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Eva und die 40 Maenner - Roman

Eva und die 40 Maenner - Roman

Titel: Eva und die 40 Maenner - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Andre
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und ließ sich glatt über die Hüften ziehen. Tatsächlich, er ergänzte die Bluse ganz wunderbar. Es war eine ganz neue Eva, die sie da im Spiegel sah, nicht mehr die Jeans-und-T-Shirt-Eva, die solide, brave Gymnasiallehrerin aus der Provinz. Aber die war sie vermutlich schon gestern Abend nicht mehr gewesen.
    »Wow, Eva! Du siehst ja toll aus!« Silkes Ausruf veranlasste alle anderen, den Kopf nach Eva umzudrehen.
    Eva spürte, wie sie ein klein wenig rot wurde. »Meinst du?«
    »Aber ja! Unglaublich, was so eine Klamotte ausmacht. Stimmt’s, Mädels?«
    »Steht dir wirklich gut.«
    »Klasse Outfit.«
    »Wenn du dazu High Heels trägst, haust du sie alle aus den Puschen!«
    Silke war aufgestanden und trat mit aufrichtig bewunderndem Blick neben die Freundin. »Du hast ja eine Figur wie eine Sanduhr, ehrlich. Warum hast du die bloß immer versteckt? Du siehst wirklich umwerfend aus, Eva.«
    »Na ja. Danke jedenfalls. Bloß meine Frisur …«
    »Mäkel nicht so viel an dir rum. Außerdem ist eine Frisur ja leicht zu ändern.«
    Eva drehte sich noch einmal vor dem Spiegel (ja, sie gefiel sich selber) und kletterte dann wieder aus den Sachen. Das Gespräch der Frauen schwenkte von Schuhen zu Männern – offenbar kein weiter Sprung. Männer waren das erste Lieblingsthema der Runde.
    »Nie eure Telefonnummer rausgeben, sage ich euch. Sonst kommt diese Geschichte mit Neben-dem-Apparat-warten-bis-nachts-um-zwei.Benno aus dem Tango-Kurs …« Eine Frau mit raspelkurzen schwarzen Haaren und Endlosbeinen berichtete gerade von ihren neusten Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht. Die anderen nickten wissend.
    Eva nahm ihr Sektglas und ließ sich auf einem freien Stuhl am Rand nieder. Die Sprecherin musste Ellen sein, Silke hatte von ihr erzählt. Grafikdesignerin in stylishen Klamotten und mit dem Problem, schon seit Jahren keinen Mann für mehr als eine Woche halten zu können.
    »… hab ihm extra meine Nummer nicht gegeben, nach dem Motto Rufen Sie uns nicht an, wir melden uns bei Ihnen . Aber dann geht der Kerl nie an sein Handy, stellt euch vor …«
    Eva ließ ihren Blick über die Reihe der Frauen wandern. Laut Silke hatten eigentlich alle von ihnen Männer-Probleme. Die wenigsten steckten in einer festen Beziehung. Getrennt – geschieden – sowieso allein, so hatte Silke es ausgedrückt. Ein oder zwei hatten geheime Affären, die aus verschiedenen Gründen nicht an die Öffentlichkeit dringen sollten. Waren das auch Abenteuer wie ihr gestriges, bei denen man nicht wusste, was man selbst davon halten sollte?
    Aus einer vorbeiwandernden Flasche ließ sich Eva nachschenken. Als sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Gespräch richtete, stand gerade Kirsten im Mittelpunkt des Interesses.
    »Raus mit der Sprache, Kirsten, was ist dran an den Gerüchten von einem Techtelmechtel zwischen dir und dem Fehrenberg?«
    Kirsten grinste und wiegte ihren hübschen Kopf. »Hmm … Wir werden sehen, sag ich mal.«
    »Spielverderberin!«
    »So kannst du uns nicht hängen lassen.«
    »Ich hab euch letzte Woche gesehen, und zwar nicht inder Schule«, rief Vera. »Auf der Terrasse vom Sheller . Also, was ist?«
    Kirsten grinste noch immer, aber eine leichte Röte war in ihre Wangen gestiegen. »Wenn sich bei Nils und mir was ganz Ernsthaftes tut«, sagte sie dann, »verspreche ich euch, dass ihr die Ersten seid, die es erfahrt.«
    Alle nickten mit glänzenden Augen. Entweder sehnen sie sich alle sehr nach Romantik oder dieser Nils ist ein richtiges Sahneschnittchen, dachte Eva.
    Die schmale Blonde, Charlotte, erzählte jetzt von ihren beiden Dates, die sie letzte Woche gehabt hatte. Beide würden wohl ohne Fortsetzung bleiben, das alte Problem: der Interessantere war zu zurückhaltend, der Uninteressantere zu stürmisch. Sie hatte sie von einer online-Partneragentur, der auch langsam die geeigneten Männer ausgingen. Sie überlege, erzählte sie, ob sie mal auf eine Anzeige in einer guten Zeitung antworten solle.
    »Unbedingt!«, verkündete Silke sofort. »Oder schreib gleich selber eine. Ich hab letzte Woche eine für Eva in den Tagesspiegel gesetzt.«
    Ein halbes Dutzend verständnisvoller Blicke traf Eva. Willkommen im Club, sagten die Mienen. Eva lächelte vage. Sie wusste, was jetzt kam. Bevor sie zu Hause losgegangen waren, hatte Silke ihr gestanden, dass sie ein paar der Antwortschreiben eingesteckt hatte, um sie der darbenden Runde eventuell zum Besten zu geben – vorausgesetzt, Eva habe nichts dagegen. Es war ihr seltsam

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