Hatte ich eine Narkose, oder warum ist mir so komisch?«
    »Nur eine ganz kurze. Sie mußten die Wunden nähen. Aber ich darf dich mit nach Hause nehmen, sobald du wieder einigermaßen stehen kannst.«
    Ihm war entsetzlich kalt.
    »Großer Gott«, sagte er noch einmal. »Wenn ich in dem Moment nicht ausgerutscht wäre!«
    »Hast du gesehen, wer es war?«
    »Ich habe überhaupt nichts gesehen.«

17
    Den ganzen Tag lang stand das Telefon nicht still, und Astrid ließ Oliver alle Anrufer, bis auf Walter Heinrichs, abwimmeln. Mit dem sprach sie allerdings etliche Male.
    Toppe schlief wie ein Toter bis zum Abend. Als er endlich die Augen aufschlug, fand er seine komplette Familie in seinem Zimmer versammelt; sogar Christian war da.
    »Was macht ihr denn alle hier?« Er setzte sich langsam auf. »Steht es so schlecht um mich?«
    Gabi kam sofort gelaufen, umarmte ihn und blinzelte ein paar Tränen weg. »Du Blödmann! Jahrelang hatte ich diesen Alptraum, daß dich mal jemand über den Haufen schießt, und jetzt, wo ich ihn endlich los bin, machst du solchen Mist.«
    Er nickte und lächelte dann. »Ich weiß, es klingt prosaisch, aber ich habe einen ganz gemeinen Hunger.«
    »Wir warten nur auf deine Wünsche«, sagte Astrid munter.
    Toppe schloß die Augen. »Fleischrolle spezial, doppelte Pommes, doppelt Mayo und zwei Bier«, antwortete er genießerisch.
    Gabi lachte laut auf. »Da macht dieser Mensch die ganze Zeit einen auf feine italienische Frischeküche, aber wenn er einen Seelentröster braucht, dann kommt so was!«
    »Ich fahre zur Frittenbude.« Christian stand auf. »Was wollt ihr anderen?«
    Toppe hielt Gabi an der Hand fest. »Apropos Seelentröster und so. Ich habe da was läuten hören. Sagt dir vielleicht der Name Henry Smit etwas?«
    Gabi verdrehte die Augen. »Radio Tam-tam, ist es zu glauben! Dabei kennen wir uns gerade mal drei Wochen. Willst du im Bett essen?«
    »Bloß nicht! Dann komme ich mir vor wie ein Schwerkranker.«
    Beim Essen sprachen alle über alles, nur nicht über den Schuß, aber Toppes Hochstimmung verebbte schnell, und das zweite Bier schmeckte ihm nicht mehr.
    Astrid ging mit ihm in sein Zimmer zurück. »Wir müssen jetzt drüber reden.«
    »Ja, sicher.« Vorsichtig ließ er sich im Sessel am Kamin nieder. Die Wunden pochten dumpf, und auch der Schmerz im Rücken meldete sich zurück. »Aber viel zu erzählen habe ich nicht. Außer, daß ich mich wie ein Anfänger benommen habe. Ich war sauer auf die Meinhard, sauer auf mich selbst und bin völlig in Gedanken da rumgestiefelt, hab’ nicht nach rechts und links geguckt. Den Schuß habe ich erst realisiert, als ich schon platt am Boden lag. Er kam von rheinabwärts, aus Richtung der Wasserkontrollstation.«
    »Das ist doch schon mal etwas. Dann wissen van Gemmern und Rother wenigstens, wo sie morgen suchen müssen. Die haben zwar heute schon den ganzen Nachmittag nach einer Kugel und einer Patronenhülse gestochert, aber das war natürlich hoffnungslos. Es war nur ein Schuß?«
    »Ja, aber ich könnte dir nicht mal sagen, ob der aus einer Pistole, einem Gewehr oder einer Bazooka gekommen ist.«
    »Du hast vorhin gesagt, du wärest ausgerutscht?«
    »Ja, ich bin gestolpert und gerutscht. Da. da muß der schon auf mich angelegt, fast schon abgedrückt haben.«
    Astrid sah ihn lange an.
    »Nein«, meinte er beschwichtigend. »Ich glaube eigentlich nicht, daß der mir ans Leben wollte. Wenn es unser Attentäter war, schätze ich, er hatte es auf mein Gemächt abgesehen.«
    »Ich habe trotzdem Angst, Helmut.«
    »Andererseits«,

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