Europa, unsere neue Heimat
sollte den immerwährenden Frieden in Europa garantieren. Die EU sollte uns im Wandel der Globalisierung schützen, unsere Arbeitsplätze erhalten und unser Vermögen bewahren. Sie sollte die Klein- und Mittelbetriebe, die 90 Prozent der gesamten Wirtschaftskraft in Europa ausmachten, vor der ausländischen Konkurrenz schützen, um somit die Kaufkraft, also unser aller Einkommen zu garantieren. Der Euro sollte als Gemeinschaftswährung all diese notwendigen MaÃnahmen unterstützen oder erst möglich machen.
Diese EU hat nichts davon erreicht. Konnten oder wollten die Medien das nicht sehen? Ob wissentlich oder unwissentlich, sie haben ihre Aufgabe nicht erfüllt. Jeder, der mit Ja gestimmt hat und der EU nun mehr als kritisch gegenübersteht, wird mir dies bestätigen.
Ich rede hier von den Massenmedien, die in der Vorwahlphase den Politikern den Rahmen gaben, uns ihre Lügen aufzutischen. Natürlich muss ich viele Publikationen, Veröffentlichungen und Berichte würdigen, die bereits zu diesem Zeitpunkt massiv gewarnt haben. Aber die breite BerichtÂerstattung, also die wirkliche Meinungsbildung, war manipulativ, sonst wäre die EU-Wahl vermutlich anders ausgegangen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei Kenntnis der Fakten die Mehrheit der Wähler ins Verderben gerannt wäre.
Jetzt noch lassen die Wirtschaftsexperten der namhaften Massenmedien uns glauben, es gäbe keine andere Wahl, als den Euro und die Bankrottstaaten zu unterstützen. Kaum einer wird gehört, der anderes behauptet.
Der Durchschnittsbürger kennt sich zu wenig aus. Das nutzen die Medien, die eigentlich informieren sollten, schamlos aus. Was die Politiker sagen, nehmen wir schon vorsichtiger auf, was die Medien sagen dagegen eher unkritisch. Die Mehrheit der Bevölkerung glaubt noch an ihre Objektivität.
Leider ist dies eine Falle für den Bürger. Er wird zum willigen Opfer für Manipulationen der Mächtigen. Inzwischen sind die Lobbys so stark, dass sie auch Medienkonzerne kontrollieren oder zumindest massiv beeinflussen können. Darüber hinaus gibt es eine nationale Presseförderung. So können die Regierungen steuernd eingreifen.
In einem kleinen Land wie Ãsterreich beispielsweise wirkt sich das fatal aus. Immer mehr Skandale zeigen, dass die Regierenden die groÃen Medien, ob den staatsnahen ORF oder auflagenstarke Tageszeitungen, als Propagandainstrumente missbrauchen. Im Sommer 2012 gab es einen Untersuchungsausschuss im Parlament, der wegen eines Skandals den Bundeskanzler vorladen sollte. Er wurde nicht vorgeladen, und er kam auch nicht. Damit zeigt uns die Alpenrepublik ein Demokratiebewusstsein in seiner absurdesten Form. Die dem Bundeskanzler angelastete Inseratenaffäre wurde unter den Tisch gekehrt, und die Medien trugen das Ihre dazu bei. Der Untersuchungsausschuss diente ohnehin nur dazu, die Opposition zu diffamieren und sogar zu kriminalisieren.
Wirtschaftsexperten vieler Medien predigen unaufhörlich, welche schrecklichen Folgen es hätte, wenn wir dem Rettungsschirm nicht zustimmten. Aber es fragt uns ohnehin keiner. Wo bleibt der europaweite Aufschrei der Medien? Wo sind jene durch die Pressefreiheit scheinbar unabhängigen Journalisten, die vor den Folgen einer Zustimmung hätten warnen sollen? Waren und sind sie so kurzsichtig, diese für uns alle mehr als dramatischen Folgen zu übersehen?
Nein, das sind sie nicht. Sie sitzen nur an einem Tisch mit den Mächtigen, tanzen auf ihren Bällen und freuen sich, von den Mächtigen unterstützt und zugleich von den Unwissenden geschätzt zu werden. Ich würde diese Gesinnung gerne aus dem Schatten ans Licht holen. Vielleicht gelingt es mir zumindest bei Ihnen, lieber Leser.
Nicht alles lässt sich den Medien in die Schuhe schieben. Gibt es nicht auch Kunst und Kultur in unseren Ländern? Ist diese für die Meinungsbildung nicht auch mitverantwortlich? In ihrer Eitelkeit geben die Künstler freigeistige Parolen aus: Natürlich sind wir alle gleich, natürlich müssen wir auf Bedürftige und Minderheiten besonders eingehen, natürlich war der Zweite Weltkrieg ein Desaster mit Grausamkeiten, wie wir sie uns heute kaum mehr vorstellen können.
Aber ich bin es leid, dies andauernd zu hören. Das sind doch für jeden anständigen Menschen ohnehin Selbstverständlichkeiten. Vielleicht reicht die Lebenserfahrung von Künstlern nicht aus, um
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