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Eulenspiegel

Eulenspiegel

Titel: Eulenspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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ich hätte mir Sorgen um deinen Rücken gemacht, aber das wäre gelogen. Hast du Lust auf einen Waldspaziergang?«
    »Ja, eine gute Idee. Warte einen Moment.«
    Toppe zog sich Schuhe an und hängte sich einen Pullover über die Schultern.
    Bis sie den Wald erreicht hatten, redeten sie über Belangloses, aber dann meinte Lowenstijn: »Ich habe mir etwas überlegt. Es gibt nur eine Möglichkeit, Eulenspiegel schnell zu schnappen.«
    Toppe hielt den Blick auf den Waldweg geheftet und nickte. »Eine Falle.«
    »Richtig.« Wenn Lowenstijn überrascht war, zeigte er es nicht. »Wir bauen ihm eine Falle.«
    »Wir?«
    »Ja! Ich biete euch meine Hilfe an. Und ich habe auch schon eine Idee.«
    Toppe überlegte. Er hatte den Plan mit der Falle fast schon verworfen, weil er keinen von den anderen mit hineinziehen wollte. Wenn irgendwas dabei schief ging, stand ihr Job auf dem Spiel, und dafür wollte er die Verantwortung nicht übernehmen. Er hatte sich den Kopf zerbrochen, wie er allein Eulenspiegel reinlegen, stellen konnte, und war zu keiner Lösung gekommen. Aber zusammen mit Lowenstijn, das war möglich, das konnte funktionieren.
    »Laß hören!«
    »Also, was brauchen wir?« begann Lowenstijn. »Ein Ereignis mit Öffentlichkeit und einen Prominenten, der im Mittelpunkt steht.«
    »Einen Prominenten, der Dreck am Stecken hat. Aber da steht in nächster Zeit nichts an, Wim.«
    Lowenstijn blieb neben einem Stapel dicker, frisch gefällter Buchenstämme stehen. »Dann müssen wir es eben inszenieren.«
    Toppe sah ihn lange an. »Karin Hetzel«, meinte er schließlich.
    »Ich sehe, wir liegen auf derselben Wellenlänge«, grinste Lowenstijn zufrieden. »Sagt dir der Name Bob Postma etwas?«
    »Warte.« Toppe überlegte einen Augenblick. »Das ist doch der Besitzer vom Tivoli-Park in Berg en Dal, der drei Millionen in die Wiederbelebung der Bahnlinie Kleve-Nijmegen pumpen will.«
    »Stimmt genau, und deshalb wird der Kl ever Heimatund Verkehrsverein ihm eine Medaille verleihen.«
    Das hatte auch Toppe in der Zeitung gelesen, aber es war nur eine kleine Notiz gewesen, ohne Angaben über Ort und Zeit.
    »Das müssen wir eben ändern«, beharrte Lowenstijn. »Ich habe mich erkundigt: Die Sache steigt nächsten Donnerstag.«
    »Das ist morgen in einer Woche. Verdammt knapp«, gab Toppe zu bedenken, doch er merkte, daß er längst Blut geleckt hatte. Am Montag hatte er seine Operation, aber bis Donnerstag mußte er wohl längst wieder auf den Beinen sein.
    Lowenstijn lehnte sich gegen die Baumstämme. »Also, hör zu. Bob Postma schuldet mir einen größeren Gefallen.«
    Toppe runzelte fragend die Stirn.
    »Ich habe ihn vor ein paar Jahren aus einer Sache rausgehalten«, meinte Lowenstijn wegwerfend. »Nicht so wichtig jetzt. Auf alle Fälle würde er mitspielen. Karin könnte ab morgen den ganzen Lokalteil der Zeitung zuknallen mit Meldungen über die Medaillenverleihung, mit Lobeshymnen auf Postma. Aber auch mit kritischen Äußerungen über den Typ. Ich weiß nicht, vielleicht als getürkter Kommentar von einem fingierten Redakteur. Da wird Karin schon was einfallen. Soweit ich informiert bin, ist bisher noch nie ein Foto von Postma in einer deutschen Zeitung erschienen. Also kann ich problemlos in seine Haut schlüpfen. Jeden Tag ein hübsches Portraitfoto von mir in der Niederrhein Post. Oder eine Aufnahme, auf der ich vor dem Eingang zum Tivoli posiere. Das wäre doch was.«
    »Nein, das wäre leider gar nichts, Wim«, sagte Toppe ernst. »So schön dein Plan sich auch anhört. Wenn Eulenspiegel tatsächlich ein Maulwurf ist, dann kennt er dich. Fast jeder im Präsidium kennt dich.«
    »Verflucht, ja, das habe ich nicht bedacht.« Aber sofort leuchteten Lowenstijns Augen wieder. »Daniel! Das ist die Lösung! Schau nicht so skeptisch, Helmut. Ich hab dir schon gesagt, du würdest ihn nicht wiedererkennen, wenn er sich fein gemacht hat. Er ist die ideale Besetzung, glaub mir.«
    Gutgelaunt stieß er sich vom Holzstapel ab. »Laß uns an die Arbeit gehen. Wir haben viel zu tun. Ein paar Leute müssen eingeweiht werden. Vor allem aber muß Karin her.«
    »Bist du sicher, daß sie mitspielt?«
    Lowenstijn zwinkerte verschmitzt. »Hundertprozentig.«
    Sie machten sich auf den Rückweg, und Toppe versuchte, sein eigenes Hochgefühl zu dämpfen. »Wir müssen sehr, sehr umsichtig sein. Wenn irgendwas schief läuft, wenn irgend jemand zu Schaden kommt bei unserem Spiel, dann sind wir beide dran.«
    Aber Lowenstijn tat das mit einer

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