Europa nach dem Fall
keineswegs sicher, doch es könnte einen künftigen Niedergang des Kontinents, seines Ansehens und seines Einflusses in der Welt verhindern. Das könnte den Unterschied zwischen Absturz und sanfter Landung ausmachen.
In seinem 2011 erschienenen Buch Un monde sans Europe? (Eine Welt ohne Europa?) schreibt Pierre Hassner, dass Europa einen ausgleichenden Faktor darstellen sollte, der für Koordination und Versöhnung sorgt, weil Europa stark genug ist, andere zu beeinflussen und sich zu verteidigen, aber nicht stark genug, um zu erobern und zu dominieren. »Europa braucht die Welt, die Welt braucht Europa.« Hehre Worte, wahre Worte – wer könnte solchen Empfindungen nicht beipflichten? Aber empfindet die Welt genauso? Hat Europa die innere Stärke, das Selbstvertrauen und den Ehrgeiz, diese Mission zu erfüllen?
1847 schrieb Metternich, Haus-, Hof- und Staatskanzler sowie Außenminister der österreichischen Monarchie, an seinen Botschafter in Paris (und später auch an Lord Palmerston), dass Italien ein geografischer Begriff sei, eine nützliche Kurzbeschreibung ohne politische Bedeutung. Ein Jahr später verkündete Karl Albert, der König von Sardinien, L’Italia farà da se – Italien wird sich selbst befreien. Auch heute noch, 160 Jahre später, fällt es schwer, zu entscheiden, welcher der beiden Politiker der Wahrheit näher war.
Früher ging es um Italien, heute um ganz Europa. Wird es ein geografischer Begriff sein oder wird es mit seinen eigenen Problemen selbst fertig werden? Sapienti sat (Dieses Wort genügt dem Verständigen) – wie die mittelalterlichen Mönche am Ende ihrer Traktate und Bücher schrieben.
Anhang
Bibliografie
Depression
Viele Studien sind zu den Ursachen der Finanzkrise in den Vereinigten Staaten veröffentlicht worden und es werden zweifellos noch mehr folgen. Die Zahl der Publikationen zur europäischen Schuldenkrise ist geringer, vielleicht weil derzeit noch kein Ende in Sicht ist. Die von der OECD regelmäßig herausgegebenen Veröffentlichungen zu Europa (wie auch der jährliche Wirtschaftsüberblick der EU, der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds) liefern das grundlegende statistische und analytische Material. Presseurop und Eurobserver bieten online einen Überblick über die europäische Presse. Aus dem veröffentlichten Material seien die folgenden Werke herausgegriffen:
Collignon, Stefan: Demokratische Anforderungen an eine europäische Wirtschaftsregierung . Friedrich-Ebert-Stiftung, Internat. Politikanalyse, Berlin 2010
Dockès, Pierre: Fin de monde ou sortie de crise? Perrin, Paris 2009
Duthel, Heinz: European Debt Crisis 2011 . Kindle edition
EU – Wirtschaftspolitische Steuerung (verschiedene Publikationen) bei www.euractiv.de
Europäische Union: Economic Crisis in Europe: Causes, Consequences, Responses. Amt für offizielle Publikationen der Europäischen Gemeinschaft, Luxemburg 2009
Gorzelak, Grzegorz: Financial Crisis in Central and Eastern Europe. Budrich, Opladen 2010
Della Posta, Pompeo, u. Talani, Leila (Hrsg.): Europe and the Financial Crisis. Palgrave, New York 2011
Sinn, Hans-Werner: Kasino-Kapitalismus. Ullstein, Berlin 2010
Sladek, Horst Franz: The Greek Financial Crisis and the European Union. VDM Verlag Dr. Mueller e.k., Saarbrücken 2010
Turner, Adair, et al. (Hrsg.): The Future of Finance. London School of Economics and Political Science, Oxford 2010
Politische Krise
Balibar, E.: Crise et fin. Paris 2011
Boll, Friedhelm (Hrsg.): Der Sozialstaat in der Krise; Deutschland im internationalen Vergleich. Dietz, Bonn 2008
Caldwell, Christopher: Reflections on the Revolution in Europe. Doubleday, New York 2008
Dedman, Martin: The Origins and Development of the European Union. Routledge, London 2008
Dworkin, Anthony, u. Dennison, Susi: Towards an EU Human Rights Strategy in a Post-Western World. ECFR, London 2010
Select Committee on the EU: EU: Effective in a Crisis? House of Lords, Stationary Office, London 2003
Gedden, Oliver, et al. (Hrsg.): Die Energie- und Klimapolitik der Europäischen Union. Nomos, Baden-Baden 2008
Heisig, Kirsten: Das Ende der Geduld. Herder, Berlin 2009
Hessel, Stéphane: Empörung. Pattloch, München 2012
Klan, Thomas, et al.: Beyond Maastricht: A New Deal for the Eurozone. ECFR, London 2010
Krastev, Ivan: The Spectre of a Multipolar Europe. ECFR, London 2010
Laqueur, Walter: Die letzten Tage von Europa. List, Berlin 2008
Olaf Leiße (Hrsg.): Die Europäische Union nach dem Vertrag von
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