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Eva und die 40 Maenner - Roman

Eva und die 40 Maenner - Roman

Titel: Eva und die 40 Maenner - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Andre
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Sie glauben doch immer noch, ich … ach, es ist doch auch egal.«
    Nils’ Lippen schienen etwas schmaler zu werden. »Wie Sie meinen«, sagte er kühl. »Lassen wir das Thema einfach. Es geht mich nichts an, was Sie treiben, und umgekehrt genauso. Und wie Sie richtig sagten: Es sollte kein Problem sein, sich für die restlichen paar Wochen einfach aus dem Weg zu gehen.«
    Eva nickte flüchtig. »Genau.«
    In diesem Augenblick waren die anderen wieder da. Abschiedsworte fielen, ganz plötzlich waren die drei Besucher aus der Tür und gingen die Treppe hinunter. Eva und Irmela winkten ihnen nach.
    Dann schloss Irmela die Tür. »Schade«, sagte sie leise. »Ihr beide …«
    Ein einziger Blick auf Irmelas Miene zeigte Eva, dass die Freundin mehr wusste, als sie bisher enthüllt hatte.
    »Nein«, sagte Eva rasch. »Sag nichts. Jeder hat einen Irrtum gut. Das hier war meiner.«

40 + x
    Mit lautstarkem Gezeter flatterte eine Ente aus dem Schilfgras auf, platschte über das Wasser und schwang sich in die Lüfte. Eva sah ihr nach, wie sie vor dem grauen Himmel verschwand. Es sah nach Regen aus. Vielleicht sollte sie lieber gleich gehen. Sie hatte das Treffen eigentlich sowieso abgesagt, sie wusste nur nicht, ob der Unbekannte die Mail noch gelesen hatte.
    Die Einladung des »Dreizeilers« war sehr knapp gehalten: 18 Uhr, Ententeich im Zoologischen Garten . Sie hatte nicht hingehen wollen, sich aber zu der Absage nicht aufraffen können. Sie hatte sich zu nichts aufraffen können, noch nicht einmal dazu, ihre Sachen aus der Knesebeckstraße zu holen. Irmela hatte mit Silke telefoniert, der die gestrige Szene tatsächlich schon wieder fürchterlich leidtat. Doch Eva hatte nicht mit ihr reden wollen, noch nicht. Sie würde morgen, wenn die Breitlings bei der Arbeit waren, dort vorbeigehen, alles einpacken und den Schlüssel zurücklassen. Irgendwann später würde sie sich mit Silke auseinandersetzen. Deren Freundschaft hatte sie offensichtlich auch falsch eingeschätzt, wie so vieles in ihrem Leben.
    Vor zwei Stunden war sie zu einem langen Spaziergang aufgebrochen, der sie beinahe zufällig hierher zum Zoo geführt hatte. Kurzerhand hatte sie sich durchgerungen, doch zum Treffpunkt zu gehen.
    Der Ententeich war schwer zu finden gewesen. Er lag sehr versteckt unter alten Bäumen, kein Mensch außer ihr war weit und breit zu sehen. Friedlich und still war es hier. Evasaß nun schon seit einer Viertelstunde allein auf einer Bank im Schatten, das leise Rauschen der Großstadt klang fern und wie aus einer anderen Welt. In der Nähe malte ein einzelner Sonnenstrahl, der das Himmelsgrau durchbrach, helle Tupfen auf das dunkelgrüne Wasser.
    18 Uhr 01. Eva beschloss, höchstens noch fünf Minuten sitzen zu bleiben. Falls der Letzte aus dieser unseligen Männerparade von Silkes Anzeige doch noch auftauchte, würde sie ihm einfach sagen, dass sie nicht interessiert war.
    18 Uhr 02. Vielleicht sollte sie doch sofort gehen. Sie hatte das Treffen ja bereits abgesagt, was konnte sie dafür, wenn er seine Mails nicht rechtzeitig las? Außerdem würde es jeden Moment zu regnen beginnen.
    Eva stand rasch auf. Wenn sie sich beeilte, wäre sie vielleicht schon weg, bevor er sie sah. Der verschlungene Pfad, über den sie gekommen war, lag verlassen, zumindest bis zur nächsten Kurve. Sie lief los, schaute sich dabei um, ob nicht ein Mann mit suchendem Blick irgendwo herumirrte. Und war keine fünf Schritt weit gekommen, als sie plötzlich gegen ein Hindernis prallte.
    Sie und das Hindernis kamen ins Straucheln.
    »Oh, Entschuldigung …«
    »Das ist …«
    Nils.
    Eva traute ihren Augen nicht. Halluzinierte sie jetzt schon? Doch er war es eindeutig, der Mann, der da stand und sie mit fassungslosem Blick betrachtete. Evas Mund klappte auf, doch außer einem überraschten Grunzen kam nichts heraus. Ihm ging es ähnlich. Er musterte erst Eva, dann den einsamen Ententeich, als befände er sich auf einer Theaterbühne, wo die völlig falsche Partnerin aus der Kulisse aufgetaucht war.
    »Ich … äh …«
    »Was machen Sie hier?«
    »Was machen Sie hier?«
    Sie hatten gleichzeitig gesprochen. Dann öffneten sie gleichzeitig den Mund, um zu antworten.
    »Ich …«
    »Also, das ist …«
    Sie schwiegen, verlegen und verwirrt. Ein einzelner Regentropfen landete auf Evas Wange. Sie sahen nach oben. Die Wolken hingen dicht und dunkelgrau über ihren Köpfen.
    Eva fasste sich ein Herz. »Sind Sie zufällig hier? Oder … äh … kommen Sie wegen der

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