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Eulenspiegel

Eulenspiegel

Titel: Eulenspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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hämmerte mit der Faust gegen die Wohnungstür, als Ackermann die Treppe hochgetobt kam, nicht ohne unterwegs die Nachbarn zu erschrecken. »Alle in Deckung. Es könnte zur Schießerei kommen!«
    »Aber jetzt ein bißchen plötzlich«, brüllte Toppe die Wohnungstür an. »Sonst garantiere ich für nichts.«
    »Stop, stop, stop«, wisperte Ackermann. »Hört doch ers’ ma’. Wir haben ’nen Vollteffer gelandet. Dat sind die Räuber, echt. Die haben uns grad die ganze Beute vor die Füße geschmissen, vom Balkon innen Garten. Die vier Alukästen un’ die ganze Knete. Ohne Scheiß.«
    Heinrichs hörte auf zu bollern und staunte ihn an. Dann wischte er sich über den Nacken und fing an, schallend zu lachen. »Und so eine Verlierertruppe haben wir nicht erwischen können? Wenn das kein Witz ist!«
    Jetzt öffnete sich die Wohnungstür. Bäcker hatte inzwischen seine Hose geschlossen.
    »Was ist Sache?«
    »Au Mann«, rümpfte Ackermann die Nase. »Dat handelt sich aber um ’ne größere Tankfüllung, wie ich dat seh’.«
    Ein zweites Gesicht tauchte über Bäckers Schulter auf. »Wir sind ja schonn leise!«
    Ackermann hüpfte begeistert. »Bis’ du Tripp? Sach do’ ma’ wat, Jüngsken!«
    »Wat soll ich denn sagen, du Knallarsch? Hasse ’n Bälleken, oder wat?«
    Sirenengeheul wurde lauter. Bäckers Blick hetzte von einem zum anderen. Er stieß Tripp zur Seite und stürzte dann nach vorn. Heinrichs setzte geruhsam den linken Fuß ein Stückchen vor, und schon lag Bäcker auf der Nase. Ackermann ließ ein paar Handschellen baumeln. »Scheint nich’ ohne zu gehen. Obwohl, ich persönlich hab ja eher ’n gespaltenes Verhältnis zu Armbänder.«
    Tripp kriegte nichts mehr auf die Reihe, er stierte vor sich hin und ließ sich ohne Gegenwehr von den beiden Streifenpolizisten abführen, die mittlerweile hochgekommen waren.
    In der Wohnung regte sich was: Die gackernden, kreischenden Frauen waren vier junge Mädchen, keines älter als siebzehn.
    Heinrichs seufzte. »Mit denen sollten wir auch sprechen«, meinte er. »Ich werde sie bitten, mit auf die Wache zu kommen, dann ist das ein Aufwasch.« Damit ging er hinein. Sie konnten ihn auf der Treppe hören. »Guten Abend, meine Damen. Ich hoffe, es geht Ihnen gut nach dem Schrecken«, begann er väterlich besorgt.
    Van Appeldorn wandte sich schnaubend ab. »Soll ich dich schnell eben nach Hause fahren, Helmut?«
    »Nein, laß nur, ich gehe zu Fuß. Tut mir ganz gut. Hast du den ED schon verständigt?«
    »Ja, van Gemmern müßte bald hier sein.«
    »Dann warte ich auf ihn, und ihr könnt euch schon auf den Weg machen. Aber ich glaube kaum, daß die zwei heute vernehmungsfähig sind.«
    »Wir werden sehen. Erst mal brauchen wir einen Richter. Hoffentlich hat Knickrehm Dienst.«
    »Ich glaube, dafür ist Knickrehm gar nicht zuständig.«

25
    Toppe wanderte die Königsallee hoch, am Friedhof vorbei, nach Hause.
    Van Gemmern hatte mehrere große Rollen braunes Isolierband gefunden; er selbst die Papiere vom BMW und von der Harley Davidson, Quittungen über Anzahlungen auf die beiden Gefährte in bar und Ratenverträge. Wahrscheinlich hatten sie sich nicht getraut, die gesamte Summe einfach so hinzublättern. Die Alukästen waren als Eigentum der Deutschen Post AG gekennzeichnet.
    Heinrichs hatte recht: ein Verliererduo. Es war schon ein übler Scherz, daß sie die beiden nicht viel früher geschnappt hatten. Schwarzarbeiterring! Russenmafia! Profis!
    Dabei war es eine Binsenweisheit, daß die meisten Morde unprofessionell, die meisten Gewalttäter nicht mit großen Geistesgaben gesegnet waren. Das war ja der Grund, warum Leute wie Eulenspiegel so viel Aufsehen erregten, klammheimliche Freude und Sympathie weckten. Wie damals die Posträuber in England. Selbst wenn es Tote gab, man zog den Hut vor so viel ausgebuffter Intelligenz, vor dem kühl ausgeklügelten Plan.
    Nein, Tripp und Bäcker hatten mit den Anschlägen auf die Prominenz nichts zu tun, auch nicht mit den Attentaten auf ihn selbst.
    Onkel Jörg – er mußte unwillkürlich grinsen, als er an die kleine Barbara dachte. Und vermutlich hatte er auch in einem anderen Punkt richtig gelegen: Bäcker und Tripp waren von Aldi aus zu Fuß nach Hause gegangen, die Geldkisten in Plastiktüten oder Kartons unterm Arm. Es war ja nicht weit, kaum zehn Minuten Fußweg.
    Die Tennisplätze von Rot-Weiß Kleve waren beleuchtet, es wurde noch gespielt. Toppe blieb stehen und zündete sich eine Zigarette an. Er ärgerte sich,

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